Handball

Zu Hause nicht chancenlos: Die Schwaben starten gegen Hannover in die Rückrunde

20.12.2019

Von Marcus Arndt

Zu Hause nicht chancenlos: Die Schwaben starten gegen Hannover in die Rückrunde

© Bergmann

Am Sonntag beginnt für den HBW die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Hannover-Burgdorf.

Erwartungsgemäß kassierte der Aufsteiger beim Rekordmeister eine deutliche Niederlage, unterlag am Donnerstagabend dem THW mit 26:36. Am Sonntagnachmittag (16 Uhr) kommen die zweitplatzierten Recken in die Sparkassen-Arena.

„Wir hatten im Vorfeld großen Respekt, und den haben wir nicht ablegen können“, sagt Jens Bürkle nach der Klatsche beim Primus. Früh sorgte dieser für klare Verhältnisse, konservierte eine klare 19:10-Pausenführung nach dem Seitenwechsel ohne Probleme.

Kiel beeindruckt die Schwaben

„Es war beeindruckend zu sehen, wie man deckt, wie man Passwege zustellen und wie man Bälle klauen kann“, gesteht der HBW-Coach ein. Er fügt hinzu: „Ich glaube, der THW kam so zu 17 Gegenstößen. Das wird hier bestraft. In der zweiten Halbzeit haben wir uns gut präsentiert und das Ergebnis einigermaßen im Rahmen gehalten, wenn man davon bei einer Zehn-Tore-Niederlage überhaupt sprechen kann.“

Während die Balinger vor Wochenfrist direkt zurückgeflogen sind, ließ der ehemalige Erstliga-Kreisläufer diesmal einen späteren Check-in planen. „Wir haben in Hamburg noch trainiert“, erklärt der 39-Jährige, „und ein paar taktische Dinge im Hinblick auf das Hannover-Spiel vorbereitet.“ Die Niedersachsen gehören zu den Top Drei der Liga, liegen in Schlagdistanz zu Herbstmeister Kiel – und mit 26:8 Punkten vor dem Titelverteidiger aus Flensburg.

Hannover startet furios

„Damit hätte ich vor der Runde nicht gerechnet“, verrät der Balinger Übungsleiter, „nach der Vorbereitung schon. Ich habe die TSV noch nie so konstant gesehen.“ Ihr Potenzial brachten die Niedersachsen in der ersten Saisonphase eindrucksvoll auf die Platte, starteten mit 14:0 Zählern und ließen die arrivierte Konkurrenz hinter sich. „Dass sie oben so nah dran sind, überrascht“, hebt Bürkle hervor. Der räumt vor dem Duell mit seinem Ex-Klub ein: „Die haben schon ein paar überragende Spiele heruntergebrannt.“

Zwei herausragende Spieler

Herausragend: Torjäger Timo Kastening (96 Treffer) und Regisseur Morten Olsen (82). Beim Arbeitssieg in Ludwigshafen verletzte sich der Däne allerdings, spielte trotz einer Kapselverletzung am kleinen Finger der Wurfhand gegen Erlangen (Endstand: 29:25). „Morten ist ein super wichtiger Spieler für uns, aber wir haben auch noch andere Waffen“, betont TSV-Kapitän Fabian Böhm. Der frühere Balinger klagt selbst über Rückenschmerzen.

Trainer fordert Fokussierung, Glaube und Punkte

Auch Mait Patrail (Knieprobleme) ist angeschlagen. Trotz der Blessuren: Hannover-Burgdorf ist am Sonntag favorisiert, drehte gegen die Franken einen 11:16-Rückstand. „Gegen Hannover müssen wir deutlich fokussierter werden – und wieder mehr an uns glauben“, fordert Bürkle. Er ergänzt selbstbewusst: „Zu Hause haben wir immer eine Chance. Wir wollen vor der EM-Pause noch ein paar Punkte draufpacken.“

Noch drei Spiele in 2019

Noch dreimal ist der Zweitliga-Meister in diesem Jahr gefordert: Am zweiten Weihnachtsfeiertag in Kassel bei der MT Melsungen (14 Uhr), danach kommen die Körperkulturellen aus Leipzig (29. Dezember, 16 Uhr). In der Hinrunde besiegten die Sachsen den Tabellen-13. mit 27:26. „Sie haben das Ergebnis irgendwie über die Zeit gebracht“, erinnert sich der Balinger Coach, der nicht von Revanche spricht. „Wir schauen nur auf uns“, versichert er, „aber die Leipziger sind bestimmt nicht ganz glücklich, dass sie nach dem engen Spielplan im Dezember noch zu uns müssen.“

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