Zollernalbkreis

Wenn Essen zu einem ernsthaften Problem wird

16.01.2019

von AOK-Pressemitteilung

1115 AOK-Versicherte aus der Region Neckar-Alb wurden 2017 wegen Störungen ärztlich behandelt.

Am stärksten sind Mädchen und Frauen zwischen 15 und 50 Jahren betroffen. Bei den 260 Menschen (Kreis Reutlingen 120, Kreis Tübingen 85, Zollernalbkreis 55) die an Magersucht leiden, zeigt der Blick auf die Altersstatistik, dass die höchsten Raten sich hier bei den 15- bis 24-Jährigen finden. Die Zahl der Betroffenen dürfte aber weit höher liegen, da viele nicht in ärztlicher Behandlung sind.

Die Auswertung der AOK Neckar-Alb belegt laut eigener Pressemitteilung, dass seit 2013 Essstörungen im Allgemeinen jährlich um durchschnittlich 1,7 Prozent zugenommen haben, „Magersucht“ nahm durchschnittlich um 3,2 Prozent pro Jahr zu. Bei der Magersucht war die Zunahme bei Männern deutlich höher als bei Frauen, wobei die Gesamtzahl bei Männern noch weit unter dem Niveau der Frauen liegt. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich die Zahlen einander annähern. Als Ursache wird vermutet, dass sich auch bei Männern die Wahrnehmung des eigenen Körpers verändern könnte.

Frauen stärker betroffen

Die Magersucht ist eine schwerwiegende und meist sehr langwierige Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss. Typisch für eine Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Betroffene haben Angst davor, zuzunehmen oder zu dick zu sein. Daher schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein und nehmen immer weiter ab. Obwohl sie auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als dick.

PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg: „Bei einer Magersucht wird der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Es kommt zu Mangelerscheinungen. Die Betroffenen sind oft müde und frieren. Sie haben einen zu langsamen Herzschlag, gegebenenfalls Herzrhythmusstörungen, Kreislaufbeschwerden und Konzentrationsstörungen. Werden Essstörungen frühzeitig behandelt, sind die Aussichten auf eine vollständige Genesung gut.

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