Ratshausen

Wegen Naturschutz: Die Erschließung des Ratshausener Wohngebiets Ban II könnte sich verzögern

12.04.2021

Von Renate Deregowski

Wegen Naturschutz: Die Erschließung des Ratshausener Wohngebiets Ban II könnte sich verzögern

© Renate Deregowski

Das Baugebiet Ban in Ratshausen soll erweitert werden.

Ein Vertrag mit 25 Jahren Laufzeit, erhebliche Mehrkosten für die Gemeinde und eine verzögerte Erschließung für das Wohngebiet „Ban II“: Was Bürgermeister Heiko Lebherz dem Ratshauser Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vorlegte, stieß auf Unverständnis.

Die Behörde besteht darauf, dass die Gemeinde mit dem Land einen öffentlich-rechtlichen Vertrag über 25 Jahre abschließt. Darin geregelt sind naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen, die wegen des Eingriffs in die Natur umgesetzt werden sollen, sowie artenschutzrechtliche Maßnahmen.

Konkret heißt das aus Sicht der Behörde etwa: „Entwicklung samenreicher Saumstreifen entlang von Wegen“, „Erhalt von Streuobstwiesen durch Pflege und Ergänzungspflanzungen sowie Entwicklung von Magerwiesen“ oder „Umbau dichter Nadelbaumbestände in naturnahen Buchen-Tannenwald“. Umzusetzen sind diese „mit der Realisierung des Bebauungsplans, spätestens bis ein Jahr nach Fertigstellung der Erschließungsanlagen“, wie es im Vertrag heißt.

Zusätzliche Kosten erhöhen den Bauplatzpreis

Eigentlich hätte das Wohngebiet dieses Jahr um einen zweiten Abschnitt erweitert werden sollen. Die Forderung der Unteren Naturschutzbehörde lässt die Erschließung des Areals allerdings nach hinten rücken. „Wir befinden uns da, wo wir vor einem Jahr schon waren“, kommentierte Lebherz, mit dem Nachteil, dass nun zusätzliche Kosten auf die Gemeinde zukommen.

Insgesamt rund 100.000 Euro schätzt die Verwaltung. Kosten, die auf die Bauplatzpreise umgelegt werden müssen und diese so verteuern.

Die Frage nach einem Monitoring

Ein erheblicher Anteil, nämlich 54.662 Euro, werden in die Obstbaumpflege und Pflanzung gesteckt. Auch ein gefordertes Monitoring und die biologische Baubegleitung durch ein Fachbüro schlägt zu Buche. Der Gemeinde liegt hierfür ein Angebot über rund 25.000 Euro vom Balinger Umweltplanungsbüro Fritz & Grossmann vor. Ob das Monitoring wirklich nötig ist, will Lebherz mit der Behörde klären. Der Gemeinderat gab dazu und für die weiteren inhaltlichen Verhandlungen grünes Licht für den Schultes.

Der will, wie er sagte, „auf schnelle Umsetzung“ drängen, denn es bestehe ein gewisser Zeitdruck. Ende des Jahres sollen einzelne Maßnahmen ausgeschrieben und im Winter mit der Erschließung begonnen werden, wenn es nach der Verwaltung geht.

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