Meßstetten

Was Hossingen auf der Alb und Hosingen in Luxemburg verbindet

23.08.2019

Von Werner Lissy

Was Hossingen auf der Alb und Hosingen in Luxemburg verbindet

© Werner Lissy

Unterwegs beim Ferienwandern in Hossingen.

Bei bestem Wanderwetter kamen wiederum über 200 wanderfreudige Besucher nach Hossingen, um bei der Ferienwanderung dabei zu sein.

Große Mühe mit Recherchen hatte sich die Wanderführerin Rose Pfersich gemacht, die bei der Wanderung viel Interessantes und Wissenswertes über die Geschichte Hossingens und die Bewohner aus der früheren Zeit zu erzählen wusste.

Dank an die Helfer

Unter der großen Wanderschar durfte Rose Pfersich Bürgermeister Frank Schroft, sowie Landrat Günther-Martin Pauli willkommen heißen. Ebenso die Mitarbeiterinnen vom Jugendbüro Meßstetten, die mit den Kindern Sommer-Basteleien hergestellt haben. Den Mitgliedern von der DRK-Ortsgruppe Tieringen-Hausen galt der Dank für ihre Begleitung während der Wanderung und auch allen Helfern, die für einen angenehmen Aufenthalt der Gäste gesorgt haben.

Blick nach Luxemburg

Bei der Recherche über den Meßstetter Ortsteil Hossingen stieß Rose Pfersich im Internet auf den Namen Hosingen in Luxemburg. Beide Gemeinden haben einige Gemeinsamkeiten. Sie sind von bäuerlichem Stand und mit mehreren Sehenswürdigkeiten geprägt. Hosingen ist ein sehr gepflegter Ort und zusammen mit elf Gemeinden wird der Naturpark Our gebildet. Eine große Besonderheit ist der 300 Meter hohe Sendeturm von RTL - das höchste Bauwerk von Luxemburg.

An der Wasserscheide

Im Meßstetter Ortsteil Hossingen ist der 35 Meter hohe, mit grünen Dachziegeln gedeckte Kirchturm das höchste Bauwerk. Eine weitere Besonderheit ist die europäische Wasserscheide mitten auf der Durchfahrtsstraße in der Nähe des Rathauses. Da fließt das Wasser auf der einen Seite Richtung Hossinger Leiter und Lautlingen in den Neckar und in der anderen Richtung nach Unterdigisheim in die Bära und die Donau. Die Wasserscheide galt in der Keltenzeit als ein heiliger Ort und ist eventuell auch der Grund, warum sie hier angesiedelt sind.

Auf dem Hartweg wurden die Wanderer mit weiteren Begebenheiten über die frühere Landwirtschaft, die Besitztümer, über die Drei-Felder-Wirtschaft und die Flurnamen informiert.

Einst gab es vier Häuser

Um das Jahr 1300 bestand der Ort aus drei oder vier Häusern. Die Bewohner waren Bauersleute und besaßen Kühe, Schweine, Schafe, Hühner und eventuell auch Pferde. Die Felder wurden gemeinsam bewirtschaftet, wozu man sogenannte Zelgen, eine größere Astgabel mit einem kurzen und einem längeren Teil, benutzt hatte.

Über 100 Flurnamen

Es war ein wichtiges Arbeitsgerät mit dem man auch ackern, Zäune bauen und Gebiete abstecken konnte. Bei der Drei-Felderwirtschaft wurde der Tag der Aussaat und auch der Beginn der Ernte festgelegt. Das ganze Feld musste genutzt und die Wege gereinigt werden.

Ferienwandern in Meßstetten: die Bilder

Hier finden Sie wieder Impressionen vom Ferienwandern in Meßstetten.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

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Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Die Meßstettern Ferienwanderer unterwegs in Hossingen.

© Werner Lissy

Wer sich nicht daran hielt, wurde vom Dorfgericht verurteilt und musste eine Strafe bezahlen. Die Eigentumsverhältnisse änderten sich im 14. Jahrhundert, wo die Bauern für die Leihäcker Pacht bezahlen mussten und Teile der Ernte oder auch das eine oder andere Stück Vieh abgeben mussten. Dadurch gab es die verschiedensten Flurnamen wie den Herrenacker, Pfarracker und Heiligenwiesen, oder die Pfaffenhalde. So gab oder gibt es in Hossingen über 100 Flurnamen die im 19. Jahrhundert im Katasteramt notiert worden sind.

Infos zur Waldwirtschaft

Ergänzend dazu wurde von Förster Thomas Holl erläutert, wie sich die Waldwirtschaft entwickelte und welche Baumarten den meisten Nutzen gebracht haben. Das konnte man an den Jungkulturen bis hin zu den 160 Jahre alten Bäumen erkennen.

Schöner Blick übers Bäratal

Letztes Ziel war der Grillplatz Oberbuch. Dort angekommen, eröffnete sich den Wanderern ein herrlicher Ausblick über das Bäratal nach Obernheim. Rose Pfersich blätterte weiter in der Geschichte und erzählte von den sechs Grabhügeln, die durch den Straßenbau zerstört worden sind. Bei Ausgrabungen um das Jahr 1850 wurden einige Skelette sowie Grabbeigaben wie Krüge, Armringe, Halsringe, Pfeilspitzen, Schwerter, Haarnadeln und Ohrringe gefunden.

Ausklang mit Vesper und Musik

Nach soviel geschichtlichen Erzählungen machte man sich auf den Rückweg nach Hossingen. Dabei konnte man nochmals den schönen Ausblick auf Hossingen und den markanten Kirchturm genießen. In der Festhalle erholten sich die Wanderer bei dem obligatorischen Vesper und ließen damit die schöne, informative Wanderung ausklingen. Dazu wurden sie von Freddy Knorr mit Wanderliedern, sowie volkstümlichen Liedern und Musikstücken unterhalten.

Info: Die nächste Etappe der Meßstetter Ferienwanderungen findet am Mittwoch, 28. August, um 17 Uhr in Tieringen statt. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Skilift Oberstocken.

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