Wegweisendes Duell: HBW Balingen-Weilstetten braucht gegen Wetzlar Zählbares

Von Marcus Arndt

Der Kampf um Rang 16 ist eine ganz enge Kiste. Noch vier Spiele bleiben dem HBW, um den zweiten Abstieg zu verhindern. Ins Saisonfinale starten die „Gallier“ zu Hause gegen die HSG. Die Vorgabe ist klar: Verlieren verboten!

Wegweisendes Duell: HBW Balingen-Weilstetten braucht gegen Wetzlar Zählbares

In Hannover gab es die dritte Niederlage in Folge.

„Wir müssen schauen, dass wir diese hohe Hürde gegen Wetzlar gemeinsam angehen“, sagt Jens Bürkle vor dem richtungsweisenden Duell mit den Lahnstädtern (Donnerstag, 19.05 Uhr, SparkassenArena), „dafür brauchen wir das Publikum in ganz besonderem Maße.“

Ohne Zweifel: Die Tabellensituation der Schwaben ist ernst, sehr ernst aufgrund der katastrophalen Tordifferenz (-124 Treffer). Das punktgleiche GWD Minden (beide 15:45) hat nicht nur das etwas leichtere Restprogramm, sondern auch klar das bessere Torverhältnis (-82). Das registriert der Balinger Trainer unaufgeregt, konzentriert sich aber lieber „auf Dinge, die wir beeinflussen können“ – und damit auf das Wetzlar-Spiel.

Duell mit künftigem Teamkollegen

„Sie haben einen sehr spannenden Kader“, sagt der 41-Jährige über die HSG, welche noch Chancen auf die Teilnahme an der European League besitzt. Die Ambitionen der Grün-Weißen erhielten vor Wochenfrist einen Dämpfer: beim 26:30 gegen Erlangen. Viel Bewegung macht der Sportwissenschaftler bei den Hessen aus, insbesondere die Außen machen mächtig Alarm, „laufen mal ein, gehen dann wieder raus“, hat der Balinger Coach beobachtet.

Die Qualitäten des Tabellensechsten im Rückraum und in der Nahdistanz sind unbestritten: mit dem Schweizer Lenny Rubin (138 Saisontore) auf Halblinks und seinem kongenialen Partner auf der rechten Halbposition, dem Montenegriner Stefan Cavor (106) sowie Adam Nyfjäll (82) am Kreis. Der Skandinavier teilt sich Einsatzzeiten mit dem künftigen Balinger Felix Danner (38). En gros ist der gebürtige Freiburger aber fürs Grobe zuständig.

Fokussiert und zielstrebig

„Sie haben eine ganze Reihe von abgezockten Leuten“, findet Bürkle. Dieser hat sein Team gewohnt akribisch auf die Hessen vorbereitet. Zunächst arbeitete er die 27:31-Pleite gegen die Recken auf. „Wir haben, wenn man ehrlich ist, wenig Dinge nicht gut umgesetzt in Hannover“, meint Bürkle und fügt hinzu: „Wir hatten ein, zwei Sachen, wie man den Kreisläufer besser bearbeiten kann, das war gleich am Sonntag Thema. Wir waren auch im Angriff in vielen Dingen gut, aber in zwei, drei Momenten am Anfang nicht konsequent genug, nicht zielstrebig genug, nicht hart genug.“

Das sei ebenso thematisiert worden, verrät der erfahrene Coach. Der mühte sich im Übungsbetrieb um Ruhe. „Wir mussten schon schauen, dass wir bei allem, was wir an Emotionen brauchen werden, diese nicht schon im Training verblasen.“ Fokussiert und zielstrebig gingen die Balinger die Aufgaben dennoch an.

Die Marschroute ist klar – die Personalsituation weniger. Nach wie vor klagt Moritz Strosack über muskuläre Probleme. In Hannover spielte er zehn Minuten, musste dann aber wieder runter. Gegen Wetzlar werden die Schwaben im Abstiegskampf wohl alles investieren. „Es ist ein Restrisiko da, aber wir sind jetzt in einer Situation, wo wir nicht ganz risikofrei spielen können“, betont Bürkle, der auch ein Comeback von Routinier Oddur Gretarsson nicht ausschließt.