Albstadt

Zugespitzte Corona-Lage: Albstadts Dezernenten wenden sich in offenem Brief an Bevölkerung

23.11.2021

von Pressemitteilung

Zugespitzte Corona-Lage: Albstadts Dezernenten wenden sich in offenem Brief an Bevölkerung

© Pascal Tonnemacher

Aufgrund einer hohen Anzahl an Neuinfektionen und belegten Intensivbetten gelten derzeit schärfere Kontaktbeschränkungen (Symbolfoto).

Angesichts der sich zuspitzenden „vierten Welle“ appellieren Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Erster Bürgermeister Udo Hollauer und Bürgermeister Steve Mall an die Vernunft der Albstädter Bürgerinnen und Bürger. Der Appell richtet sich sowohl an ungeimpfte als auch an bereits geimpfte Menschen.

Die Inzidenzen steigen, die Intensivstationen kommen an ihre Grenzen – Baden-Württembergs Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps. Aus diesem Grund wenden sich die Albstädter Dezernenten Klaus Konzelmann, Udo Hollauer und Steve Mall am Dienstag in einem offenen Brief an die Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt.

„Die Belastungen für das in diesen Stationen tätige pflegerische und ärztliche Personal ist enorm. Für uns alle – egal ob geimpft oder ungeimpft – muss nun eine zentrale Maßnahme im Vordergrund stehen: Die Überprüfung unseres Verhaltens und die Reduzierung von Kontakten“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. „Deshalb bitten wir Sie eindringlich: Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf das Notwendige!“

Selbsttestung für mehr Sicherheit

Ferner solle man bei „notwendigen und verantwortbaren Zusammenkünften und Veranstaltungen“ die Corona-Regelungen, Abstandsgebote und Hygienekonzepte beachten. Gegebenenfalls könne auch eine „niedrigschwellige Selbsttestung“ zur Erhöhung der Sicherheit beitragen.

Und auch beim Thema Impfen wenden sich Konzelmann, Hollauer und Mall direkt an die Bürgerinnen und Bürger: „Geben Sie Acht auf die Älteren und Schwächeren in unserer Gesellschaft, insbesondere beim Umgang in der Familie und in der Nachbarschaft. Bitte denken Sie daran, dass Sie durch eine Impfung sich selbst vor einem schweren Verlauf schützen.“

Kinder und Jugendliche im Blick

Zudem solle man beim eigenen Verhalten auch an Kinder denken, denen man noch kein Impfangebot habe machen können. Kinder und Jugendliche hätten in den vergangenen Monaten „gewaltige Einschnitte“ hinnehmen müssen.

„Manche Kinder erinnern sich nicht mehr an ein unbeschwertes Leben und Aufwachsen vor der Pandemie. Die Folgen davon zeigen sich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und jeden Tag in der Arbeit der Jugendämter. Denken sie bei Ihrem Verhalten auch an diese Kinder und Jugendlichen und helfen Sie uns durch ein verantwortungsvolles Verhalten dabei, die Schulen und Kindergärten offenzuhalten.“

Medizinpersonal leiste „Kraftakt“

Einen „gewaltigen Kraftakt“ nennen die Albstädter Dezernenten die Arbeit aller Ärztinnen und Ärzten in Sachen Impftempo.

„Ältere Menschen und diejenigen, die frühzeitig geimpft wurden, benötigen nun zeitnah eine Booster-Impfung. Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt. Nutzen Sie die schon bestehenden Impfangebote und die, die in den nächsten Tagen und Wochen eingerichtet werden“, merken die Chefs der Kommunalverwaltung an.

„Reduzieren wir unsere Kontakte“

Die Impfung sei ferner „der zentrale Baustein der Pandemiebekämpfung“, schreiben sie weiter und ergänzen: „Denn obwohl wir zwischenzeitlich wissen, dass Geimpfte sich infizieren können, das Virus weitertragen und bei Vorerkrankungen auch schwer erkranken können, ist diese Wahrscheinlichkeit nach aktuell herrschender Meinung um ein Vielfaches geringer als bei Menschen ohne Impfschutz. Gleichzeitig heißt es aber auch für die Geimpften: wachsam und vernünftig bleiben.“

Abschließend schreiben Konzelmann, Hollauer und Mall: „Als Gesellschaft ist es gerade in dieser kritischen Phase der Pandemie unsere gemeinsame Verantwortung, dass jeder und jede seinen Beitrag zur Bewältigung der Krise beiträgt. Nutzen wir die Impfangebote und ermutigen wir diejenigen, die bisher noch mit der Impfung abgewartet haben. Helfen wir uns gegenseitig, geben wir aufeinander Acht, bleiben wir vorsichtig und reduzieren wir unsere Kontakte. “

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