Albstadt

Vorsitzender aus Margrethausen: Vereine brauchen besonders in kleinen Ortschaften Unterstützung

23.05.2019

Von Holger Much

Vorsitzender aus Margrethausen: Vereine brauchen besonders in kleinen Ortschaften Unterstützung

© Holger Much

Eberhard Götz sieht Handlungsbedarf, was die Situation der Vereine in den kleineren Ortsteilen anbelangt.

Die Turn- und Spielgemeinschaft Margrethausen ist mit ihren rund 350 Mitgliedern der größte Margrethauser Verein. Doch personell treten Engpässe auf und es mangelt an Nachwuchs. Wir haben mit dem Vorsitzenden Eberhard Götz gesprochen.

Egal ob Schießen, Fußball, Handball samt den Minis mit Beteiligung an der HSG, Rope-Skipping, Kinderturnen und Krabbelgruppe oder Gymnastik - die Turn- und Spielgemeinschaft Margrethausen hat zahlreiche gut funktionierende und auch gut nachgefragte Gruppen unter einem Vereinsdach. Dennoch macht sich Vorsitzender Eberhard Götz Gedanken darüber, wie es weitergeht.

Der Verein sucht Personal

So sucht der Verein nach einem Intermezzo, in der das Vereinsheim Hornaustüble vereinsintern geleitet wurde, nicht nur erneut Pächter, sondern beispielsweise auch einen Kassier. Der Posten konnte einfach nicht besetzt werden, erzählt Götz.

Auch andere Tätigkeiten wie gewisse Verwaltungsaufgaben oder Pressearbeit, hat Götz zusätzlich zu den Aufgaben des ersten Vorsitzenden übernommen. Das, lässt er durchblicken, ist auch keine Lösung für immer.

Manche Aufgaben könnte man auslagern

Daher versucht der Verein nun, gewisse Aufgaben auszulagern, selbstverständlich gegen Bezahlung. Eine Möglichkeit wäre, spinnt Eberhard Götz den Gedanken weiter, theoretisch die gesamte Verwaltung des Hauptvereins auszulagern,. beispielsweise an ein externes Büro. Beispiele für eine solche Konstellation gäbe es bereits.

Vereinsheim, Schießanlage und Sportplatz wollen bezahlt sein

Das allerdings würde Geld kosten, sagt Götz, und auch diesbezüglich muss der Verein genau rechnen. Immerhin muss ein eigenes Vereinsheim, eine eigene Schießanlage und ein eigener Sportplatz unterhalten werden. Zudem fallen Abgaben an den Württembergischen Landessportbund (WLSB) an.

Der Nachwuchs fehlt

Zehn Euro zahlt die Stadt an Vereinsförderung pro Jugendlichem, der im Verein tätig ist. Doch genau an diesem Nachwuchs, analysiert Götz aus seiner langjährigen Erfahrung heraus, fehlt es. Gerade für Vereine in kleineren Ortsteilen werde es immer schwerer.

Jugendliche orientieren sich weg vom Dorf

„Sowohl die Grund- als auch die Hauptschule ist weg in Margrethausen“, sagt Götz. Damit würden sich die Kinder und Jugendlichen bereits in jungen Jahren bereits auf Nachbarortschaften und auf die größeren Ortsteile wie Tailfingen und Ebingen konzentrieren - weg von Margrethausen.

Der Verein war früher selbstverständliche Heimat

Dies sei einer funktionierenden Vereinslandschaft natürlich nicht unbedingt zuträglich, schlussfolgert der TSG-Vorsitzende: „Früher waren die meisten Jugendlichen in den Vereinen und haben sich dort wohl und heimisch gefühlt“. Mittlerweile müsse man um sie kämpfen, oft auch ohne Erfolg.

Unterstützung für das Ehrenamt fehlt

Im Hinblick auf die gerade in den kleineren Ortsteilen nicht einfache Situation der Vereine wünscht sich Eberhard Götz dringend eine deutliche Verbesserung in der städtischen Vereinsförderung: „Jeder ruft zum Ehrenamt auf“, sagt Götz, „doch die tatsächliche Unterstützung lässt zu wünschen übrig“.

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