„Wir wollen alle gesund bleiben“

Von Maya Maser

Einen Tag vor der Bürgerinformation am Donnerstag befasste sich nach Dautmergen und Dormettingen am Mittwoch auch der Dotternhausener Gemeinderat mit den Holcimplänen.

Die Firma Holcim will, wie schon berichtet, den Anteil an Ersatzbrennstoffen an der Feuerungswärmeleistung des Drehrohrofens erhöhen. Das Unternehmen verfolgt damit langfristig das Ziel, auf Kohle zu verzichten und stattdessen Ersatzbrennstoffe einzusetzen. Der Projektleiter von Holcim, Gerald Massini, Werksleiter Dieter Schillo und der Leiter der Ersatzstoffe, Dr. Friedrich Wimmer, standen den Räten Rede und Antwort.

„Der Mensch beeinflusst seine Umwelt“, mit diesen Worten eröffnete Massini die Präsentation. Es gebe immer neue Anforderungen an die Industrie, denen sich Holcim Süddeutschland stellen wolle. Der Anteil an Ersatzbrennstoffen soll von derzeit 60 auf 100 Prozent erhöht werden. Bei diesen Ersatzbrennstoffen handele es sich unter anderem um Trockenklärschlamm, Kunststoffe und Papierfasern.

„Für mich als Nicht-Experte klingt es sehr erschreckend, wenn ich höre, dass Kunststoff verbrannt werden soll“, meldete sich Gemeinderat Siegfried Rall kritisch zu Wort. Der Projektleiter konnte diese Bedenken aus der Welt schaffen. Seine Erklärung: „Kunststoff besteht aus Erdöl.“

„Was aber ist, wenn jemand zum Beispiel Batterien über ihren Müll entsorgen will?“, hakte Rall weiter nach. Da, wo es Menschen gibt, gebe es auch Kriminelle, erwiderte Massini. Deshalb würden die Ersatzbrennstoffe zunächst beim Partner, der die Brennstoffe liefert, getestet. „Bei der Anlieferung wird von jedem Lastwagen eine Probe genommen und im Labor ausgewertet“, informierte er weiter und fügte an: „Schließlich wollen wir alle gesund bleiben.“

Es gebe Messgeräte innerhalb der Anlage, die bei gravierenden Veränderungen sofort ausschlügen. Das Zementwerk habe außerdem ein Quecksilbermessgerät, das verhindern solle, dass das gefährliche Metall in die Ersatzstoffe gerät. „Ich arbeite dort den ganzen Tag und will auch nicht vergiftet nach Hause gehen“, meinte Massini.

Gemeinderätin Ilse Ringwald machen vor allem die Dioxine Sorgen, was sie in dieser Runde auch vortrug. Daraufhin legte der Projektleiter eine Messtabelle vor, auf der die Anteile an Staub, Emissionen, Spurenelementen und organischen Stoffen bei 60 Prozent und bei 100 Prozent Ersatzbrennstoffen aufgeführt sind. Der Dioxinanteil erhöht sich natürlich, ist aber so gering, dass er weiterhin unterhalb der Nachweisgrenze liegt.

Zum Schluss meldete sich auch Bürgermeisterin Monique Adrian zu Wort und erklärte: „Wir werden es nicht schaffen, dass beim Verbrennungsprozess gar keine Emissionen ausgestoßen werden.“ Die Firma Holcim habe das Ziel, diese so gering wie möglich zu halten.