Fußball

Wieder ein spätes 0:1: Déjà vu für die Balinger

06.04.2021

Von Matthias Zahner

Wieder ein spätes 0:1: Déjà vu für die Balinger

© Herl

Julian Hauser pflügt gekonnt den Ball.

Die Negativserie hält weiter an: Gegen Regionalliga-Tabellenführer SC Freiburg 2 blieb die TSG im achten Spiel in Folge sieglos.

Johannes Flum hat am Samstag in der Balinger Bizerba-Arena den Unterschied gemacht. Mit einem satten Rechtsschuss aus etwa 22 Metern markierte der Ex-Bundesligaspieler den späten 1:0-Siegtreffer für die Breisgauer.

TSG-Keeper Julian Hauser fühlte sich nach dem Spiel um drei Wochen zurückversetzt. Wie gegen Hoffenheim 2 verlor sein Team mit 0:1, wieder fiel das entscheidende Gegentor in der Schlussphase und wieder traf ein Akteur mit reichlich Qualität. „Wenn Flum nicht auf dem Feld steht, geht das Spiel wahrscheinlich 0:0 aus – gegen Hoffenheim 2 war es der Rutter“, meinte Hauser zum Déjà-vu-Erlebnis.

Georginio Rutter, der bereits in der Bundesliga zum Einsatz kam und von europäischen Topklubs wie dem FC Bayern München umworben war, hatte Mitte März die Punkte aus Balingen nach Sinsheim entführt – und nun tat das eben Flum für die Südbadener. „Jetzt haben wir halt zweimal unglücklich 0:1 verloren. Jetzt heißt es: Mund abputzen und weitermachen“, konstatierte Hauser, dem Flum keine Chance ließ. „Er hat ihn mit vollem Karacho total gut getroffen.“

Trotz des holprigen Untergrunds hatte die Freiburger U 23 den Treffer gut herauskombiniert. Die Balinger fanden in der Defensive keinen Zugriff und waren stets den einen Schritt zu spät dran. „Wir haben ziemlich viel Aufwand betrieben, um das 0:0 zu halten“, sagte Hauser. Vielleicht waren deshalb die Beine seiner Vorderleute in der 79. Minute auch etwas schwer geworden. „Wir hätten beim Gegentor kaum was anders machen können oder sollen. Das ist einfach individuelle Klasse eines Spielers, der viele Jahre in der Bundesliga gespielt hat“, sagte Cedric Guarino.

Guarino wieder auf der Sechs

Der 22-jährige Mittelfeldspieler agierte zuletzt zweimal neben Co-Spielertrainer Lukas Foelsch auf der Sechs. Zuvor war Guarino eher auf dem linken Flügel zu Hause. Weil aber Leander Vochatzer wie beim 1:1 gegen den TSV Steinbach Haiger als hängende Spitze auflief, rückte er wieder ins Zentrum. Dort war er gleich nach ein paar Sekunden gefordert, nachdem die Freiburger vom Anstoß weg einen Überfallangriff starteten. Doch Guarino zeigte, dass es so einfach in Balingen nicht gehen würde. Er stoppte Emilio Kehrers Soloversuch mit einem Foul. „Aus meiner Sicht haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir haben großteils das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: wenig Chancen zuzulassen“, lobte Guarino sein Team. Der ehemalige Jugendspieler des 1. FC Heidenheim wusste aber auch, dass die TSG nur „wenige Möglichkeiten“ zum 1:0 hatte. „Ich denke, die Konterchancen hätten wir etwas besser ausspielen können oder müssen – was auf unserem Platz aktuell aber auch nicht einfach ist“, so Guarino. Auch Hauser kritisierte, dass die Balinger „ein bisschen wenig nach vorne gemacht haben.“ Die beste TSG-Chance hatte Sascha Eisele, der vor dem 0:1 aus einem ungünstigen Winkel knapp das lange Eck verfehlte. „Wenn wir das Ding machen, dann gewinnen wir das Spiel“, war sich Vochatzer sicher.

Braun zeigt sich zufrieden

Trainer Martin Braun sah ein „sehr, sehr gutes Spiel“ seiner Truppe, räumte Freiburg 2 allerdings „leichte Vorteile“ ein. „Aber ich habe auch nicht die Erwartungen, dass wir mit Freiburg völlig auf Augenhöhe sind. Wenn wir ein bisschen Glück haben, können wir vielleicht sogar gewinnen.“

Doch die nötige Fortune hatte wie so oft im Fußball die Mannschaft, die weiter oben in der Tabelle steht – sie hatte aber eben auch einen Ex-Bundesligaspieler, der die Partie entschied.

Stürmer Heim fehlt noch eine Partie

Felix Heim fehlt der TSG Balingen auch noch im wichtigen Fußballspiel (14 Uhr) am Samstag beim Regionalliga-Vorletzten FC Bayern Alzenau. Der Stürmer hatte beim Auswärts-1:1 gegen den TSV Steinbach Haiger wegen einer Tätlichkeit eine Zwei-Spiele-Sperre aufgebrummt bekommen. Zuletzt verpasste Heim deswegen das Heimspiel gegen den SC Freiburg 2 (0:1).

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