Fußball

Wieder ein Neuanfang: Braun-Premiere gegen Mainzer Bundesliga-Unterbau

20.02.2020

Von Marcel Schlegel

Wieder ein Neuanfang: Braun-Premiere gegen Mainzer Bundesliga-Unterbau

© Moschkon

Die Generalprobe für den Auftakt gegen Mainz 2 ist für Kaan Akkaya (links) und die TSG Balingen geglückt. Gegen 1. CfR Pforzheim um den Ex-Albstädter Serach von Nordheim (rechts) gab es einen 2:0-Sieg.

Es geht los: Im ersten Punktspiel des Jahres erwartet die TSG Balingen am Freitag (19 Uhr, Bizerba-Arena) die Mainzer U 23.

Wenn die TSG Balingen am Freitag im ersten Regionalliga-Punktspiel des neuen Jahres die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 erwartet, könnte es sich so anfühlen wie sonst zu Anfang einer Spielzeit.

Pflichtspiel-Debüt für Trainerduo

Gefühlt nämlich tritt dann eine Balinger Mannschaft unters eigene Flutlicht, die gegenüber dem letzten Spiel Anfang Dezember (0:4 gegen Walldorf) wie ausgetauscht wirken könnte – zumindest auf einigen Positionen.

Mit Martin Braun und Lukas Foelsch führt ein neues Trainerduo die Schwaben an, die dazu auf einige Leistungsträger bauen können, welche in der Hinrunde unter Ex-Coach Ralf Volkwein und Interimstrainer Bernd Bauer weitgehend ausfielen oder nie so recht fit wurden.

Frischer Wind weht in Balingen

Und deren Abwesenheit auch eine Ursache dafür ist, dass man aus 20 Spielen nur elf Punkte holte – und den vorletzten Tabellenplatz. Gut möglich auch, dass Braun und sein spielender „Co“ wie in den Testspielen auch den ein oder anderen offensiven Youngster aufbieten werden, die zuvor nicht in Volkweins Radar gefallen waren – etwa Alexej Storm oder Harut Arutunjan.

Braun jedenfalls hat in der Wintervorbereitung spürbar frischen Wind ins Team um Kapitän Nils Schuon gebracht. Das zeigten die in Summe erfolgreichen Testspiele, in denen die Balinger lediglich zum Auftakt ausgerechnet gegen Brauns früheren Klub FC 08 Villingen unterlagen (0:2).

Und das lag zum einen gewiss an der Expertise und Erfahrung des früheren Bundesliga-Spielers, davon schwärmte zum Beispiel Schuon. Doch nicht nur: Denn fast jedem Trainerwechsel wohnt bekanntlich ein Neuanfang inne.

Aufbruchsstimmung also am Rande der Eyach? Euphorie und Hoffnung, dass die Balinger den Klassenerhalt in den letzten 14 Spielen doch noch packen können – trotz des satten Abstands von momentan 14 Punkten auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz? Braun relativiert das eine und bremst das andere.

Gewiss, die Vorbereitung sei „ansprechend“ verlaufen, die Mannschaft mache einen fitten sowie eingespielten Eindruck und habe insbesondere defensiv wohl auch jene Kompaktheit erreicht, die die TSG über Jahre hinweg ausgezeichnet hat, aber zuletzt etwas flöten ging, sagt der 51-Jährige. „Aber wo wir stehen, wird erst das Meisterschaftsspiel zeigen.“

Ein echter Gradmesser

In diesem trifft die TSG am Abend auf den Sechsten, die Mainzer U 23. Ein starker Gegner, findet Braun, der für ein Perspektivteam eines Bundesligisten sogar recht untypisch aufgestellt sei.

Coach Bartosch Gaul setze nicht nur – typisch für U-Teams – auf die Jugend, sondern stelle eine Mannschaft, die um ein „Gerippe“ der körperlich robusten Routiniers Giuliano Modica, Dominic Peitz oder Simon Brandstetter herum geformt sei, so der TSG-Coach, der auf die im Ligaschnitt wenigen, nur 26 Gegentore verweist.

Braun feiert am Freitagabend seine Premiere als Balinger Chefcoach. Das Ziel: „Im besten Fall ein Sieg“, meint der frühere Sportchef der Stuttgarter Kickers. „Ich bin wirklich gespannt, wo wir stehen“, so Braun. „Ein Sieg zum Auftakt würde uns Selbstvertrauen und Auftrieb geben.“

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