Vorbereitung mit dem Roboter: Kurt Allert ist mit 91 Jahren immer noch aktiv

Von Thomas Holzapfel

Bei Kurt Allert kribbelt es derzeit in den Fingern. Allzu gerne würde der Oberndorfer wieder im Verein seiner Leidenschaft nachgehen. So ganz ohne Tischtennisschläger musste er jedoch nicht auskommen.

Vorbereitung mit dem Roboter: Kurt Allert ist mit 91 Jahren immer noch aktiv

Kurt Allert ist auch in spielfreien Zeiten aktiv.

Coronabedingt ruht auch im Tischtennis noch der Spielbetrieb, Kurt Allert war aber trotzdem im Einsatz. „Meine Frau hatte mir zu meinem 85. Geburtstag einen Tischtennisroboter geschenkt, den ich seitdem regelmäßig nutze. Gerade in der Corona-Zeit ist die Ballmaschine natürlich eine gute Alternative, wenngleich sie das Vereinstraining nicht adäquat ersetzt“, sagt Allert und ergänzt, dass die Sporthalle in Oberndorf derzeit, auch aufgrund von Sanierungsarbeiten, noch nicht genutzt werden kann. „Ich hoffe aber, dass wir bald wieder in die Halle können, normalerweise trainiere ich dort ein bis zwei Mal pro Woche.“

Viele ehrenamtliche Funktionen

Ein weiter Blick zurück: Geboren im April 1929 in Mülheim an der Ruhr, zog es Allert 1941 während des zweiten Weltkriegs zusammen mit seiner Familie anlässlich der Kinderlandverschickung wegen Fliegerangriffen in ein weniger gefährdetes Gebiet nach Flözlingen (Kreis Rottweil), wo er zwei Jahre in einer Bauernfamilie lebte. Schwenningen, Vaihingen, Leinfelden, Seedorf und seit 1979 Oberndorf am Neckar waren die weiteren Wohnorte, an die es Allert mit seiner Familie hinverschlug.

Erst mit 72 Jahren schloss er seine berufliche Karriere ab, neben seinem langjährigen Engagement als Unternehmensgründer und -chef investierte der umtriebige Macher auch viel Zeit in ehrenamtliche Funktionen.

Tischtennis-Start mit 51 Jahren

Und obwohl auch im Leben des Kurt Allert der normale Tag nur 24 Stunden hat, kam bei dem Liebhaber klassischer Musik zudem der Sport nicht zu kurz. „Ich habe mich schon als Jugendlicher immer sportlich betätigt, war als Schwimmer, Fußballer, Läufer und Tennisspieler aktiv“, blickt Kurt Allert zurück. „Nachdem ich vorher an einem Hobby-Tischtennisturnier teilgenommen hatte, wurde ich gefragt, ob ich im Verein aktiv mitwirken wolle“, erinnert er sich an den Beginn der 1980er-Jahre, als er im schon etwas reiferen Alter von 51 Jahren Mitglied beim TTC Oberndorf wurde – und seitdem dem Verein fest verbunden ist.

„Dem TTC bin ich immer treu geblieben, unser Verein hat sogar einen Kurt-Allert-Pokal ins Leben gerufen, nachdem ich jahrelang die diversen Pokale für die Vereinsmeisterschaften gestiftet habe und dies auch immer noch tue. Mein größter Erfolg waren einige aktive Jahre in der Kreisliga B und ein TTR-Punktestand von 1350. Inzwischen sind es etwas weniger“, nimmt Kurt Allert den Lauf der Dinge gelassen hin.

Verletzung in Rosenfeld

„Richtig angefuchst“ hat ihn eine Verletzung im 2019, nachdem er all die Jahre davor verletzungsfrei über die (Tischtennis-) Runden kam. „Bei einem Spiel in Rosenfeld zog ich mir einen Muskelriss am rechten Oberarm zu, sodass ich mehrere Monate pausieren musste“, sagt der 91-Jährige.

Zuletzt auskuriert von der Verletzung, machte im März das Coronavirus dem immer noch ehrgeizigen Vorhand-Angriffsspieler abermals einen Strich durch die Rechnung. Doch er blickt nach vorn. „Jetzt hoffe ich, dass wir unter Einhaltung der vorgegebenen Hygienevorschriften bald wieder am Tisch stehen können“, so Allert.