Wetzlar beendet die Auswärtsserie: HBW Balingen-Weilstetten beim 26:36 chancenlos

Von Marcus Arndt

Die Auswärtsserie des Balinger Bundesligisten ist am Dienstag in Wetzlar gerissen. Der HBW unterlag bei den Grün-Weißen deutlich, erholte sich nach einem missglückten Start mit 0:6 nicht mehr.

Wetzlar beendet die Auswärtsserie: HBW Balingen-Weilstetten beim 26:36 chancenlos

In Wetzlar kassierte der HBW eine deutliche Niederlage.

Es geht nicht mehr allzu viel bei den Schwaben, welche erneut eine deutliche Niederlage kassierten. An der Lahn ging das ersatzgeschwächte Team von Jens Bürkle mit 26:36 unter und büßte einen Platz in der Tabelle ein.

„Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen“, gestand Moritz Strosack im Sky-Interview ein, „der Verlauf war dann ähnlich wie schon gegen Magdeburg...“ Nach einem deutlichen Rückstand kamen die Schwaben noch einmal heran, „doch wir haben einfach zu viele Bälle einfach weggeworfen“, kritisierte der 21-Jährige und Bürkle ergänzte: „Wir waren heute chancenlos – vom Anfang bis zum Schluss. Das war von Wetzlar schon eine sehr gute Leistung, der wir auch nicht standhalten konnten.“

Wetzlar mit Traumstart

Unverändert gegenüber der Magdeburg-Klatsche gingen die Schwaben in das „Big Point-Spiel“ (O-Ton Kai Wandschneider) mit den Mittelhessen, welche in den Anfangsminuten auf ihre skandinavische Achse setzten. Auf der Gegenseite zog Vladan Lipovina die erste Fahrkarte und die HSG mit 2:0 davon (1. Minute). Die Schwaben taten sich erneut unglaublich schwer – und nach dem 0:4-Katastrophenstart zog Bürkle früh die Grüne Karte. „Ihr zögert zu lange“, haderte der Sportwissenschaftler, „es fehlt die Power“.

Besser wurde es nicht: 0:6 aus Sicht der Schwaben hieß es nach sechs Minuten. Wichtig, dass Jona Schoch netzte – und sich die Kreisstädter sukzessive steigerten. Entscheidend verkürzte der Tabellen-16. allerdings nicht. Unglaublich präsent: Der schwedische Mittelblock der Grün-Weißen, welcher aus dem Rückraum in der Anfangsviertelstunde wenig zuließ.

Klare Sache schon zur Pause

Tim Nothdurft verkürzte zum 6:10 (14.). Jetzt waren die Balinger im Spiel, doch vorne fehlten einfach Präzision und Überzeugung. Aber zumindest die Abwehr stand nun stabiler – und im Angriff lief Lipovina in der Folge richtig warm. Dennoch stellte Wetzlar den alten Sechs-Tore-Abstand wieder her: beim 16:10 (20.). Schoch und Nothdurft hielten den HBW im Spiel (16:12/22.).

Kurz vor der Pause hatten die Schwaben in Überzahl die Chance auf minus Drei, doch die HSG zeigte weiter die bessere, die reifere Spielanlage und war auch in der Verteidigung organisierter. Nicht unverdient, aber etwas zu hoch: Die 20:14-Führung der Mittelhessen zur Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel nutzte die HSG ihre Möglichkeiten kompromisslos, führte nach 33 Minuten mit 23:16. Hinten räumten die Gastgeber konsequent ab, während die dezimierten Schwaben keine Lösungen fanden. Und es wurde richtig bitter für die Balinger, welche nun deutlich zurückfielen: mit 17:26 (37.). Bürkle sah zwingend Gesprächsbedarf, stellte noch einmal um.

Das Ding war natürlich längst durch – und nach 45 Minuten machten es die Lahnstädter bereits zweistellig: beim 29:19. Der HBW versuchte es mit Björn Zintel und Niklas Diebel im Rückraum. Es blieb beim Versuch – einzig Lipovina (sieben Treffer) strahlte Torgefahr aus.

Am Sonntag gegen Berlin

Abermals ein gebrauchter Tag für den letztjährigen Aufsteiger, der erneut von der Konkurrenz so richtig abgewatscht wurde. „Wetzlar war klar besser“, bilanzierte Strosack, „wir haben es nicht geschafft, die Abwehr stabil zu bekommen.“ Die wacklige Defensive wird dann auch Bürkle nach einem freien Mittwoch thematisieren, denn bereits am Sonntag gehen die „Gallier“ wieder auf die Platte: gegen die Füchse aus Berlin.

Im Verfolgerduell gegen Stuttgart gewann der Hauptstadt-Klub mit 31:25 – und bleibt in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. „Die haben sich gefunden, wie man die vergangenen Wochen sieht, bis auf das Unentschieden in Bukarest“, blickte der Balinger Coach voraus, „da kommt schon Qualität auf uns zu. Es ist ein großer, breiter Kader, auch eine der Topmannschaften – ähnlich wie Magdeburg. Wir haben dieses Jahr schon noch ein knackiges Programm, das ist uns bewusst.“