Zu spät informiert: Sperrung der B463 sorgt für Riesenärger im Winterlinger Gemeinderat

Von Anne Retter/Gudrun Stoll

Ab Montag, 20. Mai, geht auf dem Teilstück der B463 zwischen Straßberg und Winterlingen gar nichts mehr. Das Teilstück der viel befahrenen Bundesstraße wird runderneuert und muss für sechs Wochen komplett gesperrt werden. Durch Winterlingen und Straßberg wird in dieser Zeit die komplette Blechlawine rollen.

Zu spät informiert: Sperrung der B463 sorgt für Riesenärger im Winterlinger Gemeinderat

Täglich bis zu 22.000 Fahrzeuge sind auf der B463 zwischen Straßberg und Winterlingen unterwegs. Ab Montag 20. Mai, wird für gut acht Wochen dieses Straßenstück für Sanierungsarbeiten komplett gesperrt. Die Winterlinger und auch die Straßberger müssen sich auf Blechlawinen einstellen, die durch den Ort fahren.

Die Reparatur der Straße ist ja an und für sich eine gute Nachricht. Nur:

Das Landratsamt hatte offenbar vergessen, der Gemeinde Winterlingen den Beginn der Sanierung der B463 mitzuteilen, weshalb diese Nachricht nicht mehr im Gemeindeblatt bekanntgegeben werden konnte. So wurde der Sachverhalt am Dienstagabend in der Sitzung des Gemeinderates kommuniziert.

„Es ärgert uns granatenmäßig, dass wir das nicht rechtzeitig erfahren haben“, räumten Frank Maier vom Bauamt und Bürgermeister Michael Maier ein. Gemeinderat Roland Heck fand deutliche Worte: „Eine Verkehrsader mit täglich 20.000 bis 22.000 Autos durch den Ort umzuleiten, ohne es uns zu sagen – so etwas geht überhaupt nicht!“ Die Gemeinde will sich nun schriftlich beim Landratsamt beschweren. Auch wenn es eine Bundesstraße sei, liege die Verantwortung dort, erklärte Maier.

Schelte geht in Richtung Landratsamt

Ob das Landratsamt der richtige Adressat für die Schelte ist? Fakt ist: Die Maßnahme läuft über das Regierungspräsidium Tübingen, und dieses wiederum hat das Straßenbauamt des Zollernalbkreises mit der Bauüberwachung beauftragt. Die Tübinger Behörde hat am Donnerstag eine Pressemitteilung über die geplante Maßnahme und die weitläufige Umleitung veröffentlicht.

Im Schreiben heißt es: „Ab Montag, 20. Mai, lässt das Regierungspräsidium Tübingen auf einer Länge von rund 4,5 Kilometern den schadhaften Fahrbahnbelag der B463 zwischen der Einmündung zur L453 bei Straßberg und dem Anschluss zur L449 bei Winterlingen erneuern. Günstige Witterungsbedingungen vorausgesetzt, ist die Fahrbahndeckenerneuerung bis Freitag, 28. Juni, abgeschlossen.“

Durch die Erneuerung des dringend sanierungsbedürftigen Fahrbahnbelags würden Fahrbahnausbrüche, Spurrillen, Flickstellen, Verdrückungen und Setzungen beseitigt. Zudem werden an den Brücken im Bereich der Umgehung Winterlingen notwendige Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.

Die Kosten belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro und werden vom Bund getragen. Die Baumaßnahme erfolgt laut RP Tübingen in zwei Bauphasen.

Verkehrsführung während der Sanierung

In der ersten Bauphase ab dem 20. Mai wird die Fahrbahn zwischen der Einmündung zur L453 bei Straßberg und dem Anschluss zur L449 zwischen Winterlingen und Benzingen instandgesetzt. Während der Arbeiten ist die B463 im gesamten Baustellenbereich für den Verkehr voll gesperrt.

Der Verkehr in Fahrtrichtung Sigmaringen wird über die L453 nach Straßberg und über Kaiseringen auf die Kreisstraße 7173 nach Winterlingen und von dort auf den Anschlussast zur B463 in Richtung Sigmaringen umgeleitet. Der Verkehr in Fahrtrichtung Balingen wird über den Anschlussast B463/L449 bei Benzingen durch den Winterlinger Kernort nach Bitz und von dort nach Ebingen geführt.

Zweite Bauphase

Nach Fertigstellung der Belagsarbeiten werden in der zweiten Bauphase Restarbeiten durchgeführt. Über den Beginn und die Verkehrsführung während dieser Bauphase will das Regierungspräsidium Tübingen rechtzeitig im Vorfeld informieren.

Informationen zu den Sperrungen und zur Umleitung können aktuell im täglich aktualisierten Baustelleninformationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter baustellen-bw.de abgerufen werden.