Balingen

Weilstetter Seniorenheim: Bürger reichen Einwände zum geplanten Projekt ein

14.06.2019

Von Lydia Wania-Dreher

Weilstetter Seniorenheim: Bürger reichen Einwände zum geplanten Projekt ein

© Lydia Wania-Dreher

Am Freitagvormittag gaben einige Weilstetter Bürger persönlich ihre Einwände in der Ortschaftsverwaltung ab.

Zwischen der Römerstraße und Sonnenstraße in Weilstetten soll ein Pflegeheim mit 75 Plätzen gebaut werden. Nicht allen Anwohnern gefällt das. Ortsvorsteher Wolfgang Schneider und der Betreiber möchten mit den Anliegern weiter Gespräche führen.

Am Freitag um punkt 8 Uhr traf sich eine Gruppe Weilstetter vor dem örtlichen Rathaus. Sie hatten einen dicken Ordner mit Einwänden zum geplanten Seniorenheim mit dabei. Diese übergaben sie Joachim Waller von der Ortschaftsverwaltung.

„Es sind die 31 Einwände, die wir bekommen haben“, erklärte Sabine Neumann. Weitere Weilstetter hätten ihre Anliegen auch direkt im Balinger Rathaus schriftlich abgegeben. Vielleicht kommen auch noch ein paar dazu, meint die Anwohnerin, denn die Frist läuft erst am 18. Juni ab.

„Wir wollen zeigen, wie viele mit der Art und Weise des Seniorenheims nicht einverstanden sind“, sagt Sabine Neumann. Dem stimmt Anwohner Bernd Bodmer zu. Er hat unter anderem Bedenken wegen der Größe des Gebäudes, der Parkplatzsituation und des Brandschutzes (wir berichteten). Einer weiteren Anwohnerin liegt besonders der Artenschutz am Herzen. Sie wohnt ganz in der Nähe und beobachtet gerne die Feuersalamander vor ihrer Haustüre. Sie fürchtet, dass diese nicht mehr dort wohnen werden, wenn auf dem nahen Grundstück ein Seniorenheim mit 75 Plätzen gebaut wird.

Genau 13 Anlieger werden gefragt

Bernd Bodmer stört auch, dass nur 13 Anlieger angeschrieben wurden. Fünf davon sei die Stadt selbst, einer die evangelische Kirchengemeinde, vier seien Bewohner der Eichenstraße und drei Besitzer von benachbarten Wiesengrundstücken.

Ortsvorsteher Wolfgang Schneider findet es schade, dass die Einwände erst jetzt kommen. Er nimmt sie aber natürlich an und leitet sie an das zuständige Bauamt weiter. Schneider war am Freitagvormittag aus beruflichen Gründen nicht in der Weilstetter Ortschaftsverwaltung. „Ich hätte die Einwände gerne persönlich entgegen genommen“, sagte er gegenüber dem ZAK. Er hätte sich gefreut, wenn die Bürger am Donnerstagnachmittag zu seiner Sprechzeit gekommen wären.

Der Standort für das Seniorenheim sei seit langem bekannt, so Schneider. Auch die Größe sei keine Überraschung. Das Grundstück sei im Mai 2017 für ein Heim mit 45 bis 75 Plätzen ausgeschrieben worden. Auch im Ortschaftsrat herrsche Einigkeit bezüglich des Platzes. In insgesamt zwölf Ortschaftsratssitzungen sei das Thema Seniorenheim behandelt worden, so der Ortsvorsteher. Er hätte sich gewünscht, dass Interessierte da dazu gekommen wären.

Im Zuge der Anhörung der Nachbarn habe man sogar mehr befragt, als man hätte müssen, so Schneider. Da die Bewohner der Eichenstraße keine direkten Anlieger sind – der Bach liegt dazwischen – hätte man sie nicht anschreiben müssen.

Am 5. Juli gibt es eine Infoveranstaltung

Im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens sollen nun die Anliegen der Bürger geprüft werden. Schneider und auch der Betreiber des künftigen Seniorenheims möchten jetzt schon auf die Anwohner zugehen und mit ihnen Gespräche führen. Und am Freitag, 5. Juli, soll es zudem um 19.30 Uhr eine öffentliche Infoveranstaltung zum geplanten Seniorenheim in der Aula der Lochenschule geben.

Schneider ist nach wie vor überzeugt: Der Standort mitten im Ort direkt bei der Schule und den Kindergärten ist ideal für ein Seniorenheim. „Sonst hätten wir so ein Filetstückchen nicht hergegeben“, sagt er. Und er beruhigt: „Die grüne Wiese geht nicht ganz verloren, der obere Teil bleibt frei.“ Das sei auch dem Ortschaftsrat wichtig.

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