Vor dem Derby des HBW gegen die Rhein-Neckar Löwen: Bürkle mahnt zur Ruhe

Von Marcus Arndt

Vier Chancen auf Punkte ließ das Team von Jens Bürkle aus – und bereits in der ersten Saisonphase nutzt die Konkurrenz die Balinger Defizite aus. „Wir wussten, dass es so kommen kann“, sagt der HBW-Coach nach 0:10 Zählern.

Vor dem Derby des HBW gegen die Rhein-Neckar Löwen: Bürkle mahnt zur Ruhe

Der HBW tritt am Sonntag auswärts an.

Natürlich wirkt das bittere 26:27 gegen die Eulen Ludwigshafen noch nach, „weil die Niederlage unnötig war“, so der Sportwissenschaftler weiter, „wir haben uns wieder nicht belohnt.“

Nicht das erste Mal in dieser Spielzeit präsentierte sich die junge Truppe der „Gallier“ konkurrenzfähig, führte nach dem Seitenwechsel sogar kurzzeitig, „doch am Ende fehlen uns die Ruhe und Routine, aber auch Cleverness“, wie es der 40-Jährige formuliert.

Ordentliche Quoten

Der arbeitete den Auftakt bereits auf und sagt beim Blick auf die Statistik: „Die Zahlen sind nahezu identisch zur vergangenen Runde. Im Bereich Gegenstoß haben wir die Quote sogar verbessert.“ Und doch reicht es aktuell nicht. „Wir zahlen Lehrgeld“, gesteht der ehemalige Erstliga-Spieler ein, welcher zur Ruhe auf und neben der Platte mahnt.

„Wir müssen mit der Realität umgehen“, fordert der erfahrene Coach, „und schnell aus unseren Fehlern lernen.“ Daran arbeitet Bürkle im Training, lässt längere Angriffe mit weniger Risiko üben. „Das haben uns die Eulen vorgemacht“, blickt er zurück, „die reizen die Zeit voll aus, während wir vielleicht etwas zu ungeduldig sind und bereits bei einer Halbchance draufhauen.“ Dann packt der Gegner noch ein paar Paraden der Torhüter mehr drauf – und die Balinger Pleite ist perfekt.

„Gewisser Nachteil“

„Wir gehen sehr selbstkritisch mit der Situation um“, versichert der HBW-Kommandogeber, „aber noch ist die Saison lang – und noch haben wir einen gewissen Nachteil mit dieser jungen Mannschaft. Aber das ändert sich...“ Vielleicht noch nicht gegen die Rhein-Neckar Löwen (Sonntag, 13.30 Uhr), aber die Schwaben wissen die Lage richtig einzuschätzen.

„Es fehlt noch ein bisschen in allen Bereichen“, räumt Bürkle unumwunden ein. Der muss in der SAP-Arena auf Björn Zintel, welcher sich den rechten Daumen gebrochen hat, und Vladimir Bozic (Muskelfaserriss in der Wade, Anm. de. Red.) verzichten. Während der Neuzugang aus Hüttenberg zeitnah wieder zum Team stößt, fällt der kroatische Keeper noch mehrere Wochen aus.

Katsigiannis im Fokus

Auch die Mannheimer klagen über Verletzungssorgen. Neben Routinier Alexander Petersson und Nationalspieler Jannik Kohlbacher, der aufgrund einer Bänderverletzung im rechten Ellenbogen auf unbestimmte Zeit fehlt, muss Martin Schwalb auf sein schwedisches Torhüterduo verzichten. Nach Mikael Appelgren (Sehnenverletzung in der linken Schulter) hat es auch Andreas Palicka erwischt. Der frühere Kieler zog sich beim 26:20-Sieg in Nürnberg eine Innenbandverletzung im rechten Knie zu und dürfte den Kurpfälzern bis zum Jahresende fehlen.

Damit rückt der Ex-Balinger Nikolas Katisigiannis mehr und mehr in den Fokus. Der 38-Jährige, welcher nach seinem Engagement in Erlangen vertragslos war, ist eine von zwei Nachverpflichtungen des Ex-Meisters. Aufgrund des langfristigen Ausfalls von Kohlbacher holten die Löwen den Iberer Rafael Baena zurück.