Zahl der Einschulungen im Zollernalbkreis bleibt stabil – Lehrerstellen teilweise unbesetzt

Von Pressemitteilung des Schulamts

1535 Kinder im Zollernalbkreis haben bald ihren ersten Schultag. Das sind fast genauso viele wie im Vorjahr. Das Schulamt erwartet in den nächsten Jahren sogar eine leichte Steigerung. Die Lehrerversorgung bereitet jedoch Probleme.

Zahl der Einschulungen im Zollernalbkreis bleibt stabil – Lehrerstellen teilweise unbesetzt

Für rund 1500 Erstklässler im Zollernalbkreis steht bald der erste Schultag an. (Symbolfoto)

1535 Schülerinnen und Schüler beginnen in den nächsten Tagen an den Grundschulen im Zollernalbkreis. Die Zahl der Erstklässler ist damit im Zollernalbkreis im Vergleich zum Vorjahr (1540) fast gleich geblieben. Laut Pressemitteilung des Staatlichen Schulamts Albstadt stabilisiert sich die Entwicklung der Schülerzahlen bei den Erstklässlern stabilisiert im Zollernalbkreis weiter.

Pandemie lässt manche Eltern Einschulung zurückstellen

Dieser Trend ist laut Schulamt sicherlich durch ansteigende Geburtenzahlen, aber auch durch Zuwanderung, verursacht. Zu berücksichtigen sei zudem, dass die durch die Pandemie versursachte Schließung von Kindertagesstätten und der Grundschulen, einige Eltern ihre Kinder vom Schulbesuch für ein Jahr zurückstellenlassen haben. „Genauere Zahlen hierzu liegen uns allerdings erst im Herbst 2021 vor“, teilt Schulamtsdirektor Gernot Schultheiß mit.

Das Staatliche Schulamt Albstadt geht davon aus, dass sich die Einschulungszahlen durch weiter moderat steigendende Geburtenzahlen und durch Zuwanderung in den nächsten Jahren weiter stabilisieren werden beziehungsweise leicht erhöhen werden.

Im Kreis Sigmaringen sind die Unterschiede größer: 1077 Schülerinnen und Schüler gehen künftig in die erste Klasse – im Vorjahr waren noch 1158 Kinder (7,0% mehr) eingeschult worden.

Insgesamt knapp ein Prozent weniger Schüler

Damit besuchen 13.611 (Vorjahr: 13.733) Schülerinnen und Schüler die öffentlichen und privaten Grundschulen, Werkreal- und Realschulen, Gemeinschaftsschulen sowie Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren im Zollernalbkreis, das sind im Vergleich zum Schuljahr 2020/2021 122 (-0,9%) Schülerinnen und Schüler weniger.

An den Grundschulen sind es zum neuen Schuljahr 6118 Schülerinnen und Schüler (-4,1% im Vergleich zum Vorjahr); an den Werkrealschulen 1663 (+5,2%), an den Realschulen 4179 (-0,6%), an den Gemeinschaftsschulen 865 (+7,3%) sowie an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren 786 (+3,4%).

Die meisten Viertklässler wechseln an die Realschulen

Während 1535 neue Grundschüler dazukommen, verlassen 1548 Schülerinnen und Schüler zum neuen Schuljahr an die an öffentlichen und privaten weiterführenden Schulen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von um insgesamt 66 Schülerinnen und Schüler (+4,2%).

Davon werden im Schuljahr 2021/2022 161 Schülerinnen und Schüler die Werkrealschulen, 657 Schülerinnen und Schüler die Realschulen, 181 Schülerinnen und Schüler die Gemeinschaftsschulen besuchen.

Im Schuljahr 2021/2022 sind die Schüleranmeldungen für die Klassenstufe 5 an den Werkrealschulen um 31 Schülerinnen und Schüler (-16,1%) zurückgegangen, an den Gemeinschaftsschulen haben sich die Schüleranmeldungen für die fünfte Klasse um 51 (+39,2%) erhöht, an den Realschulen im Zollernalbkreis hingegen sind die Schüleranmeldungen mit 657 Schülerinnen und Schüler um 30 Anmeldungen (-4,4%) zurückgegangen.

Die Übergangsquote an die Werkrealschulen bzw. Hauptschulen beträgt ca. 10,5 Prozent (Vorjahr 11%), die Übergangsquote an die Realschulen beträgt in diesem Schuljahr 42,4 Prozent (Vorjahr 46%), die Übergangsquote an die drei Gemeinschaftsschulen im Zollernalbkreis beträgt 11,7 Prozent (Vorjahr 8%).

