Balingen

Wieso Balingen im Film „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ vorkommt

30.06.2022

Von Jelena Marjanov

Wieso Balingen im Film „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ vorkommt

© Warner Bros. Pictures

Aktuell im Kino: „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“

Seit Mitte Juni läuft der deutschsprachige Film landesweit in den Kinos – auch in Balingen. Was die wenigsten wissen: Balingen kommt auch in dem Film vor. Wir haben mit Hans Müller vom Bali-Kino-Palast, einer Kinobesucherin und Dominik Kuhn alias Dodokay über den Film gesprochen.

So manch einer staunt sicher nicht schlecht, wenn er den Film „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ im Kino sieht und plötzlich bemerkt, dass eine Szene von Balingen handelt.

„Wer die Sketch-History-Reihe des ZDF gut fand, der wird den Film auch mögen“, sagt Dominik Kuhn alias Dodokay im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Werk sei liebevoll gemacht und mit viel Aufwand gedreht worden. Er selbst spielt zwar nicht im Film mit, hat aber einigen der Schauspielerinnen Schwäbisch-Nachhilfe gegeben, unter anderem Carolin Kebekus und Judith Richter.

Im Programm des Bali-Kino-Palasts

Aktuell läuft der Film in den deutschen Kinos, auch im Bali-Kino-Palast von Hans Müller. Auf dessen Website wird er wie folgt beschrieben: „Ein parodistischer Abriss der menschlichen Evolution und Zivilisation, der durch verschiedene Epochen und unterschiedliche Kulturen zu den entlegensten Regionen dieses Planeten führt.“ Müller selbst hat den Film noch nicht gesehen, war deshalb auch überrascht, als wir ihn nach dem Vorkommen Balingens darin befragten. Auch seine Mitarbeiter haben den Film noch nicht gesehen, seien aber von Kinobesuchern auf die Szene, die im Film in Balingen spielt, angesprochen worden.

Die Filmszene um die es geht, spielt in einem Schützengraben Balingens im ersten Weltkrieg, wie uns eine Kinobesucherin erklärt. Die deutschen Soldaten kämpfen darin gerade gegen die Franzosen und einige Damen, darunter Carolin Kebekus und Judith Richter, feiern den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin. Als „Puff-Zweigstelle Balingen“, was für „Patriarchat unterwandernde Freifrauen“ steht, vergiften sie einen französischen Soldaten. „Er ist lustig und gut gemacht“, findet die Kinobesucherin.

Dodokay als Schwaben-Experte

Zurück zu Dominik Kuhn: Dass Balingen im Film vorkommt, damit habe der Reutlinger nichts zu tun, das schreibt er auch auf seiner Website. Sein guter Freund Chris Geletneky ist Drehbuchautor und hat die Comedyserie Sketch-History gemeinsam mit Regisseur Erik Haffner ins Kino gebracht. „Chris holt mich immer dazu, wenn‘s ums Schwäbische geht“, so Kuhn.

Geletneky habe ihn gefragt, wo sich denn der erste Weltkrieg im Schwabenländle abgespielt habe. „Bei uns nicht, wenn dann an der französischen Grenze“, habe Kuhn seinem Freund entgegnet. Dieser wollte aber unbedingt Schwaben im Film haben: „Im Rohschnitt habe ich dann gesehen, dass die Szene doch in Balingen spielt“, erklärt Kuhn. „Ich habe gedacht, entweder die Balinger bauen mir ein Denkmal, oder hängen mich am höchsten Masten auf“, sagt er und lacht.

„Es war immer lustig“

Er lästere in seinem Bühnenprogramm zwar immer auf nette Art über die Bewohner der Eyachstadt, aber „ich finde es dort ganz wunderbar“. Man solle die Witze nicht zu ernst nehmen, „sie sind einfach gut“, und Humor sei Geschmackssache.

Und seine Zeit als „Schwäbisch-Nachhilfelehrer“? Die war immer lustig, wie Kuhn beschreibt. Es habe Spaß gemacht und die Damen hätten viel gelacht. Den schwäbischen Dialekt hätten sie gut hinbekommen. Doch es sei auch mit Arbeit verbunden gewesen: „An einer Szene haben wir zwei Tage irgendwo im Wald in der Nähe von Köln gedreht“, so Kuhn. Zudem übersetze er die Szenen aus dem Drehbuch ins Schwäbische und nahm Hörspiele dazu auf, damit seine „Schülerinnen“ den Dialekt besser lernen können.

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