Handball

Wiedergutmachung am Doppelspieltag: Balingen-Weilstetten fordert Dormagen und Hüttenberg

25.04.2019

Von Marcus Arndt

Wiedergutmachung am Doppelspieltag: Balingen-Weilstetten fordert Dormagen und Hüttenberg

© Eibner

Gegen Aue konnte der HBW nicht überzeugen.

Richtungsweisender Doppelpack für den schwäbischen Spitzenreiter: Nach dem Heimspiel gegen Aufsteiger Bayer Dormagen (Freitag, 19.45 Uhr, SparkassenArena) sind die „Gallier von der Alb“ am Sonntag beim Absteiger TV Hüttenberg gefordert.

Über Ostern hat sich das Klassement im Bundesliga-Unterhaus nach den Niederlagen der führenden Klubs wieder zusammengeschoben. Mit drei respektive vier Zählern Vorsprung auf die Verfolger aus Coburg (23:28 gegen Schwartau/45:15 Punkte) und Nordhorn-Lingen (28:27 gegen Hamm/44:16) führte der HBW Balingen-Weilstetten das Klassement weiter an, doch das Aufstiegsrennen nimmt im finalen Saisonviertel so richtig Fahrt auf.

„Wir waren nicht gut“

Im Erzgebirge stolperte der Primus, unterlag beim EHV Aue mit 26:31. Unumwunden gesteht HBW-Trainer Jens Bürkle ein: „Wir waren nicht gut, haben verdient verloren. Uns hat weitestgehend die Aggressivität und Kampfbereitschaft in der Abwehr gefehlt.“

Im Angriff ließen die Schwaben viele Möglichkeiten liegen und lagen zur Pause mit 12:17 zurück. „Nach dem Seitenwechsel zieht Aue dann weiter weg, macht das sehr konsequent“, erklärt der Balinger Kommandogeber, „aber im Sieben gegen Sechs haben wir es dann geschafft, wieder zurück zu kommen. Wir haben dann ein, zwei Chancen, das Spiel zu kippen. Aber es gelingt uns nicht. Die Hypothek war zu groß und Aue macht den Deckel drauf.“ Und stellte in der Schlussphase den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her.

„Das war ein Erdbeben mit Vulkanausbruch“, meint Stephan Swat. Der Coach des Tabellen-13 fügt hinzu: „Ganz großes Kompliment an meine Truppe. Ich habe den Willen gesehen, die Gier in den Augen, Balingen-Weilstetten zu schlagen . . .“

Wichtiger Doppelspieltag

Noch in der Nacht reiste der Ex-Erstligist zurück nach Balingen, hatte über Ostern ein paar Tage frei. Anfang der Woche bat Bürkle wieder zum Training, arbeitete die Pleite auf und bereitete sein Team auf den Doppelspieltag gegen Dormagen und in Hüttenberg vor. „Zwei ganz wichtige Begegnungen“, blickt der Sportwissenschaftler voraus, „deshalb haben wir beide Gegner im Blick.“

Mit dem Top-Torjäger Tim Wieling (210 Saisontore), der im Sommer nach Stuttgart wechselt, und Shooter Lukas Stutzke (132) bringt der Werksklub enorme Qualität auf die Platte – ebenso Hüttenberg, das zudem in der 3:2:1-Abwehr äußerst unbequem zu bespielen ist. „Wenn wir oben bleiben wollen, müssen wir diese Gegner schlagen“, betont der HBW-Coach, welcher auf die Kampfaussagen aus dem Rheinland gelassen reagiert: „Die müssen ihre breite Brust in Balingen erst einmal beweisen.“

Dormagen auf einem guten Weg

Nach dem Erfolg im Aufsteigerduell über den HSV Hamburg verschaffte sich der Werksklub eine stark verbesserte Ausgangssituation im Kampf um den Klassenerhalt. „Wenn wir so weitermachen, sollten wir es schaffen“, meint Dusko Bilanovic. Der Bayer-Übungsleiter wirkte nach dem fünften Sieg (plus ein Unentschieden) im zehnten Spiel unter seiner Regie erleichtert.

Nicht grundlos, schließlich hatten seine Schützlinge in einem „echten Endspiel“ (O-Ton Bilanovic) geliefert. Und das ohne Abwehrchef Heider Thomas, welcher in der Vorwoche nach einem Leistenbruch erfolgreich operiert wurde. Seine Rolle übernahm Daniel Eggert, welcher nach etlichen Begegnungen als Bankdrücker grundsolide in der Deckungsmitte agierte. „Das hat er gut gemacht,“ lobte Bilanovic den Dänen, der verspricht: „Wir fahren mit breiter Brust nach Balingen . . .“ Wohlwissend, dass der schwäbische Ex-Erstligist ein ganz anderes Kaliber als der HSV ist. Doch Bürkle warnt: „Dormagen ist ein ganz unangenehmer Gegner, welcher uns im Hinspiel alles abverlangt hat.“

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