Auch im Kreis Sigmaringen ist die Realschule die beliebteste Schulart: Von den 1077 Schülerinnen und Schülern, die zum neuen Schuljahr die Grundschulen verlassen (Vorjahr: 1096) wechseln 472 an private und öffentliche Realschulen. 113 wechseln auf Werkrealschulen und 145 auf Gemeinschaftsschulen.

Größte Heterogenität an der Realschule

Damit hat sich der Trend aus den letzten Jahren fortgesetzt, wonach sich die Übergangsquoten an die Werkrealschulen im Zollernalbkreis auf einem Niveau von rund 11 Prozent eingependelt hat. Die Realschulen im Zollernalbkreis sind weiterhin die beliebteste Schulart; sie sind daher die Schulart, die die größte Heterogenität in der Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler in Klasse 5 zeigen.

Von den 657 Schülerinnen und Schüler, die sich zum neuen Schuljahr in die Klasse 5 angemeldet haben, haben 22,5 Prozent (Vorjahr 25,3%) eine Werkrealschulempfehlung, 50,2 Prozent (57,%) eine Realschulempfehlung und 27,2 Prozent (Vorjahr 17,2%) kommen mit einer Gymnasialempfehlung.

Deutlich mehr Schüler mit Gymnasialempfehlung an Realschulen

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die sich mit einer Gymnasialempfehlung an den Realschulen in Klasse 5 angemeldet haben, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 10 Prozent erhöht. Der Anteil der Schüler mit Werkrealschulempfehlungen an den Realschulen ist in diesem Schuljahr in Klassenstufe 5 leicht um ca. 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

An den Gemeinschaftsschulen ist in Klasse 5 der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Werkrealschulempfehlung um fast 12 Prozent zurückgegangen (von 64,7 Prozent im Vorjahr auf 53,0 Prozent im Schuljahr 2021/2022). Hingegen hat sich der Anteil der Schüler mit einer Gymnasialempfehlung um ca. 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.

In die Klassen 5 der drei Gemeinschaftsschulen im Zollernalbkreis gehen in diesem Schuljahr 53,0 Prozent (Vorjahr 64,7%) der Schülerinnen und Schüler mit einer Werkrealschulempfehlung, 26,8 Prozent mit einer Realschulempfehlung (Vorjahr 18,4%) und 20,0 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit einer Gymnasialempfehlung (Vorjahr 16,9%).

Zum Schuljahr 2021/22 wechseln im Zollernalbkreis 555 Schülerinnen und Schüler von Klasse 4 an ein Gymnasium. An den Gymnasien im Zollernalbkreis werden zum Schuljahr 2021/22 3757 Schülerinnen und Schüler erwartet.

Mehr neue Lehrer als im Vorjahr, aber noch immer zu wenige

Auch unter den Lehrkräften gibt es Schulanfänger. Zum Schuljahr 2021/22 kann das Staatliche Schulamt Albstadt in seinem Amtsbereich, der neben dem Zollernalbkreis auch den Landkreis Sigmaringen umfasst, insgesamt 72 neue Lehrkräfte begrüßen. Das sind sechs Lehrkräfte mehr als im Jahr zuvor.

Trotzdem sind die Probleme an den verschiedenen Schulstandorten ähnlich gravierend wie zu Beginn des letzten Schuljahres. Es konnten auch in diesem Jahr nicht alle Lehrerstellen besetzt werden. Dennoch ist die Grundversorgung gewährleistet, so dass die Schulen im Zollernalbkreis und im Kreis Sigmaringen am 13. September mit dem Pflichtunterricht starten können.

Grundversorgung ist gesichert, im Krankheitsfall wird‘s eng

Aber es stehen wie im Vorjahr in keiner Schulart im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Schulamts Albstadt Krankheitsvertretungen zur Verfügung, so dass die Ersatzstellung bei Ausfällen von Lehrkräften lediglich über die Akquise von Vertragslehrkräften erfolgen kann.

Hierbei greift das Staatliche Schulamt auf Bewerbungen auf Pädagogen im außerschulischen Bereich zurück: Erzieherinnen, Logopäden, Heilpädagogen, Dozenten aus dem Hochschulbereich, ausgebildete Musik- und Kunsterzieher, Sportlehrer und erfahrene Lehrkräfte aus dem Bereich der Volkshochschulen und weiterer Bildungseinrichtungen komplettieren nahezu jedes Lehrerkollegium im Schulamtsbezirk.

