Balingen

Zu sonnig, zu trocken, zu warm: Das Balinger Juli-Wetter 2020 folgt dem Trend vergangener Jahre

02.08.2020

von Karl-Heinz Jetter

Zu sonnig, zu trocken, zu warm: Das Balinger Juli-Wetter 2020 folgt dem Trend vergangener Jahre

© Privat

Die anhaltende Trockenheit setzt auch dem Wald im Zollernalbkreis mehr und mehr zu.

Recht sonnig, deutlich zu warm und viel zu trocken – lautet die Kurzbilanz über den Witterungsverlauf im Juli 2020. Als Sommermonat gewertet kann man mit dem Juli zufrieden sein – es gab 20 Sommertage mit 25 und mehr Grad Celsius und drei Tage mit 30 und mehr Grad Celsius.

Die große Sorge bereitete im Juli der fehlende Niederschlag. Nur rund 30 Prozent dessen hat es geregnet, was ansonsten durchschnittlich im Juli an Nass aus den Wolken herniedergeht.

Überdurchschnittlich Sommertage

Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 – 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden. Sommertage mit 25 Grad Celsius und mehr gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli.

1,6 Grad Celsius zu warm

Der Juli 2020 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,5 Grad – ist also um 1,6 Grad zu warm, auf nur 28,3 Liter Niederschlag (30 % des Durchschnitts) und 328,1 Sonnenscheinstunden (137 %). Sommertage wurden heuer 20 gezählt.

Keine schweren Gewitter

Mit diesen mageren 28,3 Liter Niederschlag wurde der Juli 2020 zum niederschlagsärmsten seit über 40 Jahren (seit 1979 gerechnet). Und übers Jahr gerechnet fehlen 138,7 Liter/Quadratmeter. Von Januar bis einschließlich Juli fallen durchschnittlich 521,3 Liter Niederschlag – heuer sind es bislang nur 382,6 Liter.

Zu sonnig, zu trocken, zu warm: Das Balinger Juli-Wetter 2020 folgt dem Trend vergangener Jahre

© Karl-Heinz Jetter

Das Balinger Wetterdiagramm für Juli 2020.

Die Station Balingen-Bronnhaupten meldete für den Juli gar nur 27,3 Liter/Quadratmeter, Meßstetten 28,1 Liter/Quadratmeter, Hechingen aber 53,3 Liter/Quadratmeter. Alle genannten Stationen blieben aber von schweren Gewittern verschont.

Größter Niederschlag am 1. Juli

Der diesjährige Juli begann am Monatsersten schon hochsommerlich warm. 29,7 Grad Celsius und 13,5 Stunden Sonnenschein zeigten die Messfühler am Monatsersten an, und am Abend fiel im Rahmen eines schwachen Gewitters die „größte“ Niederschlagsmenge des ganzen Monats, nämlich 6,6 Liter/Quadratmeter – eine kleine Gießkanne voll.

Gießen war angesagt

Danach wurde es aber in einem Auf und Ab der Temperatur etwas kühler, wobei die niedrigste Tageshöchsttemperatur just zur Monatsmitte, am 16. Juli mit gerade mal 16,0 Grad Celsius registriert wurde. Schon in der ersten Monatshälfte war in den Gärten Gießen angesagt, denn es regnete selten und wenn dann nur wenige Liter pro Quadratmeter.

Letzter Julitag war der heißeste

Noch trockener wurde es in der zweiten Monatshälfte, während die Temperaturen auf zunehmend hochsommerliche Werte kletterten. Auf den ersten „heißen Tag“ – ein Tag, an dem die Temperatur auf mindestens 30 Grad Celsius ansteigt, musste man in diesem Jahr aber bis zum 27. Juli warten. An diesem Tag zeigte das Thermometer 31,6 Grad Celsius als Tageshöchsttemperatur an. Übrigens im Jahr 1981 gab es nicht einen einzigen „Heißen Tag“, im Jahr 2003 dagegen 26 solcher Tage. In diesem Jahr sollten noch zwei weitere „Heiße Tage“ dazukommen. Der Monat endete mit dem heißesten Tag des Julis und bis jetzt des ganzen Jahres mit 35,5 Grad Celsius.

Statistische Werte

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,5 Grad Celsius war der diesjährige Juli um 1,6 Grad Celsius zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 – 2010) mit 17,9 Grad Celsius. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden heuer 20 und darin enthalten drei „heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad Celsius registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad.

Keinerlei Nebel

Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer neun gezählt, und in der Summe kamen magere 28,3 Liter zusammen. Im Jahr 2019 waren es im Juli 72,1 Liter - und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation auch nur an einem einzigen Tag.

Fünfmal Windstärke sechs

Der Wind frischte an fünf Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr Kilometer pro Stunde) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 328,3 Stunden. Im Juli 2019 waren es 303,7 Sonnenscheinstunden – und im Vergleichszeitraum 1991 - 2010 gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

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