Werbe-Flyer: Bürgermeister Reinhard Traub aus Neufra warnt vor kriminellem Clan
17.02.2023
© dpa-tmn
Mit günstigen Angeboten zu Haus- und Gartenarbeiten lockt eine Firma, die sich in Neufra angemeldet hat.
Mehrere Mitglieder einer Familie standen schon wegen Betrugs und Geldwäsche vor Gericht. Reinhard Traub vermutet, dass hinter einer neuen Gewerbeanmeldung für Haus- und Gartenarbeiten in Neufra ein Clanmitglied steckt.
Bürgermeister Reinhard Traub warnt vor dubiosen Haustürgeschäften. Am Donnerstag kursierten, wie er sagt, Werbeflyer, in denen eine Firma mit 30 Prozent Rabatt auf Haus- und Gartenleistungen wirbt.
Spiegel TV berichtete über Betrugsfälle
Traub befürchtet, dass der aus mehreren Medienberichten bekannte Goman-Clan hinter der Firma steckt und in Neufra oder Umgebung Fuß fassen will. „Der Geschäftsführer ist offensichtlich schon mehrfach durch betrügerische Geschäfte aufgefallen“, so Traub. Unter anderem Spiegel TV berichtete mehrfach über Betrugsfälle der Goman-Familie aus Leverkusen. Einige Familienmitglieder standen bereits wegen Teppichbetrugs, Geldwäsche und erschlichenen Sozialleistungen vor Gericht.
Bürgermeister wird stutzig
Durch eine Internetrecherche sei Traub auf den Goman-Clan gestoßen, nachdem er den Namen des Mannes recherchiert hat, der das Gewerbe in Neufra angemeldet hatte. Aktuell könne man nichts gegen die Firma unternehmen, erklärt der Bürgermeister. Nur wenn es Hinweise auf eine Straftat gebe, könne die Polizei eingreifen, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg.
Mittlerweile habe der Vermieter aber das für die Gewerbeanmeldung notwendige Mietverhältnis aufgekündigt.
Lockangebote als Geschäftsmodell
Die von der Firma angebotenen Dienstleistungen seien zulässig. So agiert der Clan laut Traubs Aussage: „Sie locken die Menschen mit kostengünstigen Angeboten an und reparieren Kleinigkeiten am Haus. Dann sagen sie, dass noch mehr zu machen ist und verlangen mehr und mehr Geld.“ Der Goman-Clan betreibe immer wieder regional solche Gewerbe und haue Leute mit dubiosen Geschäften übers Ohr, um dann mit ihrem Gewerbe weiterzuziehen, so Traub.
