Geislingen

„Wir brennen für unsere Stadt“: Geislinger blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück

08.01.2020

Von Rosalinde Conzelmann

„Wir brennen für unsere Stadt“: Geislinger blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück

© Rosalinde Conzelmann

2019 wurde das Funktionsgebäude abgerissen und der Untergrund betoniert. Jetzt wächst der Neubau in die Höhe.

Wer hat schon einen Eieraufzug in seiner Stadt? Oliver Schmid ist der Glückliche. Der Geislinger Bürgermeister erwähnte diese Innovation in seinem Rückblick in der letzten Gemeinderatssitzung 2019 ebenso wie den Schützentag: „Da habe ich es zum ersten Mal auf die Seite eins einer Zeitung geschafft.“

Als bunt und unterhaltsam kündigte Schmid seinen Jahresrückblick an. Und er hatte nicht zu viel versprochen: 2019 hat sich in der „Sonnenstadt“, wie die 5940 Geislinger ihre Gemeinde gerne auch bezeichnen, viel bewegt.

Nach dem gemeinsamen Neujahrsempfang mit der Nachbarstadt Rosenfeld, bei der Dominik Kuhn, bekannt als Entertainer Dodokay, über den digitalen Wahnsinn herzog, gab es bei der Fasnet einen kleinen Aufreger:

„Wir brennen für unsere Stadt“: Geislinger blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück

© Picasa

Diese witzige Fasnetsgruppe seifte beim großen Umzug 2019 die Straßen ein und sorgte für Aufregung. „Heute schmunzeln wir darüber", meinte der Bürgermeister in seinem Rückblick.

Eine Gruppe „Schaumschläger“ verwandelte die Straße in eine Rutschpartie und wurde aus dem Umzug genommen. „Heute dürfen wir darüber schmunzeln“, meinte Schmid.

Schulumbau vorm Abschluss

Ein Bauwerk bewegt die Geislinger seit fünf Jahren: Der Umbau der Schlossparkschule für rund 13 Millionen Euro zu einem modernen Schulcampus.

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Beim Landesschützentag habe ich es zum ersten Mal auf die Seite eins einer Zeitung geschafft. Bürgermeister Oliver Schmid

Die achtwöchige Sperrung der L 415 war für den Einzelhandel keine einfache Zeit.Bürgermeister Oliver Schmid

„Der Charakter der Schule hat sich komplett verändert; wir hören nur Lob“, sagte Schmid und kündigte nach dem vierten und letzten Bauabschnitt, der derzeit läuft, den Umzug der Grundschüler vom Schloss zurück in die modernisierten Räume für das Frühjahr an.

Schützen sind gute Gastgeber

Beim 62. Landesschützentag erwiesen sich der örtliche Schützenverein und die Stadt als exzellente Gastgeber. Dass sich einige über die halbstündige Sperrung der Ortsdurchfahrt während des Umzugs aufregten, nahm die Stadt gelassen. Dagegen freute sich Schmid, dass er in der Verbandszeitung der Schützen das Titelblatt zierte.

Es wurde auch wieder gefestet

Die Geislinger sind bekannt für ihre Geselligkeit und Feierlaune. Auch 2019 stellten sie wieder eindrucksvoll unter Beweis, dass sie die perfekten Festwirte sind. Sei es bei den 45. Jugendmusiktagen im Mai, die Schmid als großartig bezeichnete oder beim Stadtfest, das nur alle fünf Jahre gefeiert wird. „Es war ein grandioses Fest mit genialem Wetter“, schwärmte der Bürgermeister.

Der heiße Sommer füllt das Freibad

Als eine der schönsten Veranstaltungen in der Stadt bezeichnete der Bürgermeister die Ferienspiele, an denen sich 2019 149 Kinder beteiligt hatten. Ebenso erinnerte er an das Kunstfest im Schlossgarten und den heißen Freibadsommer mit 25.800 Besuchern. „Es war der drittwärmste Sommer seit Messbeginn“, informierte er.

Einige Baustellen

Unmittelbar nach der Schließung des Freibads hat der Abriss des Funktionsgebäudes begonnen, das nicht mehr sanierungsfähig ist. Bis zur Wiedereröffnung im Mai laufen die Handwerkerarbeiten auf Hochtouren.

Doch nicht nur im Freibad und in der Schule wurde gebaggert, gemauert und neu aufgebaut. Auch in den Ortsteilen wurden Baustellen begonnen und vollendet, wie die Ochsengasse in Binsdorf.

Verkehr ist Dauerthema

Die Verkehrslawine, die täglich durch den Ort rollt, war während der achtwöchigen Sperrung der L 415 durch eine Umleitung ausgebremst. Das freute zwar die Anlieger der Ortsdurchfahrt, die Inhaber der Geschäfte jedoch weniger. „Das war für den Einzelhandel keine einfache Zeit“, betonte Schmid.

Er kündigte noch an, dass die Vorstadtstraße – Stichwort Kreisel an der Kirche – dieses Jahr eines der großen Themen sein wird. „Wir werden die Bürgerforen starten und erneut auf die Kirche zugehen“, meinte er.

Ein Dank an die Ehrenamtlichen

Schmid dankte noch den vielen Ehrenamtlichen in seiner Stadt, den Stadträten und seinem Verwaltungsteam, einem „kleinen, aber tollen Team“.

Mit 510 Einsätzen verzeichneten die Geislinger Rotkreuzler ein Rekordjahr; die drei Abteilungswehren rückten zu 58 Einsätzen aus. Schmid erinnerte noch an den Wechsel an der Spitze der Feuerwehr: Nach 48 Jahren gab Hans Schenk sein Kommandantenamt an Marc Brobeil ab. Schmids Fazit: „Wir brennen für unsere Stadt.“

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