Handball

„Wir sehen, was uns erfolgreich macht“: Niemeyer-Ausfall trübt die Stimmung beim HBW

28.01.2021

Von Marcus Arndt

„Wir sehen, was uns erfolgreich macht“: Niemeyer-Ausfall trübt die Stimmung beim HBW

© Herl

Der HBW gewann das Vorbereitungsspiel gegen Stuttgart.

Am Mittwoch testete der HBW gegen den Ligarivalen aus Stuttgart. Der Kreisläufer fehlte – und René Zobel ist noch nicht komplett fit. Personelle Probleme, die vor dem Start in die Rest-Runde nur bedingt zu lösen sind.

Der kleine Kader bleibt die große HBW-Hypothek – das zeigten die finalen Spiele des vergangenen Jahres. Vor dem richtungsweisenden Doppelpack in Minden (6. Februar, 20.30 Uhr) und gegen Coburg (11. Februar, 19 Uhr) fielen erneut zwei arrivierte Kräfte aus.

Im Sommer hatte sich Marcel Niemeyer einen komplizierten Bruch am Fuß zugezogen. Nur drei Monate später stand er wieder auf der Platte. Anfangs ohne Beschwerden, doch zuletzt nahmen die Schmerzen aber wieder zu – und eine Operation war unausweichlich. Der Eingriff erfolgte am Mittwoch, „und ‚Manni‘ fällt wohl für Monate aus“, erklärt Jens Bürkle, welcher weiter auf WM-Fahrer Oddur Gretarsson verzichten musste.

Auch René Zobel trainierte zunächst nur ohne Kontakt, bekam gegen Stuttgart aber erste Einsatzzeiten. Trotz aller Unwägbarkeiten verläuft die Vorbereitung vielversprechend, „auch wenn die Ergebnisse gegen Bietigheim und Stuttgart nur bedingt aussagekräftig sind“, wie es der Sportwissenschaftler formuliert.

Zwei Tests, zwei Siege

Gegen das klassentiefere Bietigheim lieferten die „Gallier“ am vergangenen Samstag einen souveränen 32:24-Erfolg. „Es war insgesamt sehr zufriedenstellend“, bilanziert Bürkle, „wir haben es geschafft, zehn Kontertore zu schießen und einen guten Rückzug an den Tag zu legen. Die Abwehr war am Anfang noch nicht ganz so präsent, aber hinten raus immer mehr.“

Mit einem 4:0-Lauf in der Schlussphase gestaltete der HBW dann das Ergebnis deutlich. „Von daher war das schon okay“, findet der erfahrene Coach, „wir haben im Spielverlauf ein bisschen Lehren aus dem gezogen, was wir erlebt haben. Die Mannschaft hat das gut umgesetzt und für sich sehr gut nachreguliert.“

Auch gegen Stuttgart setzte sich der HBW durch, gewann am Mittwochnachmittag mit 27:25 (10:13). Der TVB führte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (4:4/10.) nach 20 Minuten mit 8:7 und baute den Vorsprung zur Pause weiter aus: auf 13:10. Nach dem Seitenwechsel schaffte der Bundesliga-17. die Ergebniswende. Mit 18:17 (40. Minute) lagen die „Gallier“ vorne, welche effizient verteidigten und effektiv konterten.

„Wir haben in dieser Phase fünf, sechs Treffer aus der ersten Welle heraus erzielt“, sagt Bürkle, „das hat uns zurück ins Spiel gebracht.“ 22:22 hieß es schließlich zehn Minuten vor Spielende. In der Crunchtime waren die Balinger dann präsenter, gewannen nicht unverdient mit 27:25. Es sei lehrreich gewesen, so der Balinger Trainer weiter, „aber ohne große Aussagekraft. Wir sehen aber, was uns erfolgreich macht.“

Deutliche Fortschritte

In der Verteidigung zeigte der HBW deutliche Fortschritte, setzte die Trainingsinhalte der vergangenen Tage konsequent um. Dennoch sieht Bürkle „noch Luft nach oben“. Der Übungsleiter zieht nach drei intensiven Trainingswochen ein positives Fazit. „Wir haben es gut durchgezogen“, betont der frühere Erstliga-Spieler, „und sauber gearbeitet. Bei Junior merkt man, dass ihm mehr Zeit zur Integration schon noch guttun würde. Da hoffe ich, dass wir in der nächsten Woche noch einmal einen richtigen Schritt nach vorne machen. Und da muss er sich auch wirklich zwingen, diesen zu machen. Einfach dass er schnellstmöglich rein kommt, um vorbereitet zu sein für die kommenden Wochen und Monate.“

Bereits am Freitag hat der Franzose noch einmal die Möglichkeit, sich zu präsentieren – im Trainingsspiel gegen das Balinger Perspektivteam. Am Wochenende gibt Bürkle seiner Mannschaft frei. Danach rückt er den Fokus mehr und mehr auf „spieltaktische Dinge“ und das richtungsweisende Duell mit GWD. Minden hat auf die Verletzung von Miljan Pusica reagiert und in der Winterpause personell noch einmal nachgelegt. Von den Füchsen Berlin wechselt Juniorennationalspieler Miro Schluroff an die Weser.

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