Mit insgesamt 189 Arbeitsverhältnissen und dabei insgesamt 2973 zu leistenden Unterrichtsstunden, was ca. 110 Vollzeitlehrkräften entspricht, wurde dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 24 volle Lehrerdeputate gesteigert.

Große Unterstützung erfahren die Schulen auch aus dem Bereich der pensionierten Lehrkräfte, die über ein ganzes Schuljahr hinweg an den Schulen arbeiten und so die Unterrichtsversorgung zum Schuljahresbeginn gewährleisten.

Kaum Ersatzlehrkräfte verfügbar

Mit großer Sorge gehen die Schulen in das bevorstehende Schuljahr, weil Ersatzstellungen über den Pflichtbereich hinaus lediglich an wenigen Standorten möglich sind. Es sind landesweit kaum mehr Ersatzlehrkräfte mit entsprechend fachlicher Ausbildung verfügbar, so dass einige Schulen vorab schon Stundenpläne mit zusammengelegten Klassen und reduziertem Unterrichtsangebot bereithalten müssen.

Über diese Versorgungssituation hat das Staatliche Schulamt Albstadt über das Regierungspräsidium Tübingen dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Stuttgart die Versorgungsproblematik vorgetragen; mit Unterstützung des Ministeriums und des Regierungspräsidiums hat das Schulamt dazu in verstärktem Maße die Ausschreibung für neue Lehrkräfte im Nachrückverfahren vorangetrieben. Hierbei konnte aber lediglich eine Lehrkraft für den Zollernalbkreis gewonnen werden, im Landkreis Sigmaringen endete diese Suche erfolglos.

So bleiben ergänzende pädagogische Unterrichtsangebote an den Schulen an den Schulen im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Schulamtes Albstadt aus, ebenso kann keine tragfähige Krankheitsreserve eingerichtet werden, was an verschiedenen Standorten im Laufe des Schuljahres zu großen Versorgungsnotlagen führen wird.

Rekordzahlen bei den Überstunden

Seitens des Staatlichen Schulamts Albstadt werden sämtliche Wege der Werbung, der Akquise und der Personalgewinnung im Rahmen der persönlichen Netzwerke aller an Schule Beteiligten ausgeschöpft. So konnten im letzten Schuljahr 2020/21 immerhin noch rund 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterjährig gewonnen werden, um den öffentlichen Bildungsauftrag erfüllen zu können.

Diese Maßnahme begleitend sind im zurückliegenden Schuljahr so viele Überstunden durch die Bestandslehrkräfte geleistet worden, wie all die Jahre zuvor nicht. Hierzu sei allen Kolleginnen und Kollegen, aber auch den Schulleitungen im besonderen Maße der Dank der Öffentlichkeit gewiss.

Vorbereitungskurse für Kinder, die kein Deutsch sprechen

Für den nach wie vor hohen Bedarf der Sprachförderung von zugewanderten Schülerinnen und Schüler ohne deutsche Sprachkenntnisse hat das Staatliche Schulamt Albstadt in beiden Landkreisen 51 Vorbereitungsklassen an 39 Standorten eingerichtet und durch die vertragliche Bindung von Personal mit erzieherischer Ausbildung entsprechend versorgt.

Hierbei hat das Schulamt in den vergangenen Jahren einen Pool von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewinnen können, die ‚Deutsch als Fremdsprache‘ bzw. ‚Deutsch für Ausländer‘ vermitteln und den teilweise auch traumatisierten Kindern einen guten Start in deren neue Heimat bereiten können.

Lernbrücken an 50 Standorten

Die Lernbrücken im Bereich des Staatlichen Schulamts Albstadt starteten am 30. August an 50 Standorten mit insgesamt 122 Lerngruppen. Es sind insgesamt 1101 Schülerinnen und Schüler angemeldet, davon 575 im Primarbereich (Klasse 1: 178, Kl. 2: 156, Kl. 3: 145, Kl. 4: 96) und 526 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen 5 bis 9 (Kl. 5: 154, Kl. 6: 115, Kl. 7: 98, Kl. 8: 104, Kl. 9: 55) in den Werkreal-, Real-, und Gemeinschaftsschulen und SBBZ.

Sie werden von 163 Lehrpersonen unterrichtet. Neben Bestandslehrkräften waren auch pensionierte Lehrkräfte, Pädagogische Assistenten, Referendare und Studenten im Einsatz.