Handball

Winter-Vorbereitung beim HBW Balingen-Weilstetten: Taktik rückt verstärkt in den Fokus

22.01.2023

Von Marcus Arndt

Winter-Vorbereitung beim HBW Balingen-Weilstetten: Taktik rückt verstärkt in den Fokus

© Moschkon

Knapp mit 32:29 hat der Balinger Handball-Zweitligist (im Bild Daniel Ingason) den Test gegen Bern am Freitagabend gewonnen.

Knapp zwei Wochen vor dem Start in die Rest-Runde rückt beim Handball-Zweitligisten aus Balingen mehr und mehr die Taktik in den Fokus. Final testen die Kreisstädter am kommenden Freitag bei den Kadetten Schaffhausen.

Erneut ein Schweizer Erstligist – wie schon der BSV Bern in Burladingen. Die „Gallier“ besiegten den Hauptstadt-Klub aus der Alpenrepublik mit 32:29, schafften wie schon so oft in dieser Saison nach einem Mehr-Tore-Rückstand (17:22/35.) noch die Ergebniswende.

„Es ist uns wieder gelungen, ein Spiel zu drehen“, erklärt Jens Bürkle. Das sei schon bemerkenswert gewesen, fährt der Balinger Coach fort, „weil wir eine Hochbelastungswoche hatten. Und dass wir dann mit reduziertem Kader in der Endphase so hochfahren und dann auch die Fehler abstellen, welche wir davor zu leichtsinnig gemacht haben, stimmt mich sehr, sehr zufrieden. Kämpferisch war es super.“

Entscheidende Nadelstiche

Spielerisch allerdings noch ein wenig hakelig, erst nach einem 6:0-Lauf in Durchgang zwei hatten die Schwaben den Daumen drauf. „Es hat lange gedauert, wie man sieht“, räumt der erfahrene Trainer unumwunden ein, „wir hatten in der ersten Hälfte eine schlechtere Konterquote als Bern, lassen ein paar Kontertore zu leicht zu.“

In diesen Szenen vermisste der 42-Jährige noch die letzte Konsequenz bei seiner Mannschaft, „aber in der Schlussphase entscheiden wir das Spiel wieder einmal in der Abwehr, aber auch der Rückzug und der Gegenstoß waren besser. Da setzen wir dann ganz entscheidende Nadelstiche. Wir haben dennoch Möglichkeiten, es besser umzusetzen. Aber es war deutlich zu erkennen, was und wohin wir wollen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die nächsten ein, zwei Wochen in Form kommen.“

Angriff rückt in den Fokus

Nach einer Athletikeinheit am Samstag sowie einem freien Sonntag feilt Bürkle weiter an der Form des Aufstiegsaspiranten. Trotz guter Eindrücke drückt der Balinger Coach auf die Euphoriebremse. „Die Wahrheit zeigt sich am Ende erst in der Runde“, betont der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, „aber wir haben viele harte Einheiten fahren können – ohne dass wir Belastungsanzeichen hatten.“ Die vergangenen beiden Wochen seien super gelaufen, findet Bürkle, „nun kommen die Angriffsthemen mehr und mehr.“

Er sei optimistisch: „Wenn wir die Mannschaft frei spielen lassen, waren sehr viele Dinge schon extrem gefestigt.“ Da ist es bitter für die Balinger, dass arrivierte Akteure in dieser wichtigen Phase der Vorbereitung noch mehrere Wochen ausfallen. „Die Verletzungen von Volz und Schöngarth hätte ich nicht gebraucht“, sagt der Sportwissenschaftler, „aber das ist eben nicht zu verhindern.“

Vistorop „im Aufbau“

Gerne hätte Bürkle den kompletten Kader eingespielt, aber neben Routinier Jens Schöngarth (Probleme in der rechten Wade), welcher für den langzeitverletzten Uros Todorovic nachverpflichtet wurde, fallen Patrick Volz (Bänderriss im Sprunggelenk) und Filip Vistorop weiterhin aus. „Filip ist im Aufbau, macht noch einmal eine Stoßwellentherapie, um die Fußschmerzen endgültig wegzukriegen. Wenn es ein Ligaspiel wäre, würde er auflaufen“, betont der Balinger Kommandogeber, „aber wir wollen die Zeit nutzen, um das Aufbautraining sauber abzuschließen.“ Bereits seit Anfang Dezember hat sich der kroatische Spielmacher mit Schmerzen rumgeschlagen, „jetzt gilt es die richtigen Schritte zu wählen, um ihn bis zum Start gegen Elbflorenz richtig fit zu kriegen.“

Auch Kristian Beciri fehlte am vergangenen Freitag in Burladingen. Der abwehraffine Kreisläufer musste wegen Rückenproblemen pausieren. „Es ist nichts Dramatisches. Er musste eingerenkt werden, es war dann alles ein bisschen fest“, sagt Bürkle, „ich gehe davon aus, dass Kristian am Dienstag oder Mittwoch wieder Handball trainieren kann.“

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