Handball

Wichtig – aber kein Finale: HBW Balingen-Weilstetten erwartet am Samstag den TVB Stuttgart

08.10.2020

Von Marcus Arndt

Wichtig – aber kein Finale: HBW Balingen-Weilstetten erwartet am Samstag den TVB Stuttgart

© Eibner-Pressefoto

Schwächen im Rückraum zeigte der HBW Balingen-Weilstetten am Dienstagabend in Göppingen. Im richtungsweisenden Spiel gegen Stuttgart soll nun etwas Zählbares her.

Jens Bürkle gesteht nach der Pleite in Göppingen ein: „Das haben wir uns anders vorgestellt.“ Doch erneut spielten die Balinger nicht konstant, nicht präzise genug fielen nach der Pause sukzessive zurück und kassierten eine weitere Niederlage. Nun wartet Stuttgart.

Nach dem unglücklichen 23:25 gegen Melsungen präsentierten sich die „Gallier“ auch im Derby als adäquater Spielpartner, führten zur Pause und hatten nach dem Seitenwechsel zunächst die besseren Szenen.

„Beim 16:13 war es dann eine ähnliche Geschichte wie schon am Sonntag“, ärgert sich der HBW-Trainer, „wir nutzen unsere Chancen nicht.“ Mit einem 5:0-Lauf drehte Frisch Auf das Spiel (18:16/39.), „auch wenn wir noch in Schlagdistanz waren“, so der 39-Jährige weiter. „Unsere Performance war einfach nicht hoch genug“, hadert der Sportwissenschaftler, „in der ersten Hälfte waren wir noch top. In Durchgang zwei spielen wir viel zu schlampig und einfach nicht präzise genug. Bis zum 20:18 war es sehr eng, als es dann zum 24:20 abreißt, war das Ding weg.“

Klare Nachteile

Markant: Balinger Defizite in der Offensive sowie ein deutlicher Nachteil im Torhüterduell. Während Frisch Auf 28 Tore bei 49 Versuchen warf (57,1 Prozent), brachten es die Balinger nur auf 23 bei 50 Abschlüssen (46 Prozent). Auch die Göppinger Keeper waren viel besser – mit 34,3 Prozent gehaltener Bälle (HBW: 26,3). „Kastelic (Anm. d. Red.: 46,1) hat uns den Zahn gezogen“, betont der Balinger Kommandogeber – und auf der Gegenseite bekam die Balinger Verteidigung Nemanja Zelenovic nie in den Griff. Der Serbe avancierte mit acht Buden und einer guten Abwehrarbeit zum Matchwinner, während die Shooter der „Gallier“ blass blieben.

„Wir waren im Rückraum nicht exakt und nicht gierig genug“, kritisiert Bürkle, „und haben die Außen nicht ins Spiel gebracht.“

Robuster Kontrahent im Derby

Daran arbeiten die Kreisstädter vor der richtungsweisenden Partie am Samstagabend gegen Stuttgart (20.30 Uhr, SparkassenArena). Nach einem freien Mittwoch, „um Körper und Geist zu regenerieren“, wie es der ehemalige Erstliga-Kreisläufer formuliert, feilte er an den Abläufen im Angriff. „Wir müssen das Spiel breit anlegen“, fordert Bürkle, „gegen einen robusten Gegner.“

Dieser kassierte zum Auftakt eine 20:30-Klatsche in Mannheim, gewann aber deutlich gegen Aufsteiger Essen (Endstand: 31:23). „Erwartungsgemäß“, sagt Bürkle unaufgeregt. Der spricht vor dem Prestigeduell von einem „wichtigen Spiel, aber keinem Finale. Klar, wir wollen gewinnen. Das ist ein Team auf unserem Niveau.“

„Sehr eingespielt“

Nach einem markanten Umbruch in der Vorsaison haben die Stuttgarter ihren Kader nur im rechten Rückraum umgebaut. Da brauchte TVB-Coach und Manager Jürgen Schweikhardt nach dem Wechsel von Nationalspieler David Schmidt ins Bergische Land zwingend Ersatz. Neben Jerome Müller aus Ludwigshafen wechselte Viggo Kristjansson (Wetzlar), welcher gegen Essen achtmal netzte, in die Landeshauptstadt. Aus Wilhelmshaven kehrte Primoz Prost ins Ländle zurück. Er bildet das Torhütergespann mit Johannes Bitter.

„Ein sehr gut besetzter Gegner“, hebt Bürkle hervor. Die Wild Boys erinnern ihn zunehmend an die HSG Wetzlar. „Sehr eingespielt“, erklärt der erfahrene Übungsleiter, „ein Team, das nur sehr wenige Fehler macht und sein Programm routiniert abspult.“ Und das ist breitgefächert. „Sie spielen das Sieben-gegen-Sechs super“, warnt der 39-Jährige, „und haben ein breiteres Repertoire als Melsungen und Göppingen.“

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