Zollernalbkreis

Vorübergehend mehr Jugendliche arbeitslos: Arbeitsagentur Balingen legt Juli-Zahlen vor

07.08.2020

von Pressemitteilung

Vorübergehend mehr Jugendliche arbeitslos: Arbeitsagentur Balingen legt Juli-Zahlen vor

© Agentur für Arbeit

Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen.

Der regionale Arbeitsmarkt ist wie saisonal üblich mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in die zweite Jahreshälfte gestartet. Die Zahl der Arbeitslosen ist innerhalb der Juli-Wochen um 230 auf knapp 7500 gestiegen.

„Dieser Anstieg hat im Grunde fast ausschließlich saisonale Gründe und ist trotz Corona kaum stärker ausgefallen als in den Vorjahren“, erläutert Anke Traber, Chefin der Balinger Agentur für Arbeit.

„Vor Beginn der Sommer- und Handwerkerferien führen Quartalskündigungen und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen zu mehr Arbeitslosmeldungen. Besonders die Zahl arbeitsloser Jugendlicher steigt im Juli immer“, sagt Traber.

Entwicklung ist saisonüblich

„Das sind aber meist gut ausgebildete junge Leute, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und in der Regel schon bald wieder ihre Arbeitslosigkeit beenden können. Corona hat die Lage zumindest in diesem Monat nicht verschärft.“

1370 Menschen haben sich im Juli arbeitslos gemeldet. Nur 1140 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Der Arbeitslosenbestand stieg damit zum Statistiktermin auf 7490. Das sind 3,2 Prozent mehr als vor vier Wochen.

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen, der die Landkreise Sigmaringen und Zollernalb umfasst, liegt bei 4,1 Prozent und damit weiter unter dem Landesschnitt von 4,4 Prozent.

Viele befristete Arbeitsverträge sind ausgelaufen

Zum Ende des ersten Halbjahres hatten zahlreiche Arbeitnehmer ihre Papiere bekommen. Bei vielen von ihnen waren befristete Arbeitsverträge ausgelaufen und nicht mehr verlängert worden.

680 bisher Erwerbstätige mussten sich arbeitslos melden. Unter den neuen Arbeitslosen sind allein 80 junge Leute.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen um mehr als ein Zehntel ist meist auf die Überbrückungszeit zwischen dem Ende der Lehrzeit oder Schulausbildung und dem Beginn einer Erwerbstätigkeit zurückzuführen.

Vorjahresvergleich macht Corona-Auswirkungen deutlich

Besser als die saisonbedingte Zunahme innerhalb der zurückliegenden vier Wochen belegt der Vergleich mit dem Juli 2019 die durch Corona veränderte Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Gemessen am Vorjahreswert ist die Arbeitslosigkeit um mehr als 40 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren zur gleichen Zeit fast 2200 Menschen weniger arbeitslos.

Arbeitskräftenachfrage nimmt weiter zu

Dass die Arbeitslosigkeit innerhalb der vergangenen vier Wochen gestiegen ist, wertet die Agentur für Arbeit nicht als Indiz für die nachlassende Kraft des heimischen Arbeitsmarktes, sondern als alljährliches Phänomen zur Urlaubszeit.

Die Nachfrage der Betriebe und Unternehmen nach neuen Arbeitskräften hat im Juli sogar weiter zugenommen.

Fast 630 neue Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur und Jobcenter gemeldet. Somit sind immer noch rund 2760 freie Stellen im Bestand.

Arbeitsmarktentwicklung in den Regionen

Im Zollernalbkreis ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat um 120 Personen bzw. 2,7 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent – in Albstadt bei 5,2 Prozent, in Balingen und Hechingen bei jeweils 3,7 Prozent.

Im Landkreis Sigmaringen bedeuten 110 Personen mehr eine Steigerung um 3,9 Prozent. Das führt zu einer um zwei Zehntel gestiegenen Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent.

Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit in beiden Landkreisen, und zwar im Zollernalbkreis um 39,8 und im Landkreis Sigmaringen um 43,3 Prozent.

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