Handball

Nach Corona-Tests beim TVB Stuttgart: HBW Balingen-Weilstetten im Halbfinale des BGV-Cups

09.09.2020

Von Marcus Arndt

Nach Corona-Tests beim TVB Stuttgart: HBW Balingen-Weilstetten im Halbfinale des BGV-Cups

© Herl

Der HBW sicherte gegen Göppingen den Gruppensieg beim BGV-Cup.

Die intensive Vorbereitung des Balinger Bundesligisten neigt sich dem Ende. Jens Bürkle zieht ein positives Fazit. Es gilt allerdings noch Details abzuarbeiten.

Mit dem Sieg über Göppingen hat der HBW die Gruppenphase beim BGV-Cup abgeschlossen – und trifft nun auf die Wild Boys.

„Nach der Pause war das richtig gut“, analysiert Jens Bürkle, der den 27:25-Erfolg über den württembergischen Rivalen richtig einzuordnen weiß: „Göppingen hat nach den Ausfällen schon die Wurfgewalt aus dem Rückraum gefehlt.“ Neuzugang Tobias Ellebaek musste wegen Adduktorenproblemen passen – Sebastian Heymann und Nemanja Zelenovic wurden nach ihrer langen Verletzungspause noch geschont.

Zudem wirkte der Altmeister alles andere als frisch, scheiterte immer wieder an der kompakten Defensivabteilung des letztjährigen Aufsteigers. „Wir waren physisch besser“, urteilt der Sportwissenschaftler.

Wahrheit liegt wohl in der Mitte

Dieser will den Heimerfolg nicht als Fingerzeig für die kommende Spielzeit interpretieren. „Wir haben in den vergangenen Wochen schon etwas die Belastung reduziert“, so der Balinger Kommandogeber weiter, „Göppingen ist später in die Vorbereitung gestartet – setzt nun natürlich andere Schwerpunkte als wir.“ Dennoch sei er „dankbar für das Ergebnis“, räumt Bürkle unumwunden ein, „weil wir wissen, dass einige Dinge funktionieren können.“

Die Wahrheit liege wohl irgendwo in der Mitte, sinniert der 39-Jährige, welcher eine Rollenverteilung in der Abwehr ausmacht. „‘Kiwi‘ ist der klare Chef“, betont der frühere Erstliga-Kreisläufer, „allein schon von seiner körperlichen Präsenz.“ Nach der Fußverletzung von Marcel Niemeyer, der noch vier Wochen einen Spezialschuh tragen muss, kommt Romas Kirveliavicius eine ganz wichtige Rolle im Mittelblock der „Gallier“ zu – erst recht nach dem Ausfall des designierten Kapitäns Jona Schoch. Der zog sich eine Bauchmuskelzerrung zu, fällt noch ein, zwei Wochen aus. „Wir wollen nichts riskieren“, erklärt der Balinger Kommandogeber, „müssen nun abwarten, wie wir diese Ausfälle auffangen.“

Alle Corona-Tests negativ

Da kommt ihm das Halbfinale um den BGV-Cup natürlich nicht ungelegen. Am Freitag trifft der HBW auf den TVB Stuttgart (20 Uhr, MHP-Arena Ludwigsburg). Der Ligarivale meldete am Montag einen Corona-Fall – Trainer Jürgen Schweikardt sei infiziert. Bei der wöchentlichen Pooltestung war die Information aus dem Labor gekommen.

Am Mittwoch waren dann die Mannschaft, sowie die Mitarbeiter und Menschen aus dem nahen Umfeld des TVB erneut auf das Corona-Virus getestet worden. Das Labor teilte dann mit, dass alle Tests am Mittwoch durchgeführten Tests negativ seien. Das Spiel kann damit stattfinden.

Vorbereitung läuft weiter

Für beide Klubs ein wichtiger Test vor der neuen Runde. Nach einem Umbruch in der Vorsaison bauen die Stuttgarter ihren Kader nur auf der Linkshänderposition im Rückraum um. Auf Halbrechts brauchte Jürgen Schweikhardt nach dem Abgang von Nationalspieler David Schmidt zwingend Ersatz. Neben Jerome Müller aus Ludwigshafen wechselte Viggo Kristjansson (Wetzlar) in die Landeshauptstadt. „Ein sehr vielseitiger Spieler“, sagt der Stuttgarter Coach über den Isländer. Aus Wilhelmshaven kehrt Primoz Prost ins Ländle zurück. Er bildet künftig das Torhütergespann mit Johannes Bitter.

„Ein sehr gut besetzter Gegner, der schon gut in Form ist“, hebt Bürkle hervor. Der erinnert ihn zunehmend an die HSG Wetzlar. „Sehr eingespielt“, erklärt der erfahrene Coach, „eine Mannschaft, die sehr wenige Fehler macht und ihr Programm abspult . . .“ Natürlich visiert der Kreisstadt-Klub das Finale am Sonntag in der Stuttgarter Porsche-Arena an, „aber wir werden sicher nicht alles zeigen, schließlich spielen wir in der Saison früh gegeneinander.“

Nun steht aber erst einmal das Duell am Freitag auch im Training im Fokus. „Wir haben schon viele unterschiedliche Sachen bespielt“, sagt der Anführer der „Gallier“. Er ergänzt: „Nach dem Halbfinale gegen Stuttgart wissen wir, wo wir stehen.“

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