Wegweisendes Kräftemessen mit Coburg: Guter Start für die Schwaben wichtig

Von Marcus Arndt

Im Bundesliga-Kellerduell gehen die „Gallier“ am Donnerstagabend in Coburg auf die Platte. Eine schwierige Pflichtaufgabe für den HBW Balingen-Weilstetten - in ungewohnter Atmosphäre.

Wegweisendes Kräftemessen mit Coburg: Guter Start für die Schwaben wichtig

Nach dem Coup gegen die Rhein-Neckar Löwen müssen die „Gallier“ (im Bild Vladan Lipovina) in der Vestestadt nachlegen. 550 Zuschauer dürfen nach Zustimmung des Coburger Ordnungsamtes das Kellerduell vor Ort sehen.

Neben Altmeister Essen stehen die Oberfranken als Absteiger bereits fest, haben vor heimischer Kulisse gegen die Kreisstädter nichts mehr zu verlieren. Anders ist die Ausgangssituation für das Team von Jens Bürkle.

Starke Reaktion gegen die Löwen

Dieses wehrte am vergangenen Spieltag erfolgreich den Eulen-Angriff auf Rang 16 ab – mit einem überraschenden 32:30 über die Rhein-Neckar Löwen. „Es war ein gutes Spiel, auch in der Nachbetrachtung“, sagt der Balinger Trainer, „wir hatten viele gute Dinge drin.“ Unabhängig vom Ergebnis attestiert der Sportwissenschaftler seinen Spielern „eine sportlich gute Leistung“.

Die war nach der Niederlage in Ludwigshafen nicht zwingend zu erwarten, aber diesmal lieferten die Schwaben – im Kollektiv. „Wir haben sehr, sehr gut angegriffen, auch im Sechs-gegen-Sechs“, hebt der 40-Jährige hervor, „die Abwehr war deutlich aktiver, deutlich emotionaler. Da waren wir viel, viel mehr bereit, dieses Spiel zu gewinnen, als noch gegen Friesenheim. Von daher war es dann auch ein verdienter Sieg.“

Der verschafft den „Galliern“ etwas Luft im Abstiegskampf – mehr aber auch nicht. Nach dem Eulen-Erfolg in Essen bleibt die Tabellenkonstellation vor dem Kellerduell in Coburg (19 Uhr) unverändert. Die Schwaben haben einen Punkt mehr auf der Habenseite als die Pfälzer, dürfen in der Vestestadt also nichts liegen lassen. Die Oberfranken stehen seit der 20:32-Klatsche in Berlin als Absteiger fest.

„Wir konnten uns auf diesen Moment einstellen“, betont Coburgs Geschäftsführer Jan Gorr, „aber man ist natürlich enttäuscht, wenn es auch rechnerisch besiegelt ist.“ Damit ist der Druck beim HSC weg. Das denke er auch, stimmt der frühere Bundesliga-Kreisläufer zu, „man weiß aber nie, was das nachher mit einer Mannschaft macht. Wir sollten uns auf das beste Coburg vorbereiten, das da spielen kann.“

Bürkle fordert aufmerksamen Beginn

In der ersten Halbserie siegten die Balinger mit 34:26 – und doch warnt Bürkle vor dem Schlusslicht. „Sie haben schon zwei, drei unangenehme Eins-gegen-Eins-Spieler. Und ähnlich wie ich vor dem Hinspiel schon gesagt habe: Wenn sie wirklich die Chance haben, etwas mitzunehmen, und gut in die Partien reinkommen, dann ist es eine sehr unangenehme Mannschaft. Wir haben uns im Hinspiel lange schwergetan, bis wir endlich die entscheidenden Schritte gegangen sind.“

Stuttgart habe beispielsweise den Start gegen sie zweimal verpennt, hat der HBW-Kommandogeber beobachtet, „und kam dann nie mehr so richtig ins Spiel rein. Wir sollten wirklich schauen, dass wir sofort drin sind. Das wäre sehr wichtig.“

Nach zwei freien Tagen startete der Kreisstadt-Klub am Sonntag in die Vorbereitung auf das wegweisende Duell mit den Schwarz-Gelben. „Die letzten drei Tage waren im normalen Rhythmus“, erklärt Bürkle. Er feilte in den ersten Einheiten nochmals am Angriff, „am Dienstag ging es verstärkt um Abwehr.“

Endlich wieder vor Zuschauern

Am Dienstag reisten die Balinger dann bereits nach dem Abschlusstraining ab. „Wir haben nochmals Überzahl trainiert und ein paar Dinge im Detail besprochen.“

Ungewohnt für die Schwaben: Seit über einem halben Jahr spielen sie in Coburg wieder vor Fans. 550 Zuschauer unterstützen den HSC im Kellerduell gegen die „Gallier“.