Von Frühling bis Winter alles dabei: Der März ist kalt, aber die Sonne gibt richtig Gas

Von Karl-Heinz Jetter

Das Wetter im März dieses Jahres war dreigeteilt. Nach einem Start in den Frühling kehrte der Winter zurück, und exakt am kalendarischen Frühlingsanfang war es am kältesten und es lag Schnee. Danach wurde es aber von Tag zu Tag wieder wärmer und frühlingshafter. In der Gesamtbilanz war der März trotz reichlichem Sonnenschein aber um eine Nuance kälter als üblich und mit durchschnittlichem Niederschlag versehen.

Von Frühling bis Winter alles dabei: Der März ist kalt, aber die Sonne gibt richtig Gas

Die Sonne gab im März in Balingen alles.

Zur Einordnung: Im Durchschnitt der aktuellen Vergleichsperiode (1991 bis 2020) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,8 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 49,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien im Mittel in den Jahren 1991 bis 2020 148,9 Stunden.

Der diesjährige März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 4,5 Grad Celsius (-0,3 Grad), 52,9 Liter (107 Prozent) Niederschlag und dafür auf beachtliche 190,8 (128 Prozent) Sonnenscheinstunden. Außerdem wurden auch noch 16 Frosttage registriert (durchschnittlich sind es 14 Frosttage), an acht Tagen fiel noch Schnee. Eine geschlossene Schneedecke kam aber an der Station nur an drei Tagen im März zustande.

Der hundertjährige Kalender irrt

Nach dem sogenannten hundertjährigen Kalender, an den immer noch geglaubt und dem immer noch vertraut wird, sollte der März 2021 mit einem rauen und kalten Wetter beginnen und mit Schnee und kalt enden. Nichts war dran an dieser Prophezeiung, nur dass sie mal wieder eindeutig daneben lag.

In Wirklichkeit begann der diesjährige März recht sonnig und mit kalten Nächten. Doch tagsüber grüßte der Frühling mit angenehm milden Temperaturen. Lediglich der Monatsfünfte tanzte mit etwas Regen und Schnee aus der Reihe, doch bis zum 10. März kamen nur 2,1 Liter Niederschlag aber fast 70 Sonnenscheinstunden zusammen.

Schnee und Regen im zweiten Monatsviertel

Mit Beginn des zweiten Monatsviertels setzte eine Wetteränderung ein. Es kam Wind auf und es begann zu regnen. Einen bei der Natur willkommenen kräftigen Guss tat es vom 11. auf den 12. März. 13,9 Liter auf den Quadratmeter gerechnet zeigte der Regenmesser an. Weitere 10,5 Liter kamen vom 13. auf den 14. März dazu, doch diesmal war Schnee dabei und zum Messtermin lag eine geschlossene Schneedecke von vier Zentimetern (Meßstetten sieben Zentimeter), die dann aber tagsüber bis auf Reste abschmolz.

Auch in den Tagen danach regnete und schneite es fast täglich. Doch obwohl es auch von Tag zu Tag zunehmend kälter wurde, hielt sich eine geschlossene Schneedecke nur stundenweise – der Boden war zu warm. Exakt zum kalendarischen Frühlingsanfang, am 20. März, war es dann am winterlichsten.

Neuschnee zum Frühlingsanfang

Am Morgen lagen wiederum vier Zentimeter Neuschnee und die Temperatur war in der Nacht bis auf minus 6,8 Grad am Boden und auf minus 5,6 Grad Lufttemperatur abgesackt. Tagsüber kletterte die Temperatur gerade Mal auf plus 2,2 Grad – immerhin schien die Sonne 5,2 Stunden am Frühlingsanfang.

Doch dann kletterte das Thermometer

Aber ab jetzt ging es in großen Temperaturschritten dem Frühling entgegen. War der Monat bis einschließlich dem 20. März noch um 1,9 Grad zu kalt, so wurde dieses Defizit bis auf 3 zehntel Grad in der letzten Dekade aufgeholt. Am 29. März wurden in diesem Jahr mit 21,0 Grad die 20 Grad-Marke erstmals überschritten – am 30. kletterte die Temperatur bis auf 22,7 Grad, und der Monatsletzte wurde mit 24,3 Grad Celsius zum monatswärmsten Tag – und bis jetzt auch vom ganzen Jahr – und schrammte mit diesem Wert knapp an einem Sommertag (25 und mehr Grad) vorbei.

Für die Statistik

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2021 betrug plus 4,5 Grad – vergangenes Jahr waren es 5,2 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im März plus 4,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden im März 2021 noch 16 Tage mit Frost registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem März keine mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden acht gezählt, und in der Summe kamen heuer 52,9 Liter zusammen. Im Jahr 2020 regnete es im März nur 31,2 Liter, im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 – 2020) sind es immerhin 49,4 Liter.

Tage mit Nebel gab es im März keinen, doch der Wind frischte an vier Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation beachtliche 190,8 Stunden – im Jahr 2020 waren es noch mehr, nämlich 199,4 Stunden und im Schnitt seit 1991 bis 2020 sind es 148,9 Sonnenscheinstunden.