FUSSBALL

Winterpause oder nicht? Vereine der Fußball-Regionalliga Südwest weiter im Unklaren

26.11.2020

Von Marcel Schlegel

Winterpause oder nicht? Vereine der Fußball-Regionalliga Südwest weiter im Unklaren

© Eibner

Wann die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen um deren Co-Trainer Fabian Fecker (links) und Rainer Huss wieder regulär trainieren und spielen dürfen, ist weiter offen.

Die einen gehen in die vorzeitige Winterpause, die anderen warten noch immer, wohl auf Rheinland-Pfalz: In Baden-Württemberg wird dieses Jahr kein Amateurfußball mehr gespielt. Unklar bleibt die Lage derweil in der Regionalliga Südwest.

Während die Vereine der Regionalliga Südwest auch bei Redaktionsschluss am Donnerstagabend noch nicht wussten, ob sie im Dezember nochmals spielen werden, hat der Württembergische Fußballverband (WFV) schon am Vormittag für Klarheit gesorgt (zur Erklärung des Verbands) – und alle Amateurspielklassen in die vorgezogene Winterpause geschickt. Weil der südbadische Verband diese Entscheidung unabhängig von den politischen Mittwochs-Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz schon vor über zwei Wochen deckungsgleich traf und sein badisches Pendant nun mitzog, heißt das nun: Von der Oberliga abwärts rollt wegen Corona in Baden-Württemberg dieses Jahr kein Ball mehr.

Es hängt an Rheinland-Pfalz

Offen ist die Lage damit nur noch in der Regionalliga Südwest, die sich als Mischform aus wirtschaftlich ausgerichteten Profi- und semi-professionellen Amateurvereinen beschreiben lässt und eben deshalb politisch nicht eindeutig dem Profibetrieb zugeordnet werden kann. Kompliziert wird das Ganze, weil in der Südweststaffel Vereine aus vier Bundesländern angesiedelt sind, die Entscheider der Regionalliga Südwest GbR und der beteiligten Landesverbände somit an die Weisung der Ministerien aus Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz gebunden sind.

Auch für die 4. Liga war die Entscheidung über eine mögliche Saisonfortsetzung im Nachgang an die von Kanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs nochmals verschärften Corona-Verordnung für Donnerstag erwartet worden.

Sascha Döther bittet um Geduld

Doch Regionalliga-Geschäftsführer Sascha Döther musste die wartenden 22 Südwest-Vereine vertrösten. Der Grund: Wohl erneut die Behörde in Rheinland-Pfalz, die die Regionalliga Südwest als einziges der betroffenen Bundesländer zuletzt dem Amateursport zuteilte und so Viertliga-Fußballspiele im Dezember nur mit Sondergenehmigung erlaubt hätte.

„Sobald wir rechtssichere Informationen aus den Bundesländern, insbesondere aus Rheinland-Pfalz, im Hinblick auf die Ausgestaltung der neuen Corona-Verordnungen haben, werden wir über deren Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Regionalliga Südwest informieren. Bislang liegen uns diese Informationen noch nicht vor“, erklärte Döther am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung. Damit bleibt unter anderem die TSG Balingen, die wie alle Vereine im WFV-Gebiet seit Ende Oktober in der Trainings- und Spielpause ist, in der Warteschleife.

Auch alternative Spielmodi denkbar

Unterdessen hat der WFV Szenarien veröffentlicht, sollte die Meisterschaft in den Spielklassen von der Kreis- bis zur Oberliga kommendes Jahr nicht beendet werden können. Sowohl die sogenannte Quotienten-Regelung, mit der schon die vergangene, wegen der Corona-Pandemie abgebrochene Saison abgewickelt wurde, als auch die Annullierung der laufenden Saison wären dann möglich. In Betracht kommt laut Verband darüber hinaus auch eine Verlängerung des Spieljahres bis zum 15. Juli 2021. Auch andere Spielmodi seien denkbar, erklärten die Stuttgarter: zum Beispiel Auf- und Abstiegsrunden nach einer abgeschlossenen Vorrunde.

Felix Wiedemann, Co-Geschäftsführer der Regionalliga Südwest GbR, stellte unlängst ebenfalls klar, dass die Einfachrunde derzeit das „Minimalziel“ sei. Doch selbst davon ist die 4. Liga im Südwesten momentan noch ein gutes Stück entfernt, bisher wurden erst zwölf von 42 Spieltagen ausgetragen.

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