Vortrag zur Gründung in Balingen: Neue Selbsthilfegruppe soll sich Tabuthema Inkontinenz stellen

Von Silke Thiercy

Noch immer ein Tabuthema: Inkontinenz. Das interdisziplinäre Beckenbodenzentrum Balingen-Albstadt-Sigmaringen hat Ende November im Zollernalb-Klinikum Balingen einen Vortragsabend zum Thema veranstaltet, das Männer und Frauen gleichermaßen betreffen kann.

Vortrag zur Gründung in Balingen: Neue Selbsthilfegruppe soll sich Tabuthema Inkontinenz stellen

Interdisziplinäre Experten gaben beim Vortragsabend zur Gründung der neuen Selbsthilfegruppe einen Überblick über Prophylaxe, Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Inkontinenz.

Durch den Abend führte Frau Prof. Dr. Tanja Catulli. Sie leitet das interdisziplinäre Beckenbodenzentrum und ist leitende Oberärztin der Urogynäkologie. Die Fachvorträge zur weiblichen Harninkontinenz wurden von der leitenden Oberärztin des gynäkologischen Zentrums des Zollernalb-Klinikums, Dr. Ipek Gedikli, sowie von den Oberärztinnen, Dr. Alina Ratkovic und Dr. Zuzana Francova, alle tätig im Zentrum des Zollernalb-Klinikums für Gynäkologie und Urogynäkologie, durchgeführt.

Prophylaxe, Ursachen und Therapie

Der Schwerpunkt der Vorträge lag auf den Themen Prophylaxe, Ursachen und konservativen Therapiemethoden von Inkontinenz und Beckenbodenschwäche. Zum Thema männliche Harninkontinenz sprachen Dr. Carsten Frohme, Oberarzt der SRH-Kliniken für Urologie und Kinderurologie aus Sigmaringen, und zum Thema Stuhlinkontinenz Peter Mohr, Oberarzt der Klinik für Chirurgie und Kolonproktologie.

Neue konservative Behandlungsmethoden mittels Videoaufnahmen wurden von Theresia Rieder aus der Physiotherapiepraxis Bock aus Ostdorf vorgestellt. Auf die Bedeutung der Ernährung für Beckenboden und Kontinenz hat Elvira Kalbacher (Gesundheitsmanagement und Ernährungsberaterin aus dem Zollernalb-Klinikum) hingewiesen.

Vorteile des Austauschs in einer Selbsthilfegruppe

Die Kontakt- und Informationsstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfe (KIGS) der AOK Neckar-Alb unterstützt betroffene Menschen bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe. Renate Liener-Kleinmann und ihre Kollegin Tina Morlok haben in einem kurzen Vortrag die Vorteile, die der persönliche Austausch in einer Selbsthilfegruppe jedem Einzelnen bringt, erklärt.

Sie sind bei der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe behilflich und stehen für Fragen der Finanzierung, Gestaltung und Durchführung von Gruppenabenden zur Verfügung.

Unterstützung bei Gründung einer Selbsthilfegruppe

Wer Interesse an der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe hat kann sich bei der Kontaktstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfe der AOK Neckar-Alb per E-Mail an aok-selbsthilfekontaktstelle-zak@bw.aok.de, unter der Nummer 0711 652516721 bei Renate Liener-Kleinmann oder bei Tina Morlok unter der Telefonnummer 0711 652524420 melden.

Ebenso können Sie bei Interesse einer Gruppengründung mit Prof. Dr. Tanja Catulli, Psychoonkologie (E-Mail an tanja.catulli@zollernalb-klinikum.de) oder bei Dr. Gedikli (E-Mail an ipek.gedikli@zollernalb-klinikum.de Kontakt aufnehmen. Ebenso Ansprechpartner zur Gründung einer Selbsthilfegruppe ist der Sprecherrat der Selbsthilfegruppen Zollernalb. Dessen Vorsitzender Heinz Weisser war beim Vortrag anwesend.

Informationen über die Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis – darunter mehr als 60 gesundheitsbezogene – erhalten Interessierte auf selbsthilfe-zollernalb.de. Die Termine der Selbsthilfegruppe Kontinenz werden noch veröffentlicht.