Zum Abschluss auf Platz vier: HBW Balingen-Weilstetten 2 mit Höhen und Tiefen

Von Larissa Bühler

Nach dem Rundenabbruch beendet der HBW Balingen-Weilstetten 2 die Saison auf dem vierten Platz. Trainer André Doster zieht Bilanz.

Zum Abschluss auf Platz vier: HBW Balingen-Weilstetten 2 mit Höhen und Tiefen

Der HBW 2 kann zufrieden sein.

So richtig einen Schlussstrich unter die Saison kann Trainer André Doster – genau wie alle seine Kollegen – nicht ziehen. Denn von eigentlich 30 Begegnungen absolvierte der HBW Balingen-Weilstetten 2 am Ende nur 24.

32:16 Punkte sammelten die „Jung-Gallier“ in den gespielten Begegnungen, genauso viele wie der Tabellendritte aus Dansenberg. Dem mussten sie knapp den Vortritt lassen, beide wiesen am Ende eine Punktequote von 133,3 auf. „Wenn man eine Runde unvollständig abschließt, ist ein Fazit immer etwas schwierig“, räumt Doster ein.

Im vorderen Drittel

Dennoch fällt das Resümee des A-Lizenzinhabers letztlich positiv aus. „Wir haben ein gutes Ergebnis erspielen können, sind als Nachwuchsmannschaft zum wiederholten Mal im vorderen Tabellendrittel gelandet“, so Doster.

Ob die 40-Punkte-Marke aus dem Vorjahr hätte geknackt werden können, bezweifelt er aber. „Wenn man es mit 1,3 Punkten pro Spiel hochrechnet, wären wir bei 39,99 Punkten gelandet. Es hätte also sein können. Ich glaube aber nicht, dass wir es wirklich geschafft hätten“, räumt Doster ein.

Denn das Abschlussprogramm der „Jung-Gallier“ wäre anspruchsvoll gewesen. Neben Hochdorf, Saarlouis und Horkheim hätten auch noch die Topteams Pfullingen und Fürstenfeldbruck gewartet, ehe am vergangenen Wochenende mit dem Duell gegen Kornwestheim die Saison planmäßig ihr Ende gefunden hätte. „Rein emotional glaube ich nicht, dass wir in diesen Spielen die Bestmarke geknackt hätten. Schon gar nicht in der Situation, in der wir waren.“

Schwierige Personallage

Denn vor der Zwangspause lagen personell schwierige Wochen hinter dem HBW 2. Immer wieder musste Doster Leistungsträger ersetzen. „Wir konnten in keinem Spiel in Bestbesetzung auflaufen“, gibt der Balinger Kommandogeber zu bedenken. „In 80 Prozent der Begegnungen haben uns sogar drei bis vier Leistungsträger gefehlt.“

Da ist es wenig überraschend, dass im Rückblick auf die Runde einige Höhe-, aber eben auch Tiefpunkte aufwarten.

Starke Serie

In den ersten Wochen lief es recht vielversprechend für das Balinger Perspektivteam. Zwar wurde der Saisonauftakt bei der TSG Haßloch mit 27:29 verloren, in den folgenden Wochen präsentierte sich der HBW 2 jedoch in starker Form. 20:2 Punkte gab es anschließend, mit dem hart umkämpften 28:27-Heimsieg gegen den TSB Horkheim eroberte Balingen-Weilstetten am 10. November die Tabellenführung. „Das war sehr, sehr gut“, blickt Doster zurück.

In den Wochen vor Weihnachten lief jedoch nicht mehr viel zusammen, mit nun nur 2:10 Zählern wurden die Schwaben bis zum Jahreswechsel auf Rang fünf durchgereicht. „Diese Phase vor Weihnachten war schon einer der negativen Punkte“, so Doster in der Nachbetrachtung.

Pleite rüttelt auf

Der Start ins neue Jahr lief nicht viel besser, im ersten Spiel in 2020 wurden die Schwaben vom TuS Dansenberg mit 23:35 abgewatscht. „Ein herber Rückschlag“, erinnert sich auch der Trainer.

Die Pleite jedoch schien sein Team aufzurütteln, in den folgenden fünf Partien gab es fünf Siege. „Das Dansenberg-Spiel hat da schon auch Energien freigesetzt“, betont der Coach. Umso bitterer, dass im nun letzten Spiel gegen Pforzheim mit 21:28 nochmals eine Niederlage folgte.

Nachwuchs integriert

Das Ziel Klassenerhalt hätten die Schwaben somit einmal mehr souverän erreicht, „wir haben gegen die unteren Mannschaften unsere Hausaufgaben erledigt“, so Doster. „Aber gegen die Topteams konnten wir nicht gewinnen.“

Dennoch gibt es weitere positive Punkte, beispielsweise die Entwicklung der A-Jugendlichen. „Da hatten wir viel Beteiligung, nicht nur aufgrund der Personalsituation“, stellt der Trainer klar. Auch die Ausbeute in der Offensive kann sich sehen lassen. „29,95 Tore pro Spiel sind ein sehr positiver Wert“, freut sich Doster, der jedoch auch Schwächen in der Abwehr ausmachte. „Wir haben 28,2 Tore pro Spiel bekommen – das ist eins mehr als im Vorjahr. Die Defensive ist noch ausbaufähig.“ In Sachen Konter gab es bei durchschnittlich elf Gegenstößen 7,1 Tore.

Ausdauer im Fokus

Doster weiß also, woran gearbeitet werden muss. Allerdings ist dies jedoch nicht möglich, die Mannschaft hält sich individuell fit. „In der aktuellen Situation kann man die Grundlagen-Ausdauer deutlich forcieren“, sieht der A-Lizenzinhaber auch einen Vorteil der derzeitigen Lage. „Gut wäre es, wenn wir im Juni wieder einsteigen könnten. Und dann im Optimalfall so fit und auskuriert wie noch nie.“