Mountainbike

Weltmeisterschaften in Dänemark: „Kam einfach nicht näher ran“

20.09.2022

von Pressemitteilung

Weltmeisterschaften in Dänemark: „Kam einfach nicht näher ran“

© Deleuranfoto.dk

Marek Sülzle und Simon Kempf stellten sich der internationalen Konkurrenz.

Bereits zum zweiten Mal pedalierten Marek Sülzle und Simon Kempf bei den globalen Marathon-Titelkämpfen. Letztlich waren die MTB-Cracks nicht komplett zufrieden, sammelten aber einige neue Erfahrungen.

Bei den Weltmeisterschaften im dänischen Haderslev stellte sich das Duo vom Team Sülzle Baukonzept-Sport Mabitz der internationalen Konkurrenz. Sülzle platzierte sich an 94. Stelle, Kempf wurde 103.

Schwieriger Start

Die WM-Strecke führte über drei Runden mit insgesamt 120 Kilometern und 1500 Höhenmetern mit vielen Wald- und Wiesenwegen und einigen Trails. Das Profil war ziemlich flach mit einigen kurzen Anstiegen. Durch die fehlenden längeren Anstiege war schon vor dem Rennen klar, dass es sehr taktisch werden würde und die Position am Anfang sehr entscheidend sein wird.

Mit Startpositionen in der zweiten Hälfte des 150 Mann starken Starterfeldes gingen beide motiviert ins Rennen. Am Start wurde dann wie erwartet ein extrem hohes Tempo im Feld gefahren, da jeder als Erster in den ersten Trail einfahren wollte. Sülzle und Kempf hatten große Mühe, die Sprints mitzugehen und verloren bereits in der ersten Rennphase einige Plätze. Als sich das Feld dann sortiert hatte, reihte sich Sülzle um Position 100 ein. Auch nach den ersten Trails wurde jede Welle hoch gesprintet und auch weiter hinten im Feld noch um jede Position gekämpft. Nach den ersten 20 Kilometern fand Sülzle aber eine gute Gruppe, mit der er Fahrer für Fahrer wieder einholte.

Fahrt am Limit

Dann unterlief ihm jedoch ein Fahrfehler, bei dem er mit dem Schaltwerk einen Baumstumpf erwischte und sich das Schaltwerk verbog. Dadurch konnte er nicht mehr richtig schalten und verlor Anschluss an seine Gruppe. Zu Beginn der zweiten Runde behob er den Defekt in der Feedzone und startete die Aufholjagd. Auf dem flachen Kurs war es jedoch kaum möglich, allein wieder auf eine Gruppe weiter vorne aufzufahren.

„Ich fuhr an jeder Welle all out mit maximalem Einsatz, um wieder Plätze gutzumachen“, berichtet Sülzle, „aber ich kam einfach nicht näher ran. Später fand ich dann einen weiteren Fahrer, um sich auf den windanfälligen Stücken etwas abzuwechseln, aber auch zusammen brauchten wir eine ganze Runde, um eine Minute zu einer Gruppe vor uns aufzufahren. Nach vier Stunden Fahrtzeit bei der offensiven Fahrweise ohne Erholungsphasen war der Tank dann leer und ich musste einsehen, dass es nicht weiter nach vorne geht. Der Kurs forderte einem einfach brutal viel ab und gab keine Möglichkeit zur Erholung.“ Nach 4:46 Stunden Fahrtzeit beendete er das WM-Rennen auf Platz 94 – nicht komplett zufrieden, aber mit einigen neuen Erfahrungen.

Kempf hinter den Erwartungen

Auch Kempf verlor von Position 85 startend in der hektischen Startphase durch mehrere Staus viele Positionen. Durch den flachen, unrhythmischen Kurs konnte er anschließend wenig Positionen gutmachen und erreichte das Ziel hinter seinen Erwartungen auf Platz 103.

Neuer Marathon-Weltmeister ist der Neuseeländer Samuel Gaze, welcher den Bayern Andreas Seewald und Simon Andreassen (Dänemark) distanzierte. „Im ersten Moment war ich einfach glücklich, hier überhaupt eine Medaille zu gewinnen“, bilanzierte der Titelverteidiger aus Deutschland, „doch im Nachhinein bereue ich es, nicht wie ich es mir vorgenommen hatte, volles Risiko im Kampf um Gold eingegangen zu sein.“

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