Vor Duell mit dem BHC: Konkurrenz verdrängt den HBW Balingen-Weilstetten auf Rang 16

Von Marcus Arndt

Im Tableau rutschte der HBW Balingen-Weilstetten auf den 16. Rang ab ohne gespielt zu haben. Dieses Schicksal teilt das neue Schlusslicht aus Essen. Der Altmeister hat allerdings drei Begegnungen weniger absolviert als Coburg, das nun Vorletzter ist.

Vor Duell mit dem BHC: Konkurrenz verdrängt den HBW Balingen-Weilstetten auf Rang 16

Stuttgart kassierte eine deutliche Niederlage.

Nach dem Abschlusstraining reisen die „Gallier“ am Samstag ins Bergische, gastieren am Sonntag beim BHC (16 Uhr, Uni Halle). „Eine Mannschaft mit viel Potenzial“, sagt Jens Bürkle über die Westdeutschen, die vor Wochenfrist den Auftakt der Heimspielserie in Wuppertal – mit vier Begegnungen in Folge – vermasselt haben: beim 29:30 gegen die Körperkulturellen aus Leipzig.

„Viele vergebene Chancen“ sah Sebastian Hinze, welcher in Mannheim als Schwalb-Nachfolger im Gespräch ist. „Wenn wir es geschafft haben, in der Abwehr gut zu stehen, hatten wir zu viele Fehler, um das Spiel endgültig auf unsere Seite zu ziehen“, analysiert der Löwen-Dompteur. Defizite machte er im Tempospiel und bei Pässen an den Kreis aus. „Wir mussten mehr daraus machen – die Situationen hatten wir“, ärgert sich Hinze, „es liegt an uns, aber die Leistung von Leipzig war auch wie erwartet extrem stabil.“

Darj prägt das BHC-Spiel

Probleme haben die Bergischen im rechten Rückraum, wenn der frühere Stuttgarter David Schmidt nicht liefert. Nach dem dem Abgang des Isländers Ragnar Johannsson Ende 2020 und der Majdzinski-Verletzung legte der BHC zwar personell noch einmal nach, doch das erfahrene Duo ist in der Kürze der Zeit nicht adäquat zu ersetzen.

Dennoch besitzt der Fusionsklub aus Wuppertal und Solingen eine enorme Wurfkraft aus der Distanz – mit dem Ex-Balinger Fabian Gutbrod und Jungnationalspieler Lukas Stutzke von Halblinks sowie Linus Arnesson, welcher in der Mitte den Takt vorgibt. „Es sind ein paar Spieler, die viel Verantwortung tragen müssen“, erklärt Bürkle. Dieser sieht den Schweden Max Darj als Löwen-Leader an. „Herausragend“, urteilt der Sportwissenschaftler über den Kreisläufer.

Der 29-Jährige stellt die 6:0-Abwehr der Westdeutschen, „die es sauber zu bespielen gilt“, wie es Bürkle formuliert. Entscheidend sei, so der erfahrene Übungsleiter, „dass wir gut verteidigen und in den Gegenstoß kommen. Wir haben auf jeden Fall ein paar Ideen, müssen aber einen guten Tag erwischen, wenn wir um Punkte mitspielen wollen.“

Remis im Kellerduell

Die hat die Konkurrenz um den Klassenerhalt in den Donnerstagsspielen bereits eingefahren. Nach drei Niederlagen in Folge stoppte GWD Minden seinen Abwärtstrend, kam im Kellerduell gegen die HSG Nordhorn-Lingen allerdings nicht über ein 27:27 hinaus. „Ich kann das Ergebnis noch nicht bewerten“, gesteht Mindens Coach Frank Carstens nach dem Unentschieden ein, „da es selten mehr als zwei Tore Differenz gegeben hat, passt das Resultat am Ende schon.“

Die Weserstädter (11:21 Punkte) verbesserten sich auf Rang 16, umrahmt von Balingen-Weilstetten (11:23) und den Recken aus Hannover (14:20).

Ans Tabellenende rutschte Altmeister TUSEM Essen (5:25) ab. Dieser ist am Sonntag bei den Eulen in Ludwigshafen (8:26) gefordert. Wieder in Schlagdistanz zu den Abstiegsplätzen ist der HSC Coburg. Der Aufsteiger triumphierte im Franken-Derby über den HC Erlangen knapp mit 27:26.

Erneute Pleite für Stuttgart

Im württembergischen Prestigeduell zwischen Frisch Auf Göppingen und dem TVB Stuttgart sorgte der Altmeister unter dem Hohenstaufen mit einem Blitzstart früh für klare Verhältnisse auf der Platte nach elf Minuten lag Frisch Auf mit 8:1 vorne, gewann am Ende souverän mit 27:17.

Damit trennen sich die Wege der schwäbischen Rivalen endgültig: Göppingen schaut nach drei Siegen in Serie, 21:13 Zählern und Platz sechs nach oben die Bittenfelder (zuletzt 2:12 Punkte) rutschen immer weiter ab. „Wir müssen uns jetzt sammeln, so ist es eine Katastrophe“, sagt TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Er fügt hinzu: „Ich bin etwas ratlos, weil ich gedacht habe, wir hätten mit dem Sieg in Melsungen wieder die Kurve nach oben gekratzt.“

Primus schlägt Verfolger

Vizemeister SG Flensburg-Handewitt (29:3 Punkte) hat am Donnerstagabend durch ein 33:29 beim Verfolger Füchse Berlin die Tabellenführung gefestigt. Nach Minuspunkten ist der Primus aber nur das zweitbeste Team der Liga. Titelverteidiger THW Kiel (22:2) liegt zwar aktuell nur auf dem vierten Rang, hat aber auch erst zwölf Begegnungen absolviert – vier weniger als das Team von SG-Trainer Maik Machulla, welches im kurzfristig angesetzten Nachholspiel im Fuchsbau erfolgreich war und nun sechs Zähler mehr auf der Habenseite als die Berliner aufweist.

„Heute hat die Mannschaft gewonnen, die einfach abgeklärter gespielt hat“, erklärt Füchse-Trainer Jaron Siewert, „wir waren heiß, wir wollten kämpfen und jeden Zweikampf mit der nötigen Aggressivität angehen. Ein bisschen ärgerlich, dass wir nicht mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen können. Wir leisten uns in diesem Spiel wirklich wenige Fehler.“ Dennoch reichte es nicht. Bereits am Sonntag ist der Tabellendritte im Topspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen (23:9) gefordert, Kiel erwartet Verfolger Magdeburg (21:9) – Flensburg-Handewitt das zwölftplatzierte Lemgo