WFV-Pokalfinale: Vom SSV Ulm 1846 wird der Sieg erwartet – von der TSG Balingen nicht

Von Marcel Schlegel

Außenseiter, aber nicht chancenlos: In der Neuauflage des letztjährigen WFV-Pokalfinals trifft die TSG Balingen am Samstag auf Triple-Titelverteidiger SSV Ulm 1846.

WFV-Pokalfinale: Vom SSV Ulm 1846 wird der Sieg erwartet – von der TSG Balingen nicht

Im Vorjahres-Finale unterlag die TSG Balingen dem SSV Ulm 1846 deutlich mit 0:3.

Unter Trainer Martin Braun hat sich die TSG Balingen in dieser Saison nochmals weiterentwickelt. Davon zeugt nun nicht nur der Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Südwest, sondern auch, dass die Schwaben erneut ins Endspiel um den WFV-Pokal eingezogen sind. Diesen Samstag (14 Uhr, Gazi-Stadion Stuttgart) geht es für Kapitän Matthias Schmitz und Co. im Finale des württembergischen Verbandspokals zum zweiten Mal in Folge und zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte abermals gegen den SSV Ulm 1846.

Der Gewinner der vom SWR-Fernsehen live übertragenen Partie auf der Waldau, wo die Balinger mit einem 2:1-Halbfinalsieg über die Stuttgarter Kickers den Finaleinzug perfekt machten, zieht in den DFB-Pokal ein. Der TSG ist dies noch nie gelungen; Titelverteidiger Ulm schon mehrfach: Die Elf um Trainer Holger Bachthaler würde mit dem vierten Pokalsieg in Folge mit dem 1. FC Heideheim gleichziehen, der zwischen 2011 und 2014 ebenfalls vier Mal erfolgreich war.

Letzte drei Spiele gingen klar an Ulm

Heißt: Die „Spatzen“, die noch am Dienstag dem Südweststaffel-Tabellenführer SC Freiburg 2 mit 0:3 unterlagen und sich damit endgültig aus dem Regionalliga-Titelrennen verabschiedeten, sind der klare Favorit. Drei Mal trafen beide Viertliga-Vereine im vergangenen Jahr aufeinander, alle drei Spiele gewann der Regionalliga-Vierte aus Ulm souverän – der Braun-Elf gelang dabei nicht mal ein Treffer (3:0, 3:0, 4:0).

Lesen Sie mehr dazu: Der erstmalige WFV-Pokalsieg würde der TSG Balingen rund 140.000 Euro einbringen – nach einer finanziell schweren Corona-Saison.

Heißt auch: Von Ulm wird der Pokalsieg erwartet – von der TSG nicht. Für den Balinger Trainer sind derlei Boten der Vergangenheit eben genau das: vergangen. „Wir bekommen nun unsere vierte Chance gegen Ulm. Warum sollten wir diese nicht nutzen“, sagt der 52-Jährige, der Württembergs Landespokal als Spieler des VfR Aalen selbst schon zwei Mal gewann und auch elf DFB-Pokal-Einsätze in seiner Vita stehen hat. „Prinzipiell ist in einem einzelnen Spiel alles möglich, gerade im Pokal“, so der Löffinger.

„Wir haben diese Saison schon einige Mal gezeigt, dass wir an einem guten Tag mit den Top-Teams der Regionalliga Südwest mithalten können.“ Braun, dessen Mannschaft in der Liga drei Spieltage vor dem Saisonende Tabellen-15. ist, verweist etwa auf die Siege über den designierten Meister Freiburg 2 (2:1) oder den Tabellendritten Kickers Offenbach (1:0).

Balinger nun einigermaßen erholt

Und auch mit der 0:1-Niederlage in der vergangenen Woche beim Tabellenzweiten SV Elversberg war Braun nicht unzufrieden, zumal der TSG-Coach nicht die beste Elf aufstellte und einige Spieler schonte. Ohnehin konnte der Schwarzwälder zuletzt einigen Leistungsträger ein paar Pausen gönnen. Die waren nötig, denn schon jetzt spielen die Balinger die längste Saison der Vereinsgeschichte, haben über 50 Spiele in den Beinen. Da kam das lange Pfingst-Wochenende gelegen. „Ich hatte im Training schon den Eindruck, dass das der Mannschaft gutgetan hat“, sagt Braun, der noch um die angeschlagenen Spieler Sascha Eisele, Kaan Akkaya und Marc Pettenkofer bangt. „Die Jungs haben unter der Woche viel positive Energie verstreut. Die haben Lust auf das Finale und das Ziel, dieses auch zu gewinnen.“

Endspiel auch live im Fernsehen

Der ZAK stellt wie immer einen Liveticker. Das Finale wird vom SWR in einer Pokal-Konferenz live im TV übertragen. Wer nur das Spiel der TSG Balingen gegen die Ulmer Spatzen sehen will, kann dies kostenlos im SWR-Livestream tun.