Balingen

World Press Photo: Preisträger Pieter ten Hoopen kommt in die Balinger Zehntscheuer

19.05.2019

Von Michael Würz

World Press Photo: Preisträger Pieter ten Hoopen kommt in die Balinger Zehntscheuer

© Pieter ten Hoopen

Pieter ten Hoopen kommt nach Balingen.

Darauf sind die Macher der World-Press-Photo-Ausstellung besonders stolz: Pieter ten Hoopen, Sieger der Kategorie „Photo Story of the year“, wird die Ausstellung in Balingen eröffnen.

Erstmals wurde beim World Press Photo Award in diesem Jahr ein Preis für die „Fotostory des Jahres“ vergeben. Die Auszeichnung ging an den in Stockholm lebenden niederländisch-schwedischen Fotografen und Filmemacher Pieter ten Hoopen für seine Geschichte „The Migrant Caravan“. In seiner Serie dokumentiert Pieter ten Hoopen den Treck aus rund 7000 Menschen aus Mittelamerika, die im Oktober 2018 in Richtung US-Grenze aufgebrochen waren. In dieser „Flüchtlingskarawane“ fanden sich viele zusammen, die in ihrer Heimat politischer Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt waren oder auf bessere Lebensbedingungen hofften.

Fotograf begleitet die größte Flüchtlingskarawane

Pieter ten Hoopen begleitete die Menschen auf dem Weg von San Pedro, Honduras, bis zur US-amerikanischen Grenze. „Im Gegensatz zu einer Alleinreise bietet eine solch große Gruppe mehr Sicherheit und Schutz vor Menschenschmugglern“, erklären die Ausstellungsmacher auf ihrer Webseite. Der Weg ist dennoch nicht leicht: Es gibt hohe Temperaturen und lange Wegzeiten. Bis zu 30 Kilometer legen die Menschen am Tag zurück. Es ist nicht die einzige, aber die größte Kolonne der letzten Jahre – darin zeige sich die besondere journalistische Bedeutung des Beitrags, wie sie von der World Press Photo Foundation gefordert war, betonen die Ausstellungsmacher.

World Press Photo: Preisträger Pieter ten Hoopen kommt in die Balinger Zehntscheuer

© Pieter ten Hoopen

Menschen rennen zu einem Lastwagen, der außerhalb von Tapanatepec, Mexiko, am 30. Oktober 2018 angehalten hat, um sie mitzunehmen.

Der niederländische Fotograf verweist mit der Fotoserie auf die kontroverse Einwanderungspolitik des US-Präsidenten Donald Trump und die Situation der Migranten. Übrigens: Einblicke in die ausgezeichnete Fotoserie gibt es auf zak.de und auf der Webseite der World-Press-Photo-Ausstellung Balingen. Pieter ten Hoopen wird die Ausstellung in der Balinger Zehntscheuer am Samstag, 29. Juni, um 10 Uhr eröffnen. „Wir freuen uns wirklich riesig darüber“, sagt Ottmar Erath, Chef der Balinger Volkshochschule, der die Ausstellung nach Balingen holte. „Das ist natürlich ein ganz besonderes Highlight.“

In Balingen ist die Freude über den Stargast groß

Bereits am Vorabend der öffentlichen Ausstellungseröffnung wird Pieter ten Hoopen in der Eyachstadt weilen und mit geladenen Gästen einen ersten Blick in die Zehntscheuer werfen. „Ich freue mich bereits sehr auf Balingen“, sagt Pieter ten Hoopen. Die Ausstellung in der Balinger Zehntscheuer – mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER als Hauptsponsor – ist die erste im Rahmen der World-Press-Photo-Tournee, die er persönlich eröffnet. „Es ist etwas sehr Besonderes für mich“, sagt der weitgereiste Fotograf, der niederländischer Staatsbürger ist, aber bereits seit 20 Jahren in Stockholm lebt. 2017 hat er die schwedische Journalisten Lena ten Hoopen (vorher Sundström) geheiratet.

In den vergangenen Jahren hat Pieter ten Hoopen über die unterschiedlichsten humanitären Krisen in aller Welt berichtet. In seiner Arbeit konzentriert er sich darauf, die Lebensbedingungen von Minderheiten aufzuzeigen. Der Fotograf wurde bereits 2008 und 2010 mit einem World Press Photo Award geehrt. 2018 machte er in einer gemeinsamen Ausstellung mit der UNO auf das Problem von Mädchen aufmerksam, die bereits im Alter von unter 15 Jahren selbst Mütter werden.

Auch für einen Emmy war er bereits nominiert

Von Stockholm aus ist Pieter ten Hoopen nicht nur als Pressefotograf tätig, sondern agiert auch als Filmemacher. Seine Filmproduktion „Hungry Horse“ war 2015 für einen Emmy nominiert. Der diesjährige Preis für die „Story of the year“ ist sicherlich die höchste Ehrung seiner Laufbahn. Seine Werke wurden sowohl in großen schwedischen Zeitungen als auch in international bekannten Magazinen wie dem New York Times Magazine und Le Monde veröffentlicht.

Diesen Artikel teilen: