Zollernalbkreis

Zollernalbkreis rutscht in die Vorwarnstufe: Landrat ruft Bürger zur Solidarität auf

21.10.2020

Von Michael Würz

Zollernalbkreis rutscht in die Vorwarnstufe: Landrat ruft Bürger zur Solidarität auf

© H_Ko - stock.adobe.com

Die Infektionszahlen steigen auch im Zollernalbkreis rasant.

Mit einer Inzidenz von 35,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner hat der Zollernalbkreis am Mittwoch die Vorwarnstufe überschritten. Landrat Günther-Martin Pauli appelliert erneut an die Bürger, Schutzmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen ernst zu nehmen.

„Obwohl der Zollernalbkreis weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 48,8 liegt, haben uns die vergangenen Tage gezeigt, wie dynamisch sich die Lage täglich verändert“, schreibt Pauli in einer Pressemitteilung (alle aktuellen Corona-Zahlen des Tages finden Sie an dieser Stelle). Und weiter: „Wir appellieren daher nochmals eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, solidarisch zu bleiben und die Kontaktbeschränkungen und Schutzmaßnahmen ernst zu nehmen. Nur so kommen wir ohne größere Schäden durch den Winter.“ Landrat Pauli hatte bereits bei seinem Online-Bürgerdialog am Dienstagabend mehrfach und eindringlich die Bürger dazu aufgerufen, die Hygieneregeln zu befolgen.

Diffuses Infektionsgeschehen

Das Infektionsgeschehen im Zollernalbkreis sei diffus und lasse sich derzeit nicht auf größere Herde oder Veranstaltungen zurückführen, teilt die Behörde mit. „Private Treffen oder Feiern stehen zur Zeit im Fokus“, sagt Gesundheitsdezernentin Dr. Gabriele Wagner. „Viele Infizierte sind uns bereits als Kontaktpersonen bekannt.“ Trotz der gestiegenen Fallzahlen kann das Gesundheitsamt des Zollernalbkreises derzeit die Kontaktnachverfolgung gewährleisten.

Landratsamt stellt weiteres Personal ein

Über die Unterstützung des öffentlichen Gesundheitsdienstes durch das Land im Bereich des ärztlichen Personals hinaus seien rund 25 Beschäftigte aus dem Landratsamt für einen Einsatz in der Kontaktnachverfolgung geschult worden. Zusätzlich werde externes Personal für einen befristeten Zeitraum eingestellt, so Anja Heinz, Sprecherin des Landratsamts.

„Wir werden die Lage weiterhin engmaschig beobachten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So wolle das Landratsamt schnell auf das Infektionsgeschehen reagieren.

Allgemeinverfügungen für Sport und Gastronomie könnten kommen

Bei einem weiteren Anstieg der Neuinfektionen könnten etwa Allgemeinverfügungen erlassen werden – beispielsweise, um die maximale Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen oder die Sperrstunden in der Gastronomie zu regeln. Stand Mittwochabend seien keine über die Maßnahmen der Landesregierung hinausgehenden Beschränkungen vorgesehen.

HBW-Heimspiel soll vor Zuschauern stattfinden

Für das HBW-Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen am Donnerstagabend hat das Überschreiten des Grenzwerts nach jetzigem Stand keine Auswirkung. Zwar greife durch das Überschreiten der Vorwarnstufe die bisherige Verordnung für den Spitzensport nicht mehr (die eine Auslastung von 20 Prozent zuließ), sondern wieder die „normale“ Sport-Verordnung.

Aber: „In den vergangenen Tagen hat sich schon abgezeichnet, dass der Wert überschritten wird. So haben wir bereits vieles abgeklärt“, sagte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel am Mittwochabend im Gespräch mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER. Da die maximale Zuschauerzahl in der Sparkassenarena ohnehin bereits bei 500 Personen lag, habe die Änderung der Verordnung zunächst keine Auswirkung.

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