Wildwest auf der A 81: Autodieb hält Polizei bis fast an die Schweizer Grenze in Atem

Ein 20-Jähriger hat in Tübingen ein Auto gestohlen und sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd über die A 81 geliefert. Nahe der Autobahnanschlussstelle Tuningen endete die Flucht mit einem Fahrzeugüberschlag.

Wie die Polizeipräsidien Reutlingen und Konstanz berichten, betrat der junge Mann am Donnerstag vermutlich gegen 10 Uhr ein Autohaus in der Nürtinger Straße in Tübingen.

Unbemerkt vom dortigen Personal gelang es dem 20-Jährigen, den Fahrzeugschlüssel eines zum Verkauf ausgestellten VW T-Roc von einer Ablage an sich zu nehmen.

Ohne Kennzeichen unterwegs

Er fuhr mit dem Wagen in Richtung Autobahn in Richtung Süden. Allerdings waren an dem T-Roc keine Kennzeichen angebracht, sondern Firmenschilder des Autohauses.

Erst als ein anderer Verkehrsteilnehmer, dem das kennzeichenlose Auto auf der Autobahn bei Rottweil aufgefallen war, beim Autohaus nachfragte, flog der Diebstahl auf und die Polizei wurde verständigt.

Straßensperren nützen nichts

Bei der sofort eingeleiteten Fahndung wurden die Beamten zwischen Geisingen und Engen auf den gestohlenen Wagen aufmerksam und verfolgten das Fahrzeug auf dem Weg in Richtung Süden bis zum Ende der Autobahn nahe der Schweizer Grenze bei Thayngen.

Vom Süden geht’s zurück in den Norden

Trotz errichteter Straßensperren gelang es dem 20-Jährigen laut Polizei, am Autobahnende zu wenden und auf der Richtung Norden führenden Fahrspur der Autobahn seine Flucht nun in Richtung Stuttgart fortzusetzen.

Überschlag beendet irre Fahrt

Ungeachtet der mit Sondersignal folgenden Streifenwagen und einem eingesetzten Polizeihubschrauber flüchtete der Autodieb weiter, bis er schließlich gegen 13 Uhr kurz nach der Autobahnanschlussstelle Tuningen auf den teils überfrorenen Standstreifen lenkte und dabei die Kontrolle über den T-Roc verlor.

Der Wagen schleuderte über beide Spuren der Autobahn, prallte gegen die Mittelschutzplanken und überschlug sich.

Fahrer bleibt unverletzt

Der junge Mann blieb unverletzt. Nachdem er aus dem Wagen herausgeklettert war, wurde er von den Beamten vorläufig festgenommen. Der mit rund 17.000 Euro total beschädigte T-Roc wurde abgeschleppt.

Der 20-Jährige muss sich nun in einem Strafverfahren für sein Handeln verantworten und wohl auch für den verursachten Sachschaden aufkommen.

Wie die Polizei am Freitag mitteilt, ist der kosovarische Staatsangehörige ohne festen Wohnsitz in Deutschland zwischenzeitlich in Untersuchungshaft.