Zu spät aufgewacht: TSG Balingen unterliegt mit 0:2 beim Bahlinger SC

Von Matthias Kaufhold

Der Kunstrasen des Bahlinger SC ist für die Fast-Namensvetter TSG Balingen kein gutes Pflaster. Das bekam die Mannschaft um Trainer Martin Braun auch am vergangenen Samstag zu spüren.

Zu spät aufgewacht: TSG Balingen unterliegt mit 0:2 beim Bahlinger SC

Beim Bahlinger SC gingen Felix Heim und die TSG Balingen leer aus.

Nachdem die Fußballer von der Eyach dort bereits das Testspiel zum Re-Start Anfang Dezember nach zweimal 60 Minuten mit 0:4 verloren hatten, unterlagen sie nun auch im Regionalliga-Duell mit 0:2 (0:2). Dabei hätte die TSG die Partie in der zweiten Halbzeit noch mal spannend machen können.

Mit einem 4-4-2-System überraschte der Balinger Kommandogeber zunächst die Gastgeber, die den Gegner eigentlich im 3-5-2 erwartet hatten. Die Südbadener mussten sich in den ersten Minuten also erst mal neu sortieren und gleich eine gefährliche Situation vor dem eigenen Kasten überstehen, als Leander Vochatzer eine Kopfballvorlage von Matthias Schmitz nach einem Eckball knapp verpasste (6. Minute).

Gastgeber legen vor

Dann aber schlugen die Bahlinger bei ihrer ersten ernsthaften Torannäherung zu: Goalgetter Santiago Fischer ließ eine Flanke per Kopf zu Tim Probst abprallen und der Stürmerkollege überwand im zweiten Versuch aus spitzem Winkel Gäste-Schlussmann Julian Hauser zur 1:0-Führung (9.).

Fortan wirkten die Einheimischen druckvoller und zielstrebiger als die TSG, die vor der Pause offensiv nicht mehr stattfand. „Die Bahlinger Abwehr hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht“, räumte Mittelfeldspieler Vochatzer nach Spielende ein. „Sie hat sich gegen unsere zwei schnellen Stürmer bei langen Bällen im richtigen Augenblick fallen lassen.“

Das 2:0 war Folge der spielerischen Überlegenheit der Kaiserstühler: Fischer schloss eine starke Kombination über Ergi Alihoxha und Hasan Pepic aus 17 Metern per Flachschuss überlegt ab (31.). Zwei Minuten zuvor hatte der Bahlinger Mittelfeldmotor Yannick Häringer nach einem Eckball aus kurzer Entfernung per Kopf den Pfosten getroffen.

TSG nutzt Chancen nicht

Die Kräfteverhältnisse änderten sich mit der Hereinnahme von Simon Klostermann nach dem Seitenwechsel. Auch weil der BSC im Mittelfeld nun einige Lücken offenbarte, kamen die Kreisstädter vermehrt zu aussichtsreichen Abschlüssen. Der junge Bahlinger Keeper Aaron Gut war in seinem ersten Regionalliga-Spiel jedoch von Klostermann (63., 85.) und Felix Heim (79., 82.) nicht zu überwinden. „Wenn uns hier der Anschlusstreffer gelingt, kommen die Bahlinger noch mal ins Schwimmen“, war sich Vochatzer sicher.

Am Ende aber herrschte bei der Braun-Elf viel Frust: Kapitän Matthias Schmitz sah nach einem umstrittenen Foulspiel an Luca Köbele in der 87. Minute die Gelb-Rote Karte und fehlt den Balingern am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach ebenso wie Marc Pettenkofer, der am Samstag seine fünfte Gelbe Karte kassierte. Durch die zweite Niederlage in Folge rutscht die TSG Balingen in der Tabelle auf Platz zehn, der BSC zieht vorbei und ist mit einem Punkt mehr nun Achter.

„Trotzdem nicht komplett unzufrieden“

Braun war eigentlich schon vor Anpfiff am Samstag klar, dass es auf dem Kunstrasen für jene Mannschaft „richtig Arbeit“ wird, die in Rückstand gerät. Beim 0:1 habe die Aufnahme im Zentrum nicht gut geklappt, beim 0:2 habe es der Bahlinger SC „einfach gut gemacht“, gab Braun zu. Trotz des Pausenrückstands sei sein Team stabil geblieben und hätte sich in der zweiten Halbzeit „zwei, drei ordentliche Chancen“ erarbeitet.

Unterm Strich sei der BSC-Erfolg aber verdient gewesen. „Wir müssen weiter an Details arbeiten, um solche engen Spiele zu gewinnen“, so der Schwarzwälder, der „nicht einmal komplett unzufrieden“ mit der Vorstellung seiner Mannschaft war. BSC-Trainer Dennis Bührer räumte ein, dass seine Akteure nach einer spielerisch starken ersten Halbzeit nicht mehr so gut Druck aufbauen konnten.

Was auch am Gegner lag: „Die TSG verfügt in einem sehr guten Kollektiv über einen starken Spirit und hört einfach nicht auf“, sagte Bührer. Immerhin habe man nach dem Seitenwechsel kämpferisch dagegengehalten und in Aaron Gut einen Keeper zwischen den Pfosten gehabt, „der in den entscheidenden Situationen daran beteiligt war, dass es bis zum Schluss beim 2:0 blieb“, so Bührer.