Winterlingen

Willy Braun scheidet aus dem Vorstand der VR-Bank Heuberg-Winterlingen aus

18.06.2020

Von Volker Schweizer

Willy Braun scheidet aus dem Vorstand der VR-Bank Heuberg-Winterlingen aus

© Volker Schweizer

Seit einigen Wochen prangt an den Bankgebäuden in Meßstetten (Bild) und Winterlingen der neue Namen. Das Geldinstitut wird nach dem Ausscheiden von Willy Braun von den drei verbliebenen Vorstandsmitgliedern geleitet.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende verlässt das Geldinstitut Ende September. Einen Nachfolger gibt es nicht. Brauns Aufgaben übernehmen seine drei Vorstandskollegen.

„Willy Braun hat den Aufsichtsrat gebeten, ihn vorzeitig zum 30. September von seinen vertraglichen Pflichten zu entbinden, um sich in seinem persönlichen Umfeld neu zu orientieren“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bank. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Vorstandskollege Michael Heinemann betont aber, dass man im Guten auseinandergehe und Braun die Veränderung gönne. „Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis“, bestätigt auch Vorstandsmitglied Andreas Eckl im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Bank werde Willy Braun sehr vermissen.

Mit strategischem Weitblick

Mit Willy Braun scheide nach 20-jähriger erfolgreicher Tätigkeit eine Persönlichkeit aus dem Vorstand aus, die aufs Engste mit der Erfolgsgeschichte der ehemaligen Winterlinger Bank und der heutigen VR-Bank Heuberg-Winterlingen verbunden sei, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Maag. Mit großer Professionalität und strategischem Weitblick habe Willy Braun seit 2003 die Genossenschaftsbank geleitet. Auf seinen Vorschlag hin wurden die Fusionsgespräche mit der Volksbank Heuberg im Jahr 2018 aufgenommen. Ludwig Maag: „Im Namen des gesamten Aufsichtsrates möchte ich Willy Braun meinen herzlichsten Dank für diese sehr erfolgreiche Zusammenarbeit aussprechen und ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg wünschen.“

Gute Zusammenarbeit

„Ich bin dem Aufsichtsrat und meinen Vorstandskollegen dankbar, dass sie Verständnis für meine Entscheidung aufbringen“, betont Willy Braun. Er scheide aus dem Vorstand auch mit einem weinenden Auge aus, denn die stets vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen und dem Team der neuen Bank habe ihn persönlich stets bereichert. Die Bank werde für die Mitglieder und Kunden auch in Zukunft leistungsfähig sein, davon sei er überzeugt.

Willy Braun scheidet aus dem Vorstand der VR-Bank Heuberg-Winterlingen aus

© Privat

Willy Braun (Zweiter von rechts) verlässt die VR-Bank Heuberg-Winterlingen. Seine Arbeit übernehmen die Vorstandskollegen Michael Heinemann (links), Andreas Eckl und Cornelia Rosenau.

„Die konstruktive und gegenseitig wertschätzende Zusammenarbeit mit Willy Braun kam der Entwicklung unserer noch jungen verschmolzenen Bank sehr zu Gute“, betont Vorstandsvorsitzender Andreas Eckl. Man habe sich ideal ergänzt. „Braun hat bereits vor der Fusion und bis heute unsere Zusammenarbeit stets professionell und mit hoher menschlicher Wärme gestaltet und begleitet“, so Eckl. Verantwortlich für die Bereiche Unternehmenssteuerung und Organisation, habe er dafür gesorgt, dass das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt sei. „Sein Ausscheiden ist für mich und unsere Bank sehr bedauerlich, gleichwohl kann ich seine Gründe nachvollziehen und wünsche ihm von Herzen alles erdenklich Gute.“

Dreiköpfiger Vorstand

Willy Braun hat sich auch im genossenschaftlichen Verbund eingebracht. „Als Aufsichtsratsvorsitzender der Fiducia Holding, als stellvertretendes Verbandsrats- und Fachratsmitglied unseres Verbandes und als Vorsitzender der Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken im Zollernalbkreis“, berichtet Eckl. Wer neuer Vorsitzender der Bezirksvereinigung wird, steht noch nicht fest. Der Vorstand besteht nach Brauns Ausscheiden aus drei Mitgliedern. Die Aufgaben von Braun, der unter anderem für die Bereiche Unternehmenssteuerung, Organisation/IT und das Beauftragtenwesen verantwortlich ist, werden schwerpunktmäßig durch den Vorstandsvorsitzenden Andreas Eckl, durch Cornelia Rosenau und durch Michael Heinemann fortgeführt.

Vertreterversammlung erst im vierten Quartal

Laut Pressemitteilung hat sich die VR-Bank Heuberg-Winterlingen im ersten gemeinsamen Jahr gut entwickelt. Die Bilanzsumme stieg um 4,7 Prozent auf rund 405 Millionen Euro und das betreute Kundenvolumen um acht Prozent auf über 750 Millionen Euro. „Mit unseren Zahlen sind wir stärker als der Verbandsdurchschnitt“, betont Andreas Eckl. Die erste Vertreterversammlung findet coronabedingt erst im vierten Quartal dieses Jahres statt. Bis Oktober soll sich laut Eckl entscheiden, ob die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht der Bankenbranche Dividendenauszahlungen zulässt.

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