Schömberg

Visionär und mutig: Die Pläne für das neue evangelische Gemeindezentrum in Schömberg stehen

06.05.2021

Von Daniel Seeburger

Visionär und mutig: Die Pläne für das neue evangelische Gemeindezentrum in Schömberg stehen

© Patrick Saffrin

Das neue Gemeindezentrum soll einen Kirchturm bekommen.

Die Planungen für das neue Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Schömberg-Erzingen laufen schon seit rund fünf Jahren. Im nächsten Jahr soll nun der Startschuss für den umfassenden Umbau sein. Es im Augenblick das einzige Kirchenbauprojekt im Land.

Architekt Patrick Saffrin und Pfarrer Stefan Kröger stellten in der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderats die Pläne für das Bauprojekt vor. „Eine städtebaulich ansprechende Lösung wird angestrebt“, erklärte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger.

Das bestehende Gemeindezentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhofsareal – und ist damit an einer Stelle, die zum dortigen Sanierungsgebiet gehört und in den nächsten Jahren städtebaulich zu den wichtigsten Projekten Schömbergs zählen wird.

Seit über fünf Jahren wird geplant

Über fünf Jahre sei man nun an der Geschichte dran, führte Pfarrer Stefan Kröger aus. Ein grundsätzlicher Umbau sei notwendig, da der Schwerpunkt der Gemeindearbeit der Kirchengemeinde Erzingen-Schömberg in diesem Gemeindezentrum ist und man in der Vergangenheit mit neuen Konzepten an Grenzen gestoßen ist. „90 bis 95 Personen finden Platz, dann ist es voll“, so Kröger, „und diese Besucherzahlen wurden oft gerissen“.

Visionär und mutig: Die Pläne für das neue evangelische Gemeindezentrum in Schömberg stehen

© Daniel Seeburger

Das bestehende Gemeindezentrum ist zu klein geworden.

Eine moderne und ökumenische Kirchenarbeit sei in Schömberg sinnvoll, führte der Pfarrer aus. Der alte Bau werde aber den Bedürfnissen der Kirchengemeinde nicht mehr gerecht. Das nun angestrebte Projekt nannte Kröger „visionär und mutig“. Es solle ein Zentrum geschaffen werden, in dem auch Kinderkirche, Gruppenkreis oder Alphakurse ihre Heimat finden können.

Seit vergangenem Jahr sei nun ein Theologiestudent bei der Kirchengemeinde angestellt, der sich unter anderem um ein Fundraising bemüht. Dadurch soll dem Projekt Schwung verliehen werden. Denn das größte Problem dürfte die Finanzierung sein.

Die Kosten liegen bei 750.000 Euro

Von Kosten in Höhe von rund 750.000 Euro geht Stefan Kröger aus. Ein Teil davon könne mit Fördermitteln der Landeskirche bestritten werden. Der überwiegende Anteil allerdings komme aus Spendengeldern. Im Augenblick fehlten nur noch einige wenige 10.000 Euro, bis die ersten Bagger anrücken können.

„Die Kirchengemeinde macht einen großen Schritt in die richtige Richtung“, führte Architekt Patrick Saffrin aus. Die bestehende Kirche sei zu klein geworden, es gebe beispielsweise keine Gruppenräume für Kinder. Ziel sei es nun, die verschiedenen Ansprüche der Kirchengemeinde unter einem Dach zu vereinen. So werde der Gottesdienstraum erweitert und verändert, so dass es eine Sichtverbindung zum Gruppenraum gebe. Damit hätten die Eltern kleiner Kinder immer Sichtkontakt.

Barrierefreier Ausbau

Die gesamten Räume würden barrierefrei ausgebaut. Dazu wird das Foyer erweitert und die Küche vergrößert. Ein besonderer Blickfang sei der Turm hin zur Plettenbergstraße. Man habe für das Bauvorhaben die Rückendeckung des Oberkirchenrats, erklärte Patrick Saffrin. „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen“, sagte er.

Das ist vor allem auch deshalb wichtig, da im Augenblick die Baupreise aufgrund von Lieferengpässen von Baumaterialien explodieren. „Ich hoffe, dass sich das wieder in eine andere Richtung entwickeln wird“, führte der Architekt in der Gemeinderatssitzung aus.

Baubeginn im kommenden Jahr geplant

„Wer den Ist-Zustand kennt, sieht in den Planungen eine wesentliche Verbesserung“, merkte Pfarrer Stefan Kröger an. Er habe die Hoffnung, dass man im kommenden Jahr anfangen kann.

Von einem „ambitionierten Projekt“ sprach Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und bescheinigte dem geplanten evangelischen Gemeindezentrum, ein „Hingucker für die ganze Stadt“ zu werden.

Diesen Artikel teilen: