Wintersport mit Antrieb: In Heiligenzimmern werden die Papas in Coronazeiten kreativ

Von Bettina Stehle

Was macht man, wenn man Skifahren möchte, kein Lift läuft und der Fußanstieg zu anstrengend ist? Wie kann man Wintersport machen, wenn man die Touristenmagnete auf der der Alb und im Schwarzwald meiden soll? Heiligenzimmerner Kinder und ihre Väter hat die Not erfinderisch gemacht. Zwei Beispiele, wie Rodel- und Skispaß auch in Coronazeiten möglich sind.

Wintersport mit Antrieb: In Heiligenzimmern werden die Papas in Coronazeiten kreativ

Benjamin Lohrmann holte für den Schlittenspaß den Mini-Traktor aus der Scheune.

Nele und Hannah Karl wollten unbedingt Skifahren. Hinter dem Haus wäre eine passable Piste, auch relativ lang, aber wie soll man da nur hoch kommen mit den schweren Skiern auf der Schulter und den klobigen Skischuhen am Bein?

Der Papa wird zum Liftboy

Kurzerhand hatte Papa Stefan die Idee: er agierte als Liftboy. Mit dem Auto fuhr er die Kinder samt Skiausrüstung vom Haus hoch zur Schutzhütte. Dort schnallten die zwei Mädchen ihre Skier an und brausten voller Spaß den Hang hinunter. In der Zwischenzeit war ihr Vater auf der Straße mit dem Auto zur „Talstation“ gefahren.

Es hat voll Spaß gemacht

Ausrüstung und Kinder wurden wieder im Auto verstaut und zur „Bergstation“ transportiert. Und auf ging es wieder in’s Pistenvergnügen für die Kinder. Abfahrt und Transport mit dem „Pistenauto“ konnten die Mädchen mehrmals genießen. „Wenigsten konnten wir so mal wieder Skifahren und es hat voll Spaß gemacht“, meinten die zwei Skifahrerinnen.

Mini-Traktor zieht die Kids

Eine andere Idee hatte Benjamin Lohrmann: Nachdem er seine Zwillinge mit dem Schlitten mehrmals zu Fuß den Hügel hinaufgezogen hatte, kam ihm ein Einfall: Er holte seinen Mini-Traktor, hängte die Schlitten hinten an und fuhr in langsamem Tempo und vorsichtig durch die Winterwelt.

Mit Schwung des Abhang hinunter

Nicht nur die Kinder hatten dabei ihren Spaß, auch der Vater freute sich an dem ungewöhnlichen Wintersport. Selbst junge Erwachsene sah man in den letzten Tagen, wie sie den ersten Schnee auf einem Kinder-Bob genossen. Mit Vollgas und unter lustigem Getöse rauschten sie den Abhang hinab. Manchmal mit einem unfreiwilligen Sturz als Notbremse.

Und sogar Langläuferinnen waren im Stunzachtal unterwegs. Zwar mussten sie – wegen nicht vorhandener Loipe- ihre Spur selber legen und ab und zu hätten es ein paar Zentimeter mehr Schnee sein können. Aber sie hatten nicht minder Spaß an dem Wintersport.

So bewahrheitet sich das alte Sprichwort, dass Not erfinderisch macht und neue Ideen hervorbringt.