Wegweisende Begegnung: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet Kellerduell gegen Ludwigshafen

Von Marcus Arndt

Ungeachtet der Tabellensituation prognostizierte Jens Bürkle eine ganz enge (Rest-)Saison. Abstiegskampf pur, welcher immer mehr an Brisanz gewinnt – und natürlich an die Nerven der Protagonisten geht.

Wegweisende Begegnung: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet Kellerduell gegen Ludwigshafen

Im Hinspiel unterlag der HBW knapp gegen die Eulen.

Bislang liefert die Truppe des Sportwissenschaftlers, schaut konsequent nur auf sich und punktet kontinuierlich. Mit dem 27:25 über die Bergischen Löwen konservierte der HBW vor dem Kellerduell in Ludwigshafen (Sonntag, 13.30 Uhr) seinen knappen Vorteil.

„Ich bin sehr zufrieden und unheimlich stolz auf die Truppe, wie sie sich auch den da aufgetretenen Problemen gestellt hat“, blickt der Balinger Trainer zufrieden zurück und fügt hinzu: „Wir haben den Kopf behalten, haben das sehr gut gemacht. Abwehr- und Torhüterperformance waren gut – auch in Unterzahl haben wir gut verteidigt.“ Seine Mannschaft habe viele Dinge richtig gemacht, so Bürkle weiter, „und verdient gewonnen“.

Ludwigshafen verliert gegen Melsungen

Mit Blick auf das Klassement: ein ganz wichtiger Sieg zur rechten Zeit nach der doch unglücklichen Niederlage in Kiel (Endstand: 34:38) sowie dem Eulen-Erfolg in Hannover. Es folgt das direkte Duell mit dem Verfolger aus der Pfalz, welcher in der Hinrunde mit 27:26 in Balingen gewonnen hat.

Am Donnerstagabend blieb Ludwigshafen beim 23:25 in Kassel ohne zählbaren Erfolg, hat weiter damit drei Zähler weniger als die Schwaben auf der Habenseite.

Erfahrene Eulen

„Sie haben große Erfahrung in diesen Spielen, weil sie sich einfach schon zwei, drei Jahre länger in diesen Gefilden aufhalten“, warnt Bürkle vor dem Tabellen-17. (19:43 Punkte).

Er ergänzt: „Sie haben auch einen sehr hohen Glauben an sich, weil sie schon ein paar Mal das eigentlich Unmögliche geschafft haben. Die Frage ist: Wie häufig springen sie dem Tod von der Schippe? Wahrscheinlich spielen sie dieses Jahr besser als im Jahr davor, aber trotzdem ist es so verdammt eng für alle.“ Das gehe dem HBW genauso, sinniert der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „wir spielen eine super Runde, aber trotzdem ist es so verdammt eng. Das sagt schon auch etwas über diese Liga aus.“

„Viele Gemeinsamkeiten“

Überraschende Ergebnisse sind keine Seltenheit – fünf der vergangenen zehn Spiele hat das abwehrstarke Team von Benjamin Matschke gewonnen. „Sie hatten in vergangener Zeit auch ein paar Gegner dabei, die sehr gehandicapt auf sie kamen“, hat der Balinger Übungsleiter beobachtet, „so wie gegen Erlangen oder Hannover, als einfach ein paar Ausfälle da waren.“

Das habe Ludwigshafen gnadenlos bestraft, „auch wenn sie gegen Hannover ein wenig gewackelt haben. Aber sie haben die Chance auf Punkte gesehen und haben sie mitgenommen – ähnlich wie wir es ja grade auch machen. Da gibt es schon viele Gemeinsamkeiten.“

Hoffen auf Schoch

Am Sonntagnachmittag möchte Bürkle mit den Schwaben die starke Auswärtsbilanz (12:18 Punkte) ausbauen. Fraglich ist die Rückkehr von Jona Schoch. „Wir hatten letzte Woche, vorletzte Woche und gefühlt vorvorletzte Woche auf ihn gehofft – das machen wir jetzt wieder“, sagt Bürkle, „es ging jetzt immer in kleinen Schritten voran und jetzt können wir guten Gewissens auch viele Dinge tun.“

Während James Junior Scott (Operation am Sprunggelenk) und Keeper Vladimir Bozic (Wadenzerrung) fehlen, steht Routinier Gregor Thomann vor seinem Comeback. „Ich hoffe, dass er zurückkommen kann“, betont der HBW-Coach. Die finalen Untersuchungen sahen gut aus, „jetzt warten wir ab, wie er das Hallentraining verträgt.“