Zollernalbkreis

Weihnachtsspenden via ZAK: BruderhausDiakonie sendet Lichtblicke ins seelische Dunkel

21.11.2020

Von Klaus Irion

Weihnachtsspenden via ZAK: BruderhausDiakonie sendet Lichtblicke ins seelische Dunkel

© Bruderhausdiakonie

Kathrin Binder leitet im Zollernalbkreis den Bereich Sozialpsychiatrie der BruderhausDiakonie, Michael Mennel ist Fachbereichsleiter für die Landkreise Zollernalb, Freudenstadt und Tübingen.

„Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert“. Unter diesem Motto des Theologen Gustav Werner, der im 19. Jahrhundert in Reutlingen die BruderhausDiakonie ins Leben rief, steht die diesjährige ZAK-Weihnachtsspendenaktion. Der Erlös kommt eben jener Einrichtung für ihre Arbeit mit psychisch Erkrankten im Zollernalbkreis zugute.

Soziale Kontaktbeschränkungen, begrenzte Freizeitaktivitäten im Alltag, das (vorübergehende) Verbot, der eigenen Arbeit nachkommen zu dürfen, verbunden mit Existenzsorgen: Für viele Menschen stellt die Corona-Pandemie eine zuvor so noch nie dagewesene psychische Ausnahmesituation dar.

Mit Rat und Tat

Was aber macht Corona mit den Mitmenschen, bei denen psychische Erkrankungen und deren gesellschaftliche Auswirkungen auch ohne Pandemie manchmal schon seit Jahren zum eigenen Alltag gehören? Und was mit den Pflegekräften und Sozialpädagogen, die sich beruflich dafür entschieden haben, den psychisch Erkrankten mit Rat und Tat Tag für Tag zur Seite zu stehen?

Antworten hierauf gibt der ZOLLERN-ALB-KURIER in den kommenden Wochen. Antworten, die uns Klienten, aber auch Mitarbeiter der BruderhausDiakonie geben werden. Für das Wirken dieser auch im Zollernalbkreis an vier Standorten agierenden gemeinnützigen Stiftung sammelt unser Medienhaus im Rahmen der diesjährigen ZAK-Weihnachtsspendenaktion Geld.

Lange Geschichte des Helfens

Gegründet wurde die Bruderhaus-Diakonie vor 180 Jahren vom Theologen Gustav Werner. Nach ihm ist heute auch die bereits erwähnte Stiftung benannt. Werner gründete Mitte des 19. Jahrhunderts in Kooperation mit Rettungsanstalten, Schulen und Fabriken das christliche Bruderhaus. Noch heute fußt die Arbeit der BruderhausDiakonie-Mitarbeiter auf Werners Leitgedanken: „Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert.“

Zur Tat geschritten wird im Zollernalbkreis in vier Einrichtungen für psychisch erkrankte Menschen. Als da sind die drei Unterstützungszentren in Albstadt, Balingen und Hechingen sowie die Tagesstätte in Albstadt.

Niederschwellig ist wichtig

„Letztere ist nicht nur ein Anlaufpunkt für unsere Klienten, sondern auch eine Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die nach eigener Auffassung abgesehen von sozialen Kontakten keine Hilfe benötigen“, sagt Michael Mennel, Leiter der Fachbereichsleitung Sozialpsychiatrie für die BruderhausDiakonie in den Landkreisen Zollernalb, Freudenstadt und Tübingen mit Sitz in Balingen. Denn: Sich einzugestehen, dass man ein psychisches Leiden hat, sei für viele Menschen unheimlich schwer. „Da hilft solch ein niederschwelliges Angebot wie die Tagesstätte.“

Womit wir wieder beim Thema Corona sind. Denn ein zentraler Punkt der Tagesstätte ist der günstige Mittagstisch. „Diese Essensmöglichkeit mussten wir nun pandemiebedingt aussetzen“, sagt Mennel. Wo Not am Mann ist, wird einigen Menschen das Essen aber nach Hause gebracht.

Schlimmste Härten vorüber

Auch auf die Menschen, die in den drei Unterstützungszentren leben, hat der aktuelle Teil-Lockdown Auswirkungen. „Wenngleich wir schon froh sind, dass wir die schlimmsten Härten aus dem Frühjahr derzeit abwenden konnten“, sagt der Sozialpädagoge und erzählt von den Besuchs- und Einkaufsverboten zu Beginn der Corona-Pandemie.

Inzwischen sieht es so aus, dass die Besuchsmöglichkeiten zwar eingeschränkt, aber gleichwohl möglich sind. „Und trotzdem kann es natürlich sein, dass unsere Klienten die zweite Corona-Welle noch härter trifft als die erste, wenn sie tatsächlich den gesamten Winter anhalten sollte“, befürchtet Mennel.

Fast nur Fachpersonal

Betreut werden die Betroffenen fast zu 100 Prozent von hauptamtlich tätigen Pflegekräften und Sozialpädagogen. „Natürlich ist es auch für uns immer schwieriger, ausreichend qualifiziertes Personal zu rekrutieren“, erklärt der Geschäftsführer. Aber der hohe Prozentsatz an Fachkräften sei man den Klienten einfach schuldig. „Diese profitieren davon außerordentlich.“

Finanziert werden die hiesigen Einrichtunghen der BruderhausDiakonie über Eigenmittel der Gustav-Werner-Stiftung und über Mittel aus der Eingliederungshilfe des Landkreises Zollernalb. „Der allergrößte Teil hiervon wird für unsere Wohnangebote benötigt.“

Nur eine Freiwilligkeit

Die Aufrechterhaltung der Tagesstätten für psychisch erkrankte Menschen ist dagegen schwieriger, zumal dies für den Landkreis eine finanzielle Freiwilligkeitsleistung darstellt. „Ohne zusätzliche Spenden wäre das nicht zu stemmen“, betont Mennel.

Dass diese so wichtigen Anlauf- und Erstkontaktstellen auch in der Nach-Corona-Zeit in ihrem normalen Umfang aufrechterhalten bleiben können, dazu können Sie, liebe ZAK-Leserinnen, liebe ZAK-Leser im Rahmen unserer Weihnachtsspendenaktion Ihren Beitrag leisten.

Eingezahlt werden müssten die Spenden auf folgendes

Konto: BruderhausDiakonie

Evangelische Bank eG

IBAN: DE31 5206 0410 0000 0040 06

BIC: GENODEF1EK1

Verwendungszweck: ZAK Weihnachtsspende

Der ZAK wird einmal die Woche den aktuellen Spendenstand vermelden. Wenn Sie als Spender gern mit Name und Spendensumme genannt werden wollen, vermerken Sie dies einfach beim oben genannten Verwendungszweck.

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