Handball

Vor dem Bundesliga-Spiel beim TBV Lemgo: HBW-Coach Jens Bürkle fordert Geduld

10.11.2020

Von Marcus Arndt

Vor dem Bundesliga-Spiel beim TBV Lemgo: HBW-Coach Jens Bürkle fordert Geduld

© Eibner

Mit 24:27 mussten sich die „Gallier“ in der Vorsaison dem TBV Lemgo geschlagen geben.

Die Länderspielpause nutzte der HBW um Defizite in der Defensive aufzuarbeiten – und nach der Scott-Verletzung Niklas Diebel verstärkt zu integrieren. Am Dienstag stieß auch Vladan Lipovina wieder zur Mannschaft.

Obwohl neben dem Linkshänder, welcher mit Montenegro in der EM-Qualifikation gegen den Kosovo und Rumänien am Ball war, drei Balinger verletzt gefehlt haben, nutzte Jens Bürkle die Unterbrechung im Ligaspielbetrieb, um Schwächen aufzuarbeiten. „Es war schon sehr trainingsintensiv“, gesteht der Sportwissenschaftler ein, welcher mit seiner Mannschaft in der Vorwoche sieben Einheiten absolviert hat. Im Fokus: die Verteidigung.

„Wir müssen die Abwehr stabiler bekommen“, fordert der Coach der „Gallier“, welcher in Lemgo (Mittwoch, 19 Uhr) weiter auf James Junior Scott (Bruch am Sprunggelenk) und Vladimir Bozic (Muskelfaserriss in der Wade) verzichten muss. Auch Björn Zintel, der immer noch aus Verletzung aus dem Suttgart-Spiel laboriert, fällt aus. „Der Daumen ist noch ganz nicht ausgeheilt“, verrät Bürkle, „und wir gehen kein Risiko ein.“

Die schwäbische Rückraumreihe komplettiert Niklas Diebel aus dem eigenen Perspektivteam. Der Ex-Hannoveraner zeigte gegen die Rhein-Neckar Löwen bereits vielversprechende Ansätze. „Mit ihm haben wir ein paar Möglichkeiten mehr“, betont der HBW-Trainer. Dieser hat Lipovina nach seinen Einsätzen im Nationalteam am Montag „eine kleine Pause“ (O-Ton Bürkle) gegönnt, ehe sich die Kreisstädter im Abschlusstraining noch einmal intensiv mit dem Tabellensiebten auseinander gesetzt haben.

TBV gut gestartet

„Sie sind sehr routiniert, machen ihr Ding sehr clever“, sagt der erfahrene Übungsleiter des letztjährigen Aufsteigers über die Lipperländer. Er fügt hinzu: „Sie bringen ihre Stärken gut auf das Feld, sind sehr ruhig – und haben mit Gedeon Guardiola am Kreis noch einmal ein richtiges Pfund dazubekommen. Das ist schon ein Brett, eine richtig gute Truppe.“ Die hat nach zwei positiven Corona-Fällen bereits vor Wochenfrist den Übungsbetrieb wieder aufgenommen, möchte den starken Saisonstart mit einem Heimsieg über den HBW veredeln.

Im Länderspiel gegen Rumänien hat sich der Schwede Jonathan Carlsbogard (Fraktur an der Wurfhand) verletzt und muss mehrere Wochen pausieren – und doch besitzt der zweifache Deutsche Meister eine enorm hohe Qualität im breit aufgestellten Kader, ist auf allen Positionen doppelt besetzt.

Passivität nutzen

„Wir müssen schauen, dass wir unsere Abwehr in den Griff bekommen, vorne gut angreifen“, fordert der ehemalige Erstliga-Spieler, „und ihren Gegenstoß unterbinden. Sie spielen in der Abwehr ein paar sehr antizipative Dinge. Wenn Spieler wie Elisson erst einmal in Fahrt kommen, wird es richtig schwierig.“ Das müssen die „Gallier“ verhindern, damit sie im Lipperland um die Punkte mitspielen können.

Die Balinger sind zwar nach 0:12 Zählern nur Außenseiter, haben aber gezeigt, dass sie konkurrenzfähig sind, „wenn Kleinigkeiten stimmen“, so Bürkle weiter, „und wir geduldiger sind und uns keine Halbchancen nehmen.“ Lemgo spiele ein solides System, hat der der 40-Jährige analysiert, „aber dies bietet uns auch Möglichkeiten.“ Markant: Trotz Rang sieben fehlt auch dem TBV noch die Konstanz. „Sie haben manchmal eine gewisse Passivität“, erklärt Bürkle, „die müssen wir für uns nutzen.“

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