Balingen

Witterungsbericht für Balingen: Schon im November knackt das Jahr 2022 den Sonnenscheinrekord

06.12.2022

von Karl-Heinz Jetter

Witterungsbericht für Balingen: Schon im November knackt das Jahr 2022 den Sonnenscheinrekord

© Jochen Holp

Das Wetter im November 2022 war ein Wechselspiel zwischen milden und kalten sowie trockenen und nassen Tagen. Weitere Naturfotos gibt es auf Instagram (@jochenholp).

Ein in kurzen Abständen stattfindendes Wechselspiel zwischen milden und kalten sowie trockenen und nassen Tagen setzte sich über den ganzen November fort. Der Monat wies eine Durchschnittstemperatur von 6,8 Grad Celsius auf, verzeichnete aber fünf Frosttage, zwar noch keinen Schnee auf Stationshöhe, dafür aber 101,1 Sonnenstunden – mit insgesamt 2423,6 Stunden stellt das Jahr 2022 somit jetzt schon einen neuen Rekord auf.

Mit dem November war es nun der elfte Monat, welcher in diesem Jahr sonniger als üblich ausfiel. Auch wenn das Jahr noch nicht zu Ende ist, steht damit jetzt schon fest, dass das Jahr 2022 einen neuen Sonnenscheinrekord vorweisen kann. Ansonsten war der November um rund zwei Grad zu warm und ein klein wenig feuchter als üblich.

Zur richtigen Einordnung: Durchschnittlich (in der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode 1991 bis 2020) ist es bei uns im November 4,5 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 56,6 Liter auf den Quadratmeter und die Sonne scheint 82,1 Stunden.

Der November 2022 wies dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 6,8 Grad, also ein Plus von 2,3 Grad, 61,4 Liter pro Quadratmeter Niederschlag (108 Prozent) und 101,1 Sonnenscheinstunden (123 Prozent) auf.

Reif in der ersten Novemberwoche

Der November startete in diesem Jahr mit noch milden 17,6 Grad Tageshöchsttemperatur am Monatsersten. Danach ging es erstmals mit der Temperatur steil bergab und es kam Regen auf. Am 6. November zeigten sowohl das in zwei Metern Höhe aufgehängte Thermometer für die Lufttemperatur als auch das Thermometer für die Bodentemperatur (fünf Zentimeter über dem Boden) Minusgrade – minus 0,7 und minus 1,2 Grad – an und dicker Reif überzog die Grashalme. Wer sein Auto im Freien parken musste, der musste an diesem Sonntagmorgen zum Eiskratzer greifen.

Ein Wechselspiel in kurzen Abständen

Nur zwei Tage später, am 8. November, zeigte das Maximumthermometer die Monatshöchsttemperatur von 18,1 Grad an. Wiederum setzte Regen ein und wiederum wurde es danach kälter. Dieses in kurzen Abständen stattfindende Wechselspiel zwischen milden und kalten Tagen setzte sich über den ganzen Monat fort, doch insgesamt und über den ganzen Monat hinweg betrachtet, wurde es stetig kälter. Im letzten Monatsdrittel war auch der kälteste Tag des Monats, der 27. November mit minus 3,6 Grad. Von der Station Albstadt-Doline meldete der Temperaturfühler an diesem Tag minus 8,2 Grad als Minimum. Trotzdem fiel der Monat und insgesamt beurteilt um besagte 2,3 Grad zu warm aus.

In kurzen Abständen wechselten sich auch trockene und nasse Tage ab. Insgesamt wurden im November 13 „Regentage“ gezählt. Das sind Tage, an denen es mindestens einen Liter (mm) pro Quadratmeter geregnet hat. Und zusammen gezählt kamen im November insgesamt 61,4 Liter/Quadratmeter zusammen. Der Durchschnittswert aus 30 Jahren beträgt 56,6 Liter, also in diesem Jahr 4,8 Liter mehr. Auf Stationshöhe fiel allerdings nur Regen – lediglich die Station Meßstetten-Appental auf 900 Metern Höhe meldete am 21. November einen Zentimeter Neuschnee.

Neuer Sonnenscheinrekord seit 1980

Doch der November geizte auch nicht mit der Sonne. Die Tage werden in Richtung Jahresende bis zur Wintersonnwende zwar immer kürzer, doch der Sonnenscheinsensor zählte in diesem November noch insgesamt 101,1 Sonnenscheinstunden. Das sind 23 Prozent mehr als üblich und mit einer Summe von insgesamt 2423,6 Sonnenscheinstunden bis einschließlich November steht jetzt schon ein neuer Sonnenscheinrekord fest. Bis dato und dabei alle zwölf Monate umfassend und seit 1980 war dies das Jahr 2020 mit 2354,7 Stunden – also jetzt schon überboten.

Lediglich in den letzten Tagen im diesjährigen November wurde der Monat seinem Ruf gerecht, ein kühler und trüber Monat zu sein – die Sonne schien vom 28. bis zum 30. November keine Minute.

Herbstmonate feuchter als üblich

Mit dem November geht für die Meteorologen auch der Herbst zu Ende. Ein Herbst in dem der September durchschnittlich, der Oktober und der November aber deutlich zu warm ausfielen. Alle Herbstmonate waren aber auch feuchter als üblich – trotzdem, das Jahr fällt bis jetzt immer noch zu trocken aus. Und beim Sonnenschein war der September durchschnittlich, Oktober und November wiesen ein Plus aus.

Mit Zahlen belegt: Bei der Temperatur stehen sich in den Herbstmonaten September, Oktober und November 11,4 Grad gegenüber durchschnittlichen 9,2 Grad, beim Niederschlag 225,3 gegenüber durchschnittlichen 187,5 Litern und beim Sonnenschein 442,3 gegenüber durchschnittlichen 384,6 Sonnenscheinstunden gegenüber.

Witterungsbericht für Balingen: Schon im November knackt das Jahr 2022 den Sonnenscheinrekord

© Karl-Heinz Jetter

Die Monatsmitteltemperatur betrug im November 2022 plus 6,8 Grad Celsius. An Niederschlag fielen in der Summe 61,4 Liter pro Quadratmeter. Die Sonne schien am Beobachtungsort 101,1 Stunden lang.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2022 betrug plus 6,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 3,1 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 bis 2020) ist es bei uns im November plus 4,5 Grad kalt.

Noch kein Eis und Schnee

Insgesamt wurden in diesem Monat fünf Frosttage registriert – Eistage (ganztägig unter null Grad) gab es noch keine. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 13 gezählt und in der Summe kamen 61,4 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2021 waren es nur 13,4 Liter, und seit 1991 bis 2020 regnete (schneite) es bei uns durchschnittlich 56,6 Liter/Quadratmeter.

Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November noch nicht. Nebel gab es an zwei Tagen und der Wind frischte an sieben Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 101,1 Stunden lang – vergangenes Jahr waren es nur 76,9 Stunden und im Zeitraum von 1991 bis 2020 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 82,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

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