Schömberg

Vorsorge gegen Trockenperioden: Schömberg sichert am Palmbühl sein Quellwasser

16.04.2021

Von Daniel Seeburger

Vorsorge gegen Trockenperioden: Schömberg sichert am Palmbühl sein Quellwasser

© Daniel Seeburger

Der Hochbehälter auf dem Palmbühl wird erweitert.

Der Hochwasserbehälter auf dem Palmbühl wird erweitert. Das ist vor allem wichtig für die Aufarbeitung des Wassers aus eigenen Quellen. Der Gemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für das Projekt.

Angesichts des Klimawandels drohen in den kommenden Jahren verstärkt trockene Monate. Das dürfte sich auch auf den Wasserbezug der Stadt Schömberg auswirken. Das kühle Nass bezieht die Gemeinde von der Hohenberggruppe. Aber nur dann, wenn die eigenen Quellen versiegen. Wichtig ist es deshalb, diese Ressourcen so lange wie möglich zu nutzen.

Hochwertiges Lebensmittel

„Wasser ist ein kostbares Gut, ein hochwertiges Lebensmittel“, erklärte Schömbergs Stadtbaumeister Horst Bisinger in der Sitzung des Gemeinderats – und zwar ein Lebensmittel, das in bester Qualität direkt aus dem Wasserhahn fließt. Die Gemeinderäte waren sich dann auch einig, dass man sich intensiv um die Qualitätssicherung des eigenen Quellwassers kümmern muss.

Die Versorgung mit Wasser bereite etwas Sorgen, führte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger aus. Deshalb sei es notwendig, die Wasserversorgung über den Palmbühl-Hochbehälter zu stabilisieren.

Rohwasserkammer ist zu klein

Der Hochbehälter besteht aus einer Rohwasserkammer, einer Ultrafiltrationsanlage und einem Reinwassertank. Die kleinere Wasserkammer werde als Rohwasserkammer genutzt, erklärte Karl-Josef Sprenger den Räten. Diese könne die vorzuhaltende Wassermenge beim aktuellen Spitzentagesverbrauch inklusive der Feuerlöschreserve nicht mehr speichern, so der Bürgermeister.

Bei Reinigung geht Quellwasser verloren

Dazu kommt eine weitere ärgerliche Tatsache. Wenn die Reinwasserkammer gereinigt werden muss, reicht die bestehende Kammer für das weiter zufließende Quellwasser nicht mehr aus und läuft über, geht also verloren. Und zwar in hohem Maße. Das Ingenieurbüro IMS Miltenberger hat den Wasserverlust während der Reinigung bei einer mittleren Quellschüttung mit mindestens 32,4 Kubikmeter beziffert – Wasser, das dann mittelfristig fehlt, von der Hohenberggruppe ersetzt und von Schömberg bezahlt werden muss.

Aus dieser Verlustrechnung hat das in Hechingen ansässige Ingenieurbüro berechnet, dass mindestens 40 Kubikmeter zusätzliches Volumen notwendig ist. Der zuständige Wassermeister Schwarz gehe aber davon aus, dass die Verluste meist höher seien. Wolle man den Wasserverlust also gegen Null minimieren, ist ein zusätzliches Volumen von 60 Kubikmeter sinnvoll, führte Horst Bisinger aus. Diese 60 Kubikmeter seien definitiv notwendig, um das einlaufende Quellwasser während des Reinigungsvorgangs nicht zu verschwenden.

Kosten liegen bei 152.000 Euro

Thomas Gierth vom Ingenieurbüro IMS Miltenberger stellte in der Gemeinderatssitzung die Erweiterungspläne vor. Zur Diskussion standen sowohl einen 40 Kubikmeter-, als auch ein 60 Kubikmeter-Behälter, der 17.000 Euro teurer ist als die kleinere Varianten und 152.000 Euro kostet.

Das gesamte Speichervolumen für Schömberg bezifferte Gierth mit 750 Kubikmeter. „Das ist für Schömberg zu klein geworden“, erklärte er. Durch die Erweiterung sei die Gemeinde dann über Jahre hinweg auf einem guten Stand. Für den neuen Behälter zur Sammlung von Quellwasser müsse kein neues Gebäude erstellt werden.

Gemeinderäte beschließen große Lösung

Die Gemeindeverwaltung schlug den Gemeinderäten eine Erweiterung mit 60 Kubikmetern vor. Die höheren Kosten für den Tank und den Tiefbau würden den Nutzen für einen größeren Wasservorrat aufwiegen. Und zwar vor allem im Sommer, wenn die Quellen weniger Wasser führten.

Die Gemeinderäte stimmten dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung zu.

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