Westernreiten: Grischa Ludwig wartet auf den Start der Turniersaison

Von Matthias Zahner

Corona und das Herpesvirus machen auch den Westernreiter derzeit zu schaffen. Grischa Ludwig und seine Pferde wäre bereit. Doch planen lässt sich in diesen Tagen für den Bitzer nur schwer.

Westernreiten: Grischa Ludwig wartet auf den Start der Turniersaison

Westernreiter Grischa Ludwig fiebert der Turniersaison entgegen.

Wenn Grischa Ludwig sicher wüsste, wann die Turniersaison für ihn startet, er würde es gerne verraten. Zwar ist die nachzuholende NRHA European Futurity, die mit der Italien Futurity zusammengelegt wurde, terminiert. Doch der Optimismus, dass Mitte April im italienischen Cremona geritten werden kann, hält sich beim erfolgreichen Westernreiter vom Bitzer Schwantelhof in Grenzen.

Herpesvirus führt zum Tod

Denn zur vorherrschenden Corona-Pandemie gesellte sich jüngst zu allem Überfluss das Herpesvirus 1 (EHV-1), an dem bereits einige Pferde verstarben. „Dieses Virus spielt in Italien eine sehr große Rolle, bei den deutschen Westernreiter jetzt nicht so arg“, sagt Ludwig. Und die Italiener sind nach der sich erneut zuspitzenden Corona-Lage wieder im Lockdown.

Zweifel an der Austragung

Die Veranstalter in Cremona arbeiten deshalb gerade an einem Konzept, das sowohl Reiter als auch Pferde vor dem jeweiligen Virus schützen soll. „Ob das wirklich so funktioniert, wage ich zu bezweifeln“, gesteht der 47-jährige Bitzer und schiebt die Begründungen gleich nach: „In Italien ist momentan für dieses Herpes kein Impfstoff zu bekommen. Da kann man das auch nicht auf die Schnelle zur Pflichtimpfung machen.“ Die Futurity-Veranstaltungen in Italien für vier- und fünfjährige Pferde zu streichen, ist keine Option. Denn die Züchter zahlen bei der Geburt der Tiere einen gewissen Geldbetrag in einen Topf ein, der bei den Turnieren verpflichtend ausbezahlt werden muss. Wann das in Cremona der Fall sein wird – unklar.

Fokus auf Juli

Wahrscheinlicher ist, dass das Schulungsturnier im oberbayerischen Kreuth an den Ostertagen über die Bühne gehen kann. Das dortige Veterinäramt habe zwar grünes Licht gegeben, „aber wenn ein paar Herpesfälle auftreten, sieht auch das wieder ganz schnell anders aus“, weiß der Weltklasse-Reiner. Vor Mai plant er nicht mit einem Turnier. „Aber es kann auch ganz schnell gehen“. Seine Pferde sind jedenfalls trainiert und scharren mit den Hufen. „Ich könnte morgen mit ihnen auf ein Turnier fahren“, sagt der Bitzer.

Drei Klassen

Sein eigener Frühjahrs-Klassiker, der Bitz Country Spring, liegt vorerst auf Eis. Zu riskant sei, dass ein „großes Turnier“ genau an diesem Datum angesetzt werde. „Wenn, dann wird es eine ganz spontane Geschichte“, sagt Ludwig. Deshalb rückt das hauseigene LQH Reining Masters vom 8. bis 11. Juli in den Fokus. „Da laufen die Planungen auf Hochtouren, wir werden dieses Jahr nicht nur Reining, sondern auch die Rinderklassen und sogar Speedrodeos dabei haben“, erläutert Ludwig. Wenigstens etwas Hoffnung für die Reiner in Deutschland.