Fußball

Zollern-Derby auf dem Heuberg: Landesliga-Aufsteiger Nusplingen empfängt Balingen 2

15.08.2019

Von Matthias Zahner, Von Dominik Volk

Zollern-Derby auf dem Heuberg: Landesliga-Aufsteiger Nusplingen empfängt Balingen 2

© Warnack

Der TSV Nusplingen und Innenverteidiger Andreas Mauch (rechts) empfangen nach der Auftakt-Niederlagen in Bad Schussenried die Balinger U 23 zum ersten Zollern-Derby dieser Saison.

Zum ersten Lokalkampf im Bezirk reist die U 23 der TSG Balingen am Samstag (15.30 Uhr) nach Nusplingen. Albstadt strebt nach dem Auftaktsieg gegen Mietingen auch in Ravensburg (Sonntag, 15 Uhr) einen Erfolg an. Zeitgleich hängen die Trauben für den TSV Trillfingen beim Titelmitfavoriten FV Biberach hoch.

TSV Nusplingen – TSG Balingen U23 (Samstag, 15.30 Uhr).

Die Mannschaften des hiesigen Bezirks freuen sich auf die zahlreichen Lokalkämpfe in dieser Runde. Kurze Wege, viele Zuschauer. „Aber Derbys haben auch ihre eigenen Gesetze“, weiß Joachim Koch.

Viele Verletzte bei der U 23

Den Trainer der Balinger U 23 und sein Nusplinger Gegenüber Enrico Sisto plagten zuletzt ähnliche Probleme: zu einfache Gegentore, mangelnde Chancenverwertung, viele Ausfälle. Auf Jona Krauß (Leistenverletzung), Heiko Belser (Kreuzbandriss), Silas Tantur (Bänderriss im Sprunggelenk) und Mika Müller (Mittelfußverletzung) muss die TSG 2 gegen Nusplingen verzichten. Zudem sind Fabius Siedler und Tim Göttler nach dem finalen Test gegen den SV Rangendingen angeschlagen.

4:3-Testspielsieg über Rangendingen

Beim Bezirksligisten „haben wir ein paar Sachen versucht“, bericht Koch vom dienstäglichen 4:3-Sieg. Zur Pause lag der Landesligist überraschend 0:2 hinten. Das habe allerdings nicht dem Spielverlauf entsprochen, betont der Balinger Coach. „Rangendingen hat aus drei Chancen zwei Tore gemacht, und wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt“, erzählt Koch. Im zweiten Abschnitt stellten die Balinger das System um „und haben dann das Spiel klar dominiert.“

Manko: zu einfache Gegentore

Dennoch gelang dem Team um SVR-Spielertrainer Manuel Pflumm das 3:0. Angestachelt vom deutlichen Rückstand drehte die junge Balinger Truppe auf und kam letztlich zu einem knappen Erfolg. „Wir müssen künftig verhindern, dass wir so einfache Gegentore bekommen“, moniert Koch. Genau das war auch in der Hinrunde 2018/19 das große Manko der Regionalliga-Reserve.

Koch erwartet schnelle Nusplinger

Die Koch-Elf hielt immer wacker mit, musste sich allerdings oft geschlagen geben. „In der Rückrunde haben wir das besser gemacht“, blickt Koch zurück. Das müsse auch das Credo für Samstag sein. „Es hat uns sicherlich nicht geholfen, dass Nusplingen die erste Partie so deutlich verloren hat. Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, wollen aber dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, erklärt Koch. Der TSG 2-Coach rechnet mit einem Gegner, der „robust in die Zweikämpfe geht und schnelle Leute hat.“

1:5-Pleite zum Auftakt

Auf Ballverluste des Gegners und entsprechende Umschaltmomente wartet der TSV. „Wir wollen natürlich defensiv besser stehen als in Schussenried. So einfach dürfen wir es dem Gegner nicht machen“, sagt Sisto. Beim Mitaufsteiger aus dem Bezirk Donau lag die Truppe vom Großen Heuberg bereits nach drei Minuten mit 0:1 hinten. Der frühe Rückstand verpasste den Nusplingern einen merklichen Dämpfer, die Unsicherheit sei fortan zu spüren gewesen, erzählt der Coach. Die große Möglichkeit zum 1:1 ließ der TSV ungenutzt und bekam stattdessen das 0:2. Am Ende stand eine 1:5-Pleite zum Auftakt.

Sisto: „Nach Ballverlust müssen wir uns anders verhalten“

„Uns hat es an der Kompaktheit gefehlt, nach Ballverlust müssen wir uns anders verhalten“, gibt Sisto vor, der mit Kevin Alber (Fingerbruch), Felix Strobel und Christoph Hager (beide im Urlaub) gleich auf drei Innenverteidiger verzichten muss. Außerdem fehlen weiterhin Julian Henssler (Muskelverletzung) und Marvin Butz (Anriss des hinteren Kreuzbandes) sowie urlaubsbedingt Torhüter Sebastian Moser.

FV Biberach – TSV Trillfingen (Sonntag, 15 Uhr).

Das erste Landesliga-Spiel in der Vereinshistorie des TSV Trillfingen hätte kaum besser beginnen können: Nach 35 Minuten lag die Truppe von Spielertrainer Dennis Söll gegen den etablierten Landesligisten SV Ochsenhausen mit 2:0 in Front. Doch am Ende sollte es nichts werden mit dem ersten „Dreier“, nicht mal ein Punkt war den Wollensack-Kickern vergönnt, die nach der 2:3-Niederlage mit leeren Händen dastanden.

Söll: „Ein Punkt wäre verdient gewesen“

„Wir haben stark begonnen und wollten uns im Gegensatz zum Pokal steigern (1:4-Niederlage gegen Ravensburg 2, Anm. d. Red.)“, so Söll, „das ist uns auch gelungen.“ Gleichzeitig haderte er jedoch mit dem Spielverlauf: „Wir haben leider zu ungünstigen Zeitpunkten die Gegentore bekommen und mussten am Ende dem hohen Aufwand Tribut zollen.“ Sekunden vor dem Pausenpfiff musste der Neuling den Anschlusstreffer schlucken, zehn Minuten nach Wiederbeginn egalisierten die Ochsenhausener durch einem strittigen Handelfmeter das Ergebnis. Ein Punkt wäre verdient gewesen, so der der 28-jährige Kommandogeber.

TSV braucht Sahnetag

Die Söll-Elf ist beim Tabellenvierten der Vorsaison zwar krasser Außenseiter, dennoch lauert sie auf ihre Chance. „Dazu müssen wir uns aber wieder steigern“, weiß Söll und gibt auch gleich die Marschroute vor: „Vor allem im Spiel gegen den Ball wollen wir es schaffen, über 90 Minuten unseren klaren Plan zu verfolgen. Bei den wenigen Torchancen, die wir bekommen werden, müssen wir noch zielstrebiger und entschlossener sein.“ Wenn sie dies alles schaffen, so Söll weiter, dann könnten sie mit etwas Spielglück dem Aufstiegsaspiranten einen Punkt stibitzen. So oder so benötigt der Zollern-Vertreter einen Sahnetag, um die ersten Landesliga-Punkte in der Geschichte des TSV einzuheimsen.

FV Ravensburg 2 – FC 07 Albstadt (Sonntag, 15 Uhr).

Der Auftakt ist geglückt, nun wartet das erste Auswärtsspiel der Landesliga-Saison auf den FC 07 Albstadt. Es geht gegen die U 23 des FV Ravensburg. Trainer Alexander Eber-hart erwartet eine Steigerung.

Zollern-Derby auf dem Heuberg: Landesliga-Aufsteiger Nusplingen empfängt Balingen 2

© Eibner

Die ersten Punkte fuhr der FC 07 Albstadt am vergangenen Wochenende gegen Mietingen ein. Nun wollen die Blau-Weißen auch vor fremder Kulisse in Ravensburg überzeugen.

Sichtlich erleichtert war man im Lager des FC 07 nach dem gelungenen Saisonstart gegen Wiederaufsteiger Mietingen. Kommandogeber Eberhart war über weite Strecken des Spiels mit der gezeigten Leistung seines Teams und am Ende auch mit dem Endergebnis durchaus zufrieden. „Wir haben mit hoher Effizienz und großer Kaltschnäuzigkeit die drei Punkte in Albstadt behalten“, sagt der A-Lizenzinhaber, schränkt aber ein: „Es war ein Arbeitssieg.“

Albstadt fehlt zum Schluss der Dampf

Trotz des klaren Erfolgs sieht der Trainer noch deutliches Steigerungspotenzial. „Man hat gegen Mietingen klar gesehen, dass uns in den letzten zwanzig Spielminuten eindeutig der Dampf gefehlt hat“, kritisiert Eberhart. „Eine so mäßige Spiel-Schlussphase sollten wir in Zukunft abstellen, da müssen wir den Hebel ansetzen.“

Urlauber kehren zurück

Was die Kaderbesetzung für das Duell am Sonntag (15 Uhr, Busabfahrt: 11.30 Uhr) angeht, ist beim FC 07 etwas Entspannung angesagt: „Es kamen im Laufe der Woche einige weitere Spieler aus ihrem Urlaub zurück, mal sehen, wen ich dann nach Ravensburg mitnehme.“ Doch egal wer spielt, eines ist für Eberhart klar: „Es muss gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Mietingen von allen eine deutliche Leistungssteigerung erbracht werden,“ so der Albstädter Coach.

Guter Start für die Ravensbruger

Dies ist auch dringend nötig, denn die gegnerische U 23 des FVR ist jetzt schon in einer beachtlichen Frühform. Die Talente beförderten in der ersten Runde im WFV-Pokal den TSV Trillfingen mit 4:1 aus dem Wettbewerb. Im ersten Ligaspiel gab es für die Hummel-Elf gegen den favorisierten SV Kehlen ein 1:1 aber auch einen personellen Rückschlag: Kapitän Samuel Walter wird wohl einige Zeit nicht ins Spielgeschehen eingreifen können, er hat sich im Auftaktspiel am Sprunggelenk verletzt.

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