Das lief flüssiger als zuletzt, das war souverän – zumindest über weite Strecken: Mit 4:1 (3:0) haben die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen am Dienstagabend das Auswärtsspiel beim Landesligisten FC Rottenburg gewonnen und sich damit für die dritte Runde im WFV-Pokal qualifiziert. Dort trifft die Mannschaft von Trainer Martin Braun nun auf den Gewinner der Mittwochs-Partie zwischen dem SV 03 Tübingen (Landesliga) und dem SSV Reutlingen 05 (Oberliga).

Nach dem späten Erstrunden-Sieg beim SV Seedorf (2:1 nach Verlängerung) war die TSG diesmal im Abschluss kaltschnäuziger, ließ aber dennoch etliche Großchancen ungenutzt. Was in Rottenburg besser klappte als noch beim Landesligisten Seedorf: das Flügelspiel, mit dem die Balinger, die defensiv mit einer Dreier-Kette spielten, die tief stehenden Gastgeber vor allem im ersten Durchgang einige Male in Verlegenheit brachten.

Vorentscheidend: Dreier-Pack vor der Pause

Doch ehe die Braun-Elf die Partie mit drei Treffern vor der Halbzeit vorentscheiden sollte, hatte sie einmal mächtig Glück, als Balingens Torhüter Julian Hauser in der 9. Minute glänzend gegen den in der Strafraummitte völlig allein gelassenen Michael Merk rettete. Zuvor hatte TSG-Kapitän Matthias Schmitz per Kopf die bis dahin beste Chance des Spiels vergeben (4.).

Nach weicher Fritschi-Flanke in die Spitze war es dann Routinier Lukas Foelsch, der die Balinger in der 15. Minute nach einer technisch feinen Ballannahme in Führung brachte. Der 33-Jährige hatte schon in Seedorf getroffen. Dem 2:0, das Tobias Dierberger in der 24. Minute gegen seinen früheren Klub erzielte, war eine schöne Kombination über die rechte Seite vorausgegangen. Simon Klostermann, der sich wie auch Dierberger Fleißpunkte verdiente, sorgte vor der Halbzeit für das 3:0 (39.).

Wie immer, wenn ein Spiel einseitig ist, bekommt insbesondere der Keeper der unterlegenen Mannschaft Gelegenheit, sich zu präsentieren: Und Maximilian Blesch nutzte diese, parierte vor allem im ersten Durchgang etliche Male glänzend – exemplarisch die 26. Minute, als der Rottenburger Torhüter erst bei einem Klostermann-Kopfball, dann bei einem Vochatzer-Hackenabschluss und schließlich bei einem Ramser-Fernschuss zur Stelle war.

Nachlässig: TSG nach dem Seitenwechsel

Nach der Pause wurde die TSG zunächst nachlässig, sodass die Gastgeber einige Male zu aussichtsreichen Kontergelegenheiten kamen, die sie zuerst jedoch noch ebenso nachlässig ausspielten. Ausnahme: die 72. Minute. Da vertändelte TSG-Torwart Hauser gegen Mathias Hägele im Strafraum fahrlässig den Ball und der Rottenburger musste die Kugel nur noch ins leere Tor schieben – das 1:3, das sich die Gastgeber, die nach dem Seitenwechsel den Drei-Klassen-Unterschied mit einer starken kämpferische Leistung auszugleichen wussten, redlich verdienten.

Nach einem Lattenkopfball von TSG-Kapitän Matthias Schmitz (77.) sorgte schließlich Leander Vochatzer für den Schlusspunkt. Der dritte Balinger Stürmer ignorierte bei einem Konter seine Mitspieler, trieb das Leder stattdessen in Richtung des FCR-Strafraums, zog vor der Strafraumkante ab – und versenkte den Ball im linken Toreck zum 4:1-Endstand (86.)

So geht es weiter für die TSG Balingen

Die TSG Balingen wird in der dritten Runde des WFV-Pokals entweder auf den SV 03 Tübingen (Landesliga) oder den SSV Reutlingen 05 (Oberliga) treffen. Sollte sich der SSV 05 am Mittwochabend erwartungsgemäß durchsetzen, wäre die TSG am Sonntag (15 Uhr) an der Reutlinger Kreuzeiche zu Gast. Sollte den Tübingern gegen den Oberligisten aber eine Pokal-Überraschung gelingen, fände das Balinger Drittrunden-Spiel am kommenden Dienstag (3. August, Uhrzeit offen) in der Unistadt statt. Der Württembergische Fußballverband hat die dritte Pokalrunde eigentlich für diesen Samstag angesetzt. Die Balinger aber brechen am Donnerstag ins Trainingslager (bis einschließlich Samstag) nach Bad Kissingen auf, wo sie am Freitag (18.30 Uhr, in Elfershausen) gegen den Hessenligisten SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ein Testspiel bestreiten werden.