Balingen/Rottweil

Virus kommt näher: Bestätigter Corona-Fall in Rottweil und begründeter Verdacht in Balingen

26.02.2020

von Volker Bitzer

Virus kommt näher: Bestätigter Corona-Fall in Rottweil und begründeter Verdacht in Balingen

© Zollernalb-Klinikum

Eine Frau liegt derzeit mit Corona-Symptomen isoliert im Balinger Krankenhaus. Bestätigt ist eine Infizierung noch nicht.

Am Mittwoch stellte sich eine Patientin im Zollernalb-Klinikum vor, bei der eine Konstellation vorliegt, die entsprechend der Kriterien des Robert-Koch-Instituts als „begründeter Verdachtsfall“ einzustufen ist. Dabei handelt es sich bisher nicht um einen bestätigten Fall. So heißt es in einer Pressemitteilung. Auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER wurde bestätigt, dass die Frau am Klinikstandort in Balingen liegt.

Nach den zwei positiven Corona-Testergebnissen am Mittwoch in Tübingen hat das Landesgesundheitsamt am Mittwochabend einen weiteren Fall in Rottweil bestätigt. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf vier. So heißt es in einer Pressemitteilung des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums, welche gegen 18.30 Uhr die Redaktion erreichte.

32-Jähriger war im Risikogebiet

Bei dem neuesten Fall handelt es sich demnach um einen 32-jährigen Mann aus dem Landkreis Rottweil, der am 23. Februar mit seiner Familie aus dem Risikogebiet in Italien (Provinz Lodi, Codogno) eingereist ist.

Er hatte sich aufgrund der typischen grippeähnlichen Symptome beim örtlichen Gesundheitsamt gemeldet. Am frühen Mittwochabend hat sich der Verdacht schließlich bestätigt.

Ehefrau und Kind negativ getestet

Der Patient wird nun in einem Krankenhaus betreut und isoliert von den anderen Patienten behandelt. Seine mitgereiste Ehefrau und sein Kind sind negativ getestet worden und bleiben in häuslicher Absonderung.

Sobald eine der Kontaktpersonen Symptome entwickelt, wird sie ebenfalls in einem Krankenhaus isoliert. Alle beteiligten Ärzte, Gesundheitsbehörden sowie das Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt arbeiten eng zusammen.

Verunsicherung in der heimischen Bevölkerung

Alarmbereitschaft auch beim Zollernalb-Klinikum. Hier informiert das Klinikum wie folgt: Wir nehmen seit wenigen Tagen eine zunehmende Verunsicherung in der Bevölkerung wahr.

Der Beratungsbedarf hat zugenommen, das bedeutet, verunsicherte Patienten rufen in der Notaufnahme an und lassen sich drüber beraten, ob aktuell von ihnen wahr genommene Symptome eventuell ein Hinweis auf eine Erkrankung mit dem Corna-Virus sein könnten.

„Begründeter Verdachtsfall“

Am Mittwoch stellte sich eine Patientin im Zollernalb-Klinikum vor, bei der eine Konstellation vorliegt, die entsprechend der Kriterien des Robert-Koch-Instituts als „begründeter Verdachtsfall“ einzustufen ist. Dabei, so wird ausdrücklich betont, handelt es sich bisher nicht um einen bestätigten Fall.

Frau liegt isoliert

In der Verlautbarung vom Mittwochabend heißt es nun weiter: Entsprechend der Orientierungshilfe für Ärzte zur Verdachtsabklärung auf COVID-19 Virus des Robert Koch-Instituts wurde bei der Patientin die Diagnostik eingeleitet, die Meldung an das Gesundheitsamt durchgeführt und die Patientin stationär aufgenommen.

Die Patientin liegt aktuell isoliert im Zollernalb-Klinikum und wird entsprechend ihrer Krankheitssymptome behandelt. Es wurde ein Abstrich genommen und an das zuständige Labor gesendet. Das Testergebnis ist frühestens im Laufe des Nachmittags des 27. Februar zu erwarten.

Maßgaben des Robert-Koch-Institutes

Die Abläufe und Maßnahmen im Zollernalb-Klinikum orientieren sich strikt an den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts, ergänzend fand am Mittwoch um die Mittagszeit, unabhängig von dem beschriebenen Fall, ein Abstimmungsgespräch mit den Hygienefachkräften des Zollernalb-Klinikums, den Chefärzten der Zentralen Notaufnahme und der Abteilung für Innere Medizin, der Geschäftsführung und einem Vertreter des Gesundheitsamtes statt.

Vorkehrungen getroffen

Laut Geschäftsführer Dr. Gerhard Hinger wurden im Zollernalb-Klinikum alle notwendigen Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass Patienten mit einer Infektion mit COVID-19 Virus behandelt werden müssen.